Preisverriss oder preisbewusst?

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Wir haben unter den Experten nachgefragt, was den Unterschied zwischen Marken- und No-Name-Produkten ausmacht. »Der Mann, der alles weiß und den niemand kennt«, verriet uns, womit sich im Beratungsgespräch mit den Konsumenten aus seiner Sicht überzeugend argumentieren lässt.

Die Rauchmelder-Pflicht hat nicht nur zu Mehrumsatz in der Elektrobranche geführt, sondern auch die Diskonter auf den Plan gerufen. Schon im Jänner dieses Jahres machte Lidl mit Bewegungsmelder um 5,99 Euro, Rauchmelder um 9,99 Euro und einer HD-IP-Überwachungskamera um 69,99 Euro den Anfang. Hofer konterte schließlich im Februar mit einem Rauchmelder und einem Wassermelder um den gleichen Preis. Die Aktionen schlugen Wellen. Denn die Preisdifferenz zwischen den betreffenden No-Name-Produkten und den Angeboten der Handwerksbetriebe führte bei manch einem Konsumenten, der in diesem Zeitraum eine Installation beim Elektrounternehmen seines Vertrauens anfragte, zu grenzenloser Verständnislosigkeit. Der Mann, der alles weiß und den niemand kennt (es gilt der Informantenschutz) hat nun die Antwort für uns parat. Lesen Sie, was der Experte zu sagen hat!

Die Qual der Wahl – Rauchwarnmelder kaufen, aber welchen?
Als Konsument hat man es nicht leicht, denn heute wird an allen Ecken alles Mögliche angeboten. So bekommt man etwa auch schon beim Lebensmittel-Diskonter, gleich neben einer Fertigpizza, verschiedenste Artikel aus der Welt der Elektrotechnik angeboten. So steht man dann vor dem Regal, dreht und wendet einen Rauchwarnmelder, betrachtet ihn von allen Seiten und ist sich letztendlich nicht sicher, ob man zugreifen soll. Doch was darf man erwarten? Im Minimum ein Produkt, das der europäischen Produktnorm EN 14604 entspricht und gemäß dieser die Minimalanforderungen an das Bauprodukt Rauchwarnmelder erfüllt. Da aber niemand von einem Konsumenten dieses Wissen erwarten darf, hier ein kleiner Exkurs in die Welt der Rauchwarnmelder:
Beginnen sollte man bei der Batterie, dem eigentlichen Herzstück des Gerätes – 10 Jahre sind nicht immer 10 Jahre! Warum, ist leicht erklärt: In vielen Prospekten wird mit schönen, bunten aber irreführenden Bildern geworben und versucht, dem Konsumenten glaubhaft zu machen, er würde ein Gerät mit tauschbarer Batterie mit einer Lebensdauer von mehr als 10 Jahren erwerben. Dass es sich hier aber um die Lagerfähigkeit (!) und nicht um die tatsächliche Lebensdauer der Batterie handelt, wird elegant verschwiegen. Dazu kommt, dass eine wirklich hochwertige Lithiumbatterie mit vernünftiger Kapazität einen Preis von rund 7 € hat. Was soll man also um knapp unter 10 € bekommen? Ich wage zu bezweifeln, dass in einem solchen Gerät eine hochwertige Energiequelle zu finden ist. Man wird wohl – wie in der Praxis leider oft erlebt – bereits nach 3-4 Jahren eine unliebsame Überraschung erleben und durch das Piepsen eines leer werdenden Melders um den wohlverdienten Schlaf gebracht werden. Letztlich geht es immer um das Thema – wieviel ist mir meine eigene Sicherheit wert und wieviel bin ich bereit, dafür auszugeben? Aus Expertensicht kann man nur zu qualitativ hochwertigen Geräten raten, welche eine fix verbaute und nicht tauschbare Lithiumbatterie mit entsprechender Kapazität bieten und zusätzlich neben den Minimalanforderungen der Norm ein Q-Siegel als Prüfzeichen besitzen. Diese Melder wurden erweiterten Prüfungen unterzogen und zeichnen sich durch echte Langlebigkeit, Reduktion von Fehlalarmen und zuverlässiger Sicherheitstechnik aus. Qualität hat eben ihren Preis, und mal ehrlich – wenn Sie ein neues Auto kaufen, wo längst eine Menge an elektronischen Helferleins die Kontrolle übernommen hat, überlegen Sie nicht lange und investieren gerne in Ihre Sicherheit. Sie wollen doch auch in ihrem Eigenheim ein gutes und sicheres Gefühl für sich und Ihre Familie haben und ruhig schlafen? Setzen Sie auch hier auf Qualitätsprodukte namhafter Hersteller!

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Anonym 16. März 2017 - 6:25

Die 10 Jahre stellen schon bei einem guten Gerät die „zu erwartende“ Lebensdauer dar. In Deutschland muss!! der Melder nach 10 Jahren und 6 Monaten ersetzt werden nach der Din 14676. Andes in Österreich, da ist die Einsatzdauer nicht begrenzt, nur durch die Funktion.
Allerdings nehmen mit zunehmender Einsatzdauer, die „Täuschungsalarme“ aufgrund erhöhter Verschmutzung der Sensorik zu. Ein guter Melder kompensiert das per Elektronik bis zu einem bestimmten Grad, und regelt die Empfindlichkeit nach. Das geht aber nur bis zu einem bestimmten Punkt. Dann ist auch hier das Ende erreicht.
Batterie: Eine gute Batterie, z.B. Panasonic erreicht hier „mit allen vorgeschriebenen Testabläufen (oft jährlich 1x) auch Werte über 10 Jahren, da Lithium Batterien annähernd keine Selbstentladung haben. Theoretisch geht ein Melder eines Markenherstellers, und es gibt nicht so viele, bis auf teilweise 14-15 Jahre…in der Theorie und der Praxis. Also so oder so, macht es Sinn das Gerät nach 10 Jahren zu tauschen. Geiz ist nicht wirklich Geil…, aber Tod ist wirklich Tod!

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