In diesem Jahr blickt die GFT Gemeinschaft Fernmelde-Technik eG mit Sitz in Hilden auf 50 Jahre Unternehmensgeschichte zurück. Der genossenschaftliche Einkaufsverbund für die ITK- und Sicherheitstechnik würdigte diesen Anlass neben ihrer traditionellen Herbsttagung im Rahmen einer Jubiläumsfeier. Zur Veranstaltung im Berliner Museum für Kommunikation am 29. September 2022 kamen rund 200 Gäste, darunter Mitglieder, Partner, Lieferanten sowie Mitarbeiter.
Im Rahmen des Festaktes, der von Miriam Veith, einer Mitarbeiterin der AWADO Kommunikationsberatung GmbH moderiert wurde, begab sich die GFT auf eine spannende Zeitreise durch die vergangenen 50 Jahre. Diese Entwicklung wurde in einem Unternehmensfilm präsentiert, der auf Basis der Arbeit von Historikern des Geschichtsbüros in Köln produziert wurde. Hierbei besonders untermalt wurde die Verbundenheit der GFT zu ihren Mitgliedern, Partnern und Lieferanten. Die Gäste erwartete zudem ein buntes Programm aus Live-Interviews, einer Zaubershow des Media Magiers Andreas Axmann sowie privaten Führungen durch die Schatzkammer des Museums für Kommunikation. Darüber hinaus fertigte die bekannte Schnellzeichnerin und Karikaturistin, Lucy Hobrecht, besondere Erinnerungsstücke für die Gäste des Abends an. Musikalisch begleitet wurde der Festakt durch die legendäre Weimarer Band „Rest of Best“.
Einblicke in die Historie und Gegenwart
Gemeinsam ließen Rolf Kalthöfer, eines der Gründungsmitglieder der GFT, Gerhard Förtsch, ehemaliger erster Vorsitzender des VAF Bundesverband Telekommunikation und Aufsichtsratsmitglied der GFT sowie Thomas Schmieske, Head of Channel Central Europe bei Unify (Partnerunternehmen), die Eckpunkte der Unternehmenshistorie Revue passieren.
„Wir waren uns damals schon bewusst, dass dieser Tag besonders war“, erinnerte sich Kalthöfer an das damalige Stimmungsbild unter den Gründern des Unternehmens, die am 16. Oktober 1972 im Sylter Hof (Berlin) zusammenkamen. Die selbstständigen Telekommunikations-Errichterbetriebe waren auf die Idee gekommen, mithilfe eines eigenen Wirtschaftsunternehmens die für ihre Unternehmen unverzichtbaren Einkaufs-, Lagerungs- und Distributionsfunktionen eigenständig zu besorgen. Sie wollten nicht mehr von Branchenfremden abhängig sein, sondern als starkes Regulativ selbst Einfluss auf den Telekommunikationsmarkt nehmen. Und diese Hürde galt es laut Kalthöfer gemeinsam zu nehmen: „Der Arbeitsausschuss war sich im Klaren, dass er nur tätig werden konnte, wenn alle Mitglieder, auch die kleinsten, sich einkaufsmäßig dieser Gemeinschaft anschließen würden. Denn nur in der Gesamtheit konnte die Einkaufsgemeinschaft stark werden“, so Kalthöfer.
Die Gründer wählten für die GFT daher die Rechtsform der Genossenschaft, weil in ihr die modernen Prinzipien der Kooperation unter Selbstständigen – also die unternehmerische Eigenbestimmung und die Selbstverwaltung in Verbindung mit dem gesetzlichen Förderauftrag der Genossenschaft – am besten zu verwirklichen waren. Denn in allen Entscheidungen für das eigene Unternehmen bleiben die Mitglieder absolut unabhängig. Schließlich treffen diese alle grundsätzlichen Entscheidungen im Rahmen der Generalversammlung selbst, gemäß dem Grundsatz: „Ein Mitglied, eine Stimme“.
Und dieses Prinzip funktioniert offenbar heute noch, wie Gerhard Förtsch hervorhob: „Die Mitglieder sind ja auch Wettbewerber, was tendenziell eine Kooperation erschwert. Aber da schafft das Prinzip „Ein Mitglied – eine Stimme“ ein hohes Vertrauen. Die Transparenz in der Generalversammlung und der Förderauftrag statt des Ziels der Gewinnmaximierung sorgen darüber hinaus dafür, dass wir uns nicht über den Tisch gezogen fühlen“, sagte Förtsch. In ihrer genossenschaftlichen Struktur ist die GFT als ITK-eigenes Unternehmen somit konsequent auf die Anforderungen und Interessen der in Eigenverantwortung geführten Mitglieder-Systemhäuser ausgerichtet.
„Wettbewerbstechnisch gesehen, haben wir ein Interesse an einem funktionierenden Markt, wo die Marktmacht einzelner Unternehmen beschränkt ist. Aber umgekehrt haben wir auch ein Interesse daran, dass unsere Produkte und Leistungen allen Marktteilnehmern bekannt sind. Da hilft die Zusammenarbeitmit der GFT, die uns über ihre Plattformen die Marktdurchdringung erleichtert“, bewertete Thomas Schmieske die Zusammenarbeit im Einkaufsverbund aus Sicht der Partnerhersteller.
Ehrung und Verabschiedung von Rudolf H. Saken als Vorstandssprecher
Ein besonderes Highlight des Abends lag in der Ehrung und Verabschiedung des Vorstandssprechers der GFT, Rudolf H. Saken. Dieser hatte seit 21 Jahren die Geschicke des genossenschaftlichen Einkaufsverbundes für die ITK- und Sicherheitstechnik maßgeblich geleitet und in dieser Zeit die Genossenschaft zu einer führenden Branchengröße in Deutschland entwickelt. Seine Aufgaben in der Leitungsfunktion wird zum 1. Oktober 2022 Birger T. Aasland übernehmen, welcher gemeinsam mit Dr. Stefan Touchard den Vorstand bilden wird.
In Anerkennung seiner verdienstvollen Tätigkeit und seines hohen Engagements für die GFT erhielt Saken die Goldene Ehrennadel des DGRV. Dies ist die höchste Auszeichnung im deutschen Genossenschaftswesen und wird für besondere und langjährige Verdienste in der genossenschaftlichen Arbeit vergeben. Die Goldnadel verlieh ihm der Vorsitzende des Verbandsrates des Genossenschaftsverbandes, Dr. Peter Hanker.
In seiner Laudatio würdigte Dr. Hanker die besonderen Verdienste Sakens im und für das Genossenschaftswesen und hob dabei insbesondere hervor, dass er stolz darauf sei, derartige Persönlichkeiten „in unseren Reihen zu wissen, die mit Überzeugung und Erfolg beweisen, was für eine starke und für unseren Wirtschaftsstandort wichtige Unternehmensform die Genossenschaft ist.“ Mit beispielhaftem Fachwissen und schneller Entscheidungsfähigkeit habe er die GFT souverän und mit ruhiger Hand geführt.
Während seiner beruflichen Laufbahn hatte Saken die Markteintritte der GFT in Österreich und in den Niederlanden begleitet. Zudem prägte er als Vorsitzender der Fachvereinigung gewerbliche Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften und Mitglied des Verwaltungsrates die Fusion von zwei genossenschaftlichen Regionalverbänden zum Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e.V. Dr. Hanker dankte Saken im Namen der mehr als 2.400 Mitglieder des Genossenschaftsverbandes und seines Vorstands herzlich für sein Wirken und wünschte ihm für den sogenannten dritten Lebensabschnitt alles Gute, vor allem Gesundheit und viel Zeit für die schönen Dinge des Lebens.
In seinem Schlusswort bedankte sich Herr Saken für den tollen Abend sowie für die gute Zusammenarbeit mit den Mitgliedern, dem Aufsichtsrat und der Belegschaft der Genossenschaft. „Ich lege Ihnen die GFT ans Herz. Achten sie auf Ihr Unternehmen. Ich weiß sie bei den Kollegen Aasland und Touchard sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in exzellenten Händen. Ihnen allen sage ich Danke für die vielen Jahre exzellenter Zusammenarbeit“, so Saken.
Weitere Informationen auf www.gft-eg.de
Quelle: Awado Gruppe