Wegen vermehrter Wetterextreme:

Versicherungsagenturen wollen solidarische Risikostreuung

von Oliver Kube
Foto: © Anna Schoiswohl, Die Versicherungsagentur

Die österreichischen Versicherungsagenturen wünschen sich eine solidarische Risikostreuung, um Prämien für Kunden leistbar zu halten. Die Häufung von Extremwetterereignissen bringt große Herausforderungen für die Versicherungswirtschaft mit sich. Die Versicherungsagenturen unterstützen daher die Forderung nach einer solidarischen Absicherung. Dazu braucht es neue gesetzliche Rahmenbedingungen und Versicherungsmodelle. Andere EU-Staaten haben in diesem Punkt bereits reagiert. Auch in Österreich ist eine Adaption der bestehenden Regelungen notwendig, um den Versicherungsnehmern weiterhin sichere Lösungen zu leistbaren Prämien anbieten zu können.

Der Sommer 2023 wird als Katastrophensommer in die Geschichte Österreichs eingehen. Die Überschwemmungen und Murenabgänge in Kärnten, der Steiermark und teilweise auch im Burgenland haben Schäden in vielfacher Millionenhöhe verursacht. „Klimaexperten sind sich einig, dass sich Extremwetterereignisse häufen werden. Politik und Versicherungswirtschaft sind deshalb gefordert, die aktuellen Regelungen anzupassen, um der Branche Sicherheit und Stabilität zu garantieren“, erklärt KommR Horst Grandits, Bundesgremialobmann der Versicherungsagenturen.

Risikostreuung soll Prämien leistbar halten

„Elementarereignisse, wie wir sie in diesem Sommer gesehen haben, sind auf Basis der aktuellen Usancen praktisch nicht mehr versicherbar. Wir brauchen eine solidarische Lösung, um eine optimale Risikostreuung zu erzielen. Nur so können wir Versicherungsprodukte gegen Naturgefahren auch weiterhin zu erschwinglichen Preisen anbieten“, erklärt Grandits. Dabei geht es sowohl um die finanzielle Absicherung der Versicherer, als auch um die Sicherheit der Versicherten. In vielen europäischen Ländern gibt es bereits Lösungen, die einen Rechtsanspruch auf Versicherungsschutz bei Naturkatastrophen inkludieren.

Belgien als Vorbild

Als vielversprechendes Vorbild für eine bundesweite Versicherungslösung dient das sogenannte „belgische Modell“. Dieses sieht vor, die Deckung von Schäden aus Naturkatastrophen verbindlich in die bestehenden Feuerversicherungen zu integrieren. „Dieses Modell hätte den Vorteil, dass nahezu alle Österreicherinnen und Österreicher umgehend in den Genuss eines umfassenden Versicherungsschutzes kommen würden, denn Feuerversicherungen gibt es in fast jedem Haushalt und jedem Unternehmen“, sagt Grandits. Neben dem Rechtsanspruch würde dieses Modell auch eine finanzielle und administrative Entlastung der Länder, Gemeinden und des Bundes mit sich bringen. Dass die Zeit für Änderungen längst gekommen ist, ist für Grandits klar: „Wir müssen jetzt handeln, denn Extremwetterereignisse wie in diesem Sommer können sich jederzeit wiederholen. Wir müssen vorbereitet sein, wenn es so weit ist. Die Bemühungen um eine gemeinschaftliche und solidarische Lösung sind dabei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Nur so können wir Versicherungsschutz zu sozial fairen Preisen bieten und die Resilienz der Versicherungen gegen Naturkatastrophen stärken.“

Mehr Informationen unter: www.echtsichersein.at

Quelle: Die Versicherungsagentur

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