Ist es nicht längst notwendig, dem Zeitgeist zu entsprechen, die Fäden in die Hand zu nehmen und an einem gemeinsamen Strang zu ziehen?
Anstatt Zeit und Geld der Messebesucher zu verschwenden (und diese zwei Mal nach Salzburg zu beordern), sollten sich diese an einer gemeinsamen, erfolgreichen Branchenveranstaltung erfreuen können. Selbst die Stellungnahmen der Aussteller (Elektrofachhandelstage) lassen kaum mehr als hohle Phrasen erkennen, die die bittere Wahrheit beschönigen sollen. Das Ziel muss lauten: eine gemeinsame Branche – eine gemeinsame Plattform zur Information von Unternehmen und Konsumenten. Alles, was es dazu braucht, ist die »Vernetzung« der Branchen- und Messeverantwortlichen. Was bei einer Messekonzeption allerdings keinen Platz finden darf, sind persönliche Eitelkeiten.
Diese Einschätzung spiegelt die Meinung der Redaktion wider, lesen Sie nachfolgend die offizielle Pressemitteilung zu den Elektrofachhandelstagen 2017:
Unter dem Motto »Konzentration auf das Wesentliche« feierten vom 20. bis 22. April die »Elektrofachhandelstage«, die für den heimischen Elektrofachhandel neu konzipierte Kommunikations-, Informations- und Orderplattform, im Messezentrum Salzburg ihre Premiere. „Die Elektrofachhandelstage sind exakt auf die derzeitigen Bedürfnisse und auch Möglichkeiten der Branche in Österreich zugeschnitten“, beschreibt Benedikt Binder-Krieglstein, Geschäftsführer von Veranstalter Reed Exhibitions, den neuen Branchenevent. „Damit ist eine konzentrierte Arbeitsmesse im Jahresrhythmus, eine effiziente und zeitgemäße, über alle Segmente hinweg repräsentative Plattform gemeint, bei der Neuheiten, Kontaktpflege und Ordertätigkeit klar im Mittelpunkt stehen. Damit wird für Aussteller und Fachbesucher ein Optimum an Aufwand-Nutzen-Relation erreicht.“
Schulterschluss der Player
Erarbeitet wurde das Konzept der Elektrofachhandelstage in enger Zusammenarbeit von dem im Fachverband FEEI zusammengeschlossenen Branchenforen aus Industrie und Großhandel, den Einkaufskooperationen Electronic Partner, Expert und Euronics sowie Veranstalter Reed Exhibitions. Die Besucherzielgruppen der Elektrofachhandelstage bestanden vor allem aus Fachhändlern aus den Kernbereichen Consumer Electronics, Haushaltsgroßgeräte, Haushaltskleingeräte, Telekommunikation und SAT-Technik.
Die Premiere der Elektrofachhandelstage war von rund 70 Unternehmen aus dem In- und Ausland beschickt worden, die in der Summe 169 Marken repräsentierten. Exakt 1.943 registrierte Fachbesucher aus dem gesamten Bundesgebiet nutzten das in den Messehallen 1, 2 und 6 gezeigte Neuheitenangebot.
Zügig nächste Entwicklungsschritte setzen
„Die Anstrengungen, den heimischen Elektrofachhandel zum Messebesuch zu motivieren waren von allen Seiten – Industrie, Großhandel, Verbände, Kooperationen und Reed – sehr hoch. Man darf bei der Erfolgsbewertung jedoch keinesfalls die gravierenden strukturellen Veränderungen in der Handelslandschaft außer Acht lassen. Insgesamt kann sich der Erfolg der ersten Elektrofachhandelstage sehen lassen“, fasst Benedikt Binder-Krieglstein den Messeverlauf zusammen. „Das Angebot war vor allem angesichts der kurzen organisatorischen Vorlaufzeit von zirka fünf Monaten über alle Branchensegmente hinweg sehr repräsentativ. Das Konzept passt grundsätzlich. Nun gilt es, in den verantwortlichen Gremien zügig gemeinsame Entscheidungen bezüglich der nächsten Entwicklungsschritte für eine attraktive Branchenplattform des österreichischen Elektrofachhandels zu treffen.“
Das Branchenecho
Dr. Manfred Müllner, Geschäftsführer-Stv. FEEI – Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie: „Auf den EFH 2017 zeigten die anwesenden Austeller mit großem Engagement einen attraktiven, professionellen und kompakten Auftritt. Die Besucherzahl im Frühjahr 2017 mit unter 2.000 blieb jedoch auf dem Niveau der zweitägigen Ordertage 2014, die damals zusätzlich zur Herbstmesse Futura stattfanden. Auch konnten die 3 Messetage heuer die fehlende Herbstmesse nicht ausgleichen. Alle Beteiligten stehen somit erneut vor einer großen Herausforderung für die Zukunft.“
Klar für eine Frühjahrsveranstaltung spricht sich Martin Wallner, Vice President Sales von Samsung Electronics Austria und Sprecher Forum Consumer Electronics, aus:
„Für das CE Forum denke ich, dass ein Frühjahrstermin alternativlos ist. Wir werden die Elektrofachhandelstage gemeinsam im Forum analysieren und die nächsten Verbesserungsschritte planen.“ Michael Grafoner, Director Consumer Electronics, Samsung Electronics Austria GmbH: „Wir hatten einen starken Freitag voller qualitativer Gespräche und freuen uns, mit QLED TV, Frame TV und AddWash zu den Hauptattraktionen der Messe beigetragen zu haben.“
Peter Pollak, Geschäftsführer von Dyson Austria und Branchensprecher Elektrokleingeräte: „Wir brauchen eine Plattform für den Elektrofachhandel in Österreich. Die Elektrofachhandelstage sind im Auftritt und Gesamteindruck gelungen, der Besuch der Händlerbetriebe speziell am Freitag war sehr gut.“
Handlungsbedarf sieht Alfred Janovsky, Geschäftsführer von Electrolux Hausgeräte und Sprecher des Forums Hausgeräte: „Die Elektrofachhandelstage entsprachen mit über 1.900 Besuchern nicht unseren Erwartungen. Leider hat die Ausstelleranzahl in der Halle 1 nicht zu einer gewünschten Frequenz beigetragen und eine Planung mit nur einer (dafür größeren) Messehalle hätte den Besucherstrom eventuell besser geleitet. Es gilt nun, in diversen Gremien zu beraten.“
Die drei Einkaufskooperationen, die mit sehr repräsentativen Ständen präsent waren, berichteten einhellig von einem positiven Start des neuen Konzepts.
Alexander Klaus, MBA, Vorstand Euronics Austria (Red Zac):
„Eine sehr positive Veranstaltung – die Hersteller aus UE, E-Kleingeräte und Weißware waren da, die Stimmung bei den Händlern war gut, mit der Besucherfrequenz sind wir zufrieden. Jeder wünscht sich eine Fortsetzung. Es gibt keine bessere Gelegenheit in Österreich, die Neuheiten so konzentriert und mit überschaubarem Zeitaufwand zu sehen.“
Mag. Michael Hofer, Geschäftsleitung ElectronicPartner:
„Nach einem leider weniger gut besuchten Donnerstag erhöhte sich am Freitag die Frequenz auf den Elektrofachhandelstagen in Salzburg. Der ElectronicPartner Stand war allerdings durchgehend gut besucht, und es konnten sehr viele Gespräche mit den Fachhandelspartnern erfolgreich geführt werden. Mit unserem Stand und vor allem mit unseren Industriepartnern, die ihre tollen Produkte in unserer Innovation Area präsentiert haben, waren wir sehr zufrieden. Wir hätten uns insgesamt jedoch eine höhere Besucheranzahl auf den Elektrofachhandelstagen erwartet bzw. gewünscht. Es sollte zumindest einmal im Jahr eine österreichische Fachveranstaltung/Messe geben. ElectronicPartner ist wie immer offen für jedes Konzept.“
Mag. Alfred Kapfer, Geschäftsführer Expert Österreich:
„Es ist uns sehr gut gelungen, unsere Mitgliedsbetriebe zu mobilisieren, trotz des Fehlens einiger wichtiger Industriepartner. Mit der Besucherfrequenz der Expert-Fachhändler am Freitag, aber vor allem am Samstag waren wir sehr zufrieden. Die Frequenz am Donnerstag hat wohl auch auf Grund der Wetterkapriolen etwas gelitten. Die anwesenden Aussteller waren sehr engagiert und bemüht. Für eine erfolgreiche Veranstaltung im Jahr 2018 ist es jedoch unabdingbar, dass sich alle Industriepartner – große und kleine, Weißware sowie Unterhaltungselektronik – wieder auf einen gemeinsamen Messetermin einigen.“
Bild: Reed Exhibitions / A. Kolarik
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Weniger als 2000 Besucher??? Sorry, aber damit hat diese „Messe“ endgültig jede Existenzberechtigung verloren! Die Aussteller sollten sich die Kosten sparen.
Einfach den Taschenrechner einschalten. 170 Aussteller bei den Powerdays, Kosten von 50000 pro Aussteller( incl Mitarbeiter) macht gesamt 8,5 Millionen für diese Messe. Für diese Summe könnte man 8500 Elektriker eine Woche in die Karibik einladen und täglich 2 Stunden schulen.
Wenn alte Männer über Digitalisierung entscheiden dürfen, kann das nur in die Hose gehen. Leider geben die meisten nicht ihr eigenes Geld aus. Ich warte auf eine digitale Messe.
Egal, mit der Digitalisierungswelle sind Messen dieser Art sehr bald Geschichte und bei den Reed Messen gibt es keine neuen Konzepte.
Als ehemaliger Aussteller kann ich den Vorwurf, bei dieser Messe nur Kooperationen zu finanzieren, nur bestätigen. Stundenlange Sitzungen mit den Besuchern und wir Aussteller hatten leere Hallen.
[quote=Eisenstadt]Warum kann man nicht Powerdays und Elektrofachhandelstage zu einer Messe zusammenlagen ? Weil bei manchen das Ego größer als das Hirn ist.
Einmal Wien, einmal Salzburg wäre sinnvoll. [/quote]
Warum kann man nicht Powerdays und Elektrofachhandelstage zu einer Messe zusammenlagen ?
Einmal Wien, einmal Salzburg wäre sinnvoll.
Kooperationen haben viele Male die Industrie genötigt, ihre Treffen zu bezahlen. Das war niemals eine Messe, sondern immer eine geduldete Erpressung. Wer eine funktionierende Messe erleben möchte, muss umdenken.