Österreich wird immer mehr zum eBike Dorado

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Von »e-Bikes treiben den Markt an« über »der Umsatzbringer mit den höchsten Zuwächsen« bis »der absolute Verkaufs-Knüller« ist zu hören. Tatsächlich wurden 2015 bereits mehr als 77.000 eBikes in Österreich verkauft, gut 50 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Jedes fünfte verkaufte Fahrrad in der Alpenrepublik ist somit bereits ein eBike!

Top-Absatzmarkt bei eBikes
Österreich ist damit auch im europäischen Vergleich zu einem Top-Absatzmarkt geworden. Legt man beispielsweise die Anzahl der eBike Käufer auf die Einwohnerzahl um, so ergibt das für 2015 rund 9.000 pro Million Einwohner. Diese Zahl liegt vergleichsweise für den ebenfalls starken eBike Markt Deutschland (Verkauf 2015: 535.000 eBikes) bei rund 6.700. Deutlich darüber liegt nur das »Fahrrad-Paradies« Holland, wo 2014 mehr als 220.000 eBikes verkauft wurden, das ergibt mehr als 13.000 eBike Käufer pro Million Einwohner.
Insgesamt besitzen laut Auskunft des österreichischen Lebensministeriums (geschätzt) 725 von 1.000 Österreichern ein Fahrrad, wobei die höchste Fahrrad-Dichte in Westösterreich (Vorarlberg: 810), die niedrigste in Wien (620) zu verzeichnen ist.
Sieht man sich die eBike Verkaufszahlen der letzten Jahre an, in Österreich wie auch international, so ist klar, dass es sich hier um keinen Modetrend oder ein Strohfeuer handelt, sondern eine nachhaltige Entwicklung. Dies zeigt die österreichische Verkaufsstatistik (Quelle Wirtschaftskammer Österreich) der letzten vier Jahre:

Jahr eBikes Fahrräder gesamt
2012: 41.000 410.000
2013: 43.000 382.000
2014: 50.000 401.000
2015: 77.000 390.000
(Der verhältnismäßig geringe Zuwachs im Jahr 2013 ist auf einen starken Einbruch der Absatzzahlen beim gesamten Fahrradverkauf zurückzuführen)

Deutliche Wachstumsperspektiven
Experten sehen trotz der hohen Zuwächse der letzten Jahre noch deutliche Wachstumsperspektiven. „Mittelfristig dürfte jedes dritte neu verkaufte Fahrrad in Mitteleuropa ein eBike sein“, erwartet Claus Fleischer, Leiter Bosch eBike Systems. Für Österreich, wo sich die Verkaufszahlen am Fahrradmarkt insgesamt in den letzten Jahren um die 400.000 oder leicht darunter bewegen, ergibt das rechnerisch ein Potenzial von etwa 130.000 eBikes pro Jahr. Zum Verkaufsstand von 2015 würde das nochmals eine Steigerung um fast 70 Prozent bedeuten.
Die heimische Fahrradindustrie sieht das ähnlich. Fred Schierenbeck, Sprecher der ARGE Fahrrad, die als Kommunikations- und Informationsplattform der Fahrradindustrie unter dem Dach der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs agiert: „Beim Pedelec-Markt sprechen wir mittlerweile nicht mehr von einem Trend, sondern von einem gefestigten und stetig wachsenden Marktsegment. In diesem Bereich sehen wir laufende technologische Weiterentwicklung, die das Wachstum kräftig ankurbeln wird.“

Bosch eBike Systems
Eine treibende Kraft in diesem Wachstumsmarkt ist Bosch eBike Systems, das Komponenten für die Top-eBikes von bislang über 60 führenden Fahrradmarken in Europa liefert.
Das Bosch-Portfolio reicht dabei von der hocheffizienten Antriebseinheit (Motor und Getriebe), über hochqualitative Akkus bis hin zu einem intuitiv bedienbaren, smarten Bord- und Fahrradcomputer. Die perfekte Abstimmung der Komponenten ist der Schlüssel zur typischen Bosch-Performance in Komfort wie Leistungsfähigkeit.
Die eBike-Systeme profitieren wie andere Bosch-Produkte vom Technik- und Fertigungs-Know-how der Bosch-Gruppe: Von der Konzeption über das Engineering bis hin zu Produktion, Marketing und After-Sales-Service setzt Bosch eBike Systems immer wieder aufs neue Maßstäbe für die eBike-Branche. Die Erfahrung der Bosch-Gruppe auf den Gebieten Elektromotor, Sensorik, Displays und Lithium-Ionen-Batterie verschafft Bosch-eBike-Systemen Technik fürs Leben und eBike-Fahrern ihren Spaß.

Bosch eBike Systems hat sich zum Ziel gesetzt, das Pedelec weltweit zu etablieren. 2009 als Start-up innerhalb der Bosch-Gruppe gegründet, ist Bosch eBike Systems mittlerweile einer der Top-Player im Premium-Segment. „Das macht uns stolz und ist zugleich Motivation für zukünftige Projekte. Seit 2014 sind wir auch im nordamerikanischen Markt und in Asien mit Niederlassungen vertreten. Unsere Aktivitäten bauen wir konsequent aus und entwickeln kontinuierlich Komponenten und Gesamtsystem weiter“, sagt Claus Fleischer.

Wachstumstreiber Fun & Freizeit
Der eBike Markt umfasst, neben den Modellen für den urbanen Bereich und den täglichen Einsatz auf dem Weg in die Arbeit, immer stärker auch den Fun&Freizeitbereich. Dies betrifft insbesondere eMountainbikes (eMTB) sowie den Einsatzbereich von Elektrofahrrädern im Tourismus (sehr stark auch als Leihräder).
Der eBike-Verkauf in Österreich bestätigt den Trend; besonders eMountainbikes erfreuen sich großer Nachfrage.
Immer mehr Menschen entdecken die Leichtigkeit des elektrischen Rückenwinds auch beim Fahren im Gelände für sich. Bosch eBike Systems unterstützt diese Entwicklung mit der Performance Line CX, einem speziell auf die Bedürfnisse sportiver eBiker angepassten Antriebssystem. Das Anfahren auf steilen Wegen gelingt dank eines Drehmoments von 75 Newtonmetern problemlos. Die maximale Unterstützung von bis zu 300 Prozent im Turbo-Modus bringt eMountainbiker schnell nach vorne und sorgt auch bergauf für Fahrspaß. Kombiniert mit dem neuen Akku PowerPack 500 sind jetzt noch längere Ausfahrten im Gelände möglich.
„Besonders im Fokus steht derzeit der Trend zu sportiven Anwendungen. Der elektrische Rückenwind wird auch unter Mountainbikern immer populärer“, sagt Claus Fleischer, Leiter des Produktbereichs Bosch eBike Systems.

Auch Tourismuswirtschaft setzt auf eBikes
Auch die österreichische Tourismuswirtschaft setzt zusehends auf ein umfassendes eBike-Angebot und investiert in eine entsprechende Infrastruktur. Dazu gehören Service- oder Wartungsmöglichkeiten, Lade- und Verleihstationen, eBike-Routen und -Guides. Bosch eBike Systems unterstützt hierzu Pilotprojekte in ausgewählten Urlaubsregionen.
In Österreich setzen zahlreiche Regionen und Hotels immer stärker auf den Fahrspaß mit elektrischem Rückenwind. Tirol beispielsweise bietet bereits in 21 eBike-Regionen eine sehr gut ausgebaute Infrastruktur mit einem dichten Netz an Verleihstationen und einer Fülle an Lade- oder Akku-Tauschmöglichkeiten. In der Region Kitzbüheler Alpen / Kaisergebirge wird mit der »eBikeWelt« das größte zusammenhängende Elektrofahrrad-Streckennetz der Welt angeboten: 1.000 Kilometer Radwege mit einer Flächenausdehnung von rund 1.800 km2 verbinden neun Tourismusregionen.
Die Tourismus-Region Kitzbühel sieht das eBike als neuen Megatrend im Radtourismus und hat eine eMountainbike-Offensive gestartet. Auch der weltweit bekannte Ski WM-Veranstalter Schladming positioniert sich in Verbindung mit der Region Dachstein als ideale eBike Umgebung mit einer 4.000 Höhenmeter überwindenden eMountainbike-Rundfahrt.

Einstieg in emissionsfreie Mobilität
Laut Recherchen der APA sind auf Österreichs Straßen bereits rund 300.000 Elektro-Fahrräder unterwegs. Die aktuelle Zahl der Elektroautos hält sich dagegen mit rund 6.000 noch in engen Grenzen, ähnlich wie bei E-Mopeds und Motorräder (5.500). Das heißt, für sehr viele Menschen sind eBikes der Einstieg in die eMobilität.
Auch verkehrspolitisch besitzt das eBike somit große Bedeutung. „eBikes sind der Einstieg in eine effiziente und emissionsfreie Mobilität“, ist Fleischer überzeugt. Der elektrische Antrieb hilft dabei, tägliche Ziele noch effizienter, ökonomischer und ökologisch nachhaltiger zu erreichen. Etwa 300.000 Pedelecs in Österreich und mehr als 2,1 Millionen Pedelecs auf Deutschlands Straßen zeigen, wie hervorragend dieses Konzept funktioniert.

Als eBikes (auch als Pedelecs = »Pedal Electric Cycle« bezeichnet) gelten Fahrräder mit einer Motorunterstützung bis maximal 25 Stundenkilometer. Diese sind nach der Straßenverkehrsordnung (StVO) als Räder im klassischen Sinn und unterliegen daher nicht einer Helm-, Versicherungs- oder Führerscheinpflicht. Wichtig in diesem Zusammenhang, weil es immer wieder zu Missverständnissen kommt: Ein eBike ist ein Fahrrad mit beschränkter Tretunterstützung. Der Elektromotor springt nur an, wenn in die Pedale getreten wird. Der Motor unterstützt also nur das Treten.
Bei Versionen mit einer maximalen Motorunterstützung bis 45 km/h spricht man von Speed-Pedelecs (S-Pedelecs). Diese gelten als Kleinkrafträder mit Versicherungs- und Führerscheinpflicht.

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