In Berlin ist Dussmann das Kulturkaufhaus in der Friedrichstraße so etwas wie eine Institution – ein Fixpunkt im Kulturleben und eine Attraktion im Einzelhandel der Hauptstadt. Das 1997 eröffnete Haus offeriert auf einer Fläche von ca. 7000 m2 und verteilt auf fünf Etagen Bücher, CDs, DVDs sowie Noten in Hülle und Fülle. Gegen den Trend der Branche wirtschaftet man hier mit großem Erfolg. Jetzt aber schien es den Verantwortlichen an der Zeit, die Verkaufsräume neu zu gestalten. Licht sollte dabei eine zentrale Rolle spielen.
Als 2013 die Planung des Umbaus begann, wurden mehrere Anbieter aufgefordert, ihre Lichtlösung mit einem Mock-up vor Ort zu präsentieren. Die Entscheidung für die Erco Offerte beruhte auf der Qualität der Leuchten, ihrer garantierten Lebensdauer und ihrer Wiederbeschaffungsmöglichkeit. Die hohen Investitionskosten konnten durch die Effizienz der Erco Lichtlösung aufgewogen werden, wie Julia Claren, die Geschäftsführerin des Kulturkaufhauses, erklärt.
Leseintensive Ware – die Herausforderung für das Lichtkonzept
Das Relighting von Dussmann das Kulturkaufhaus erwies sich als anspruchsvolle Aufgabe, die nach einer differenzierten Lichtlösung verlangte. Ihr Hauptanliegen sei es, so Julia Claren, mit Licht eine für Kunden und Mitarbeiter angenehme Atmosphäre zu schaffen. Im Verkaufsraum steht natürlich die Präsentation der Ware im Zentrum. Bücher und CDs, erklärt sie, sind leseintensive Waren. Für den Kunden darf das keine Anstrengung bedeuten. Er soll den gesuchten Titel einfach finden können und gerne auch schmökern. Das Licht hat daher für optimalen Lesekomfort zu sorgen. Eine gute Farbwiedergabe ist dabei genau so wichtig wie Blendungsfreiheit und eine stabile Lichttemperatur. Im Kulturkaufhaus soll Licht außerdem den weitläufigen Raum gliedern, einzelne Zonen definieren, die Orientierung erleichtern und Aufmerksamkeitshierarchien schaffen.
Das Lichtkonzept setzt auf vertikale Beleuchtung, um die vielen Regalflächen optimal zu illuminieren. Daneben fällt eine druckvolle Akzentuierung einzelner Raumzonen und Warenträger auf, die Dank der effizienten spot und oval flood Optiken von Erco realisiert werden konnten. Zum Einsatz kommen nur drei Leuchtenfamilien: Light Board und Logotec sowie Quintessence Downlights. Alle Leuchten sind mit warmweißem Licht bestückt.
Ein Quantensprung: Von einheitlichem Licht zu wahrnehmungsorientierter Beleuchtung
Das Relighting von Dussmann das Kulturkaufhaus markiert einen Quantensprung. Das kann in der Umbauphase, in der alte und neue Beleuchtung nebeneinander existieren, bestens beobachtet werden. Beim Thema Licht hieß das Motto im Kulturkaufhaus bisher: Helligkeit um jeden Preis. Das führte zu diffusem, wenig differenziertem Licht, in der die Vielfalt der kleinteiligen Ware kaum zur Geltung kam. In den neu gestalteten Etagen wird das Licht hingegen dosiert eingesetzt. Nur dort, wo es gebraucht wird, ist es in Fülle und in bester Qualität vorhanden. Eindrücklich lässt sich erleben, mit welcher Macht das Licht die Aufmerksamkeit unwillkürlich auf die Waren lenkt. Die präzise gesetzte Beleuchtung trägt daneben zur angenehmen, fast wohnlichen Atmosphäre in den neuen Verkaufsräumen bei. Julia Claren sieht ihre Erwartungen hinsichtlich des Relightings „zu 100 Prozent erfüllt“. Nach dem Abschluss des Umbaus, so erklärt sie, „werden wir meines Wissens nach in Deutschland das erste Kaufhaus sein, das seine Beleuchtung komplett auf LED umgestellt hat.“ Eine Vorreiterrolle, auf die man im Hause Dussmann zu Recht stolz sein darf.
Projektdaten
Projekt: Dussmann das KulturKaufhaus GmbH, Berlin/Deutschland
Bauherr: Dussmann das KulturKaufhaus GmbH, Berlin/Deutschland
Gesamtkonzept und Entwurf: Robertneun Architekten, Berlin/Deutschland
Innenarchitektur: Annika Becker und Ladislaus von Fraunberg, Berlin/Deutschland
Produkte: Light Board, Logotec, Quintessence