„Salzburg ist ein idealer Standpunkt für die größte Wasserkraftmesse für Deutschland, Österreich, die Schweiz und Südtirol“, sagt Johann-Georg Röhm, Geschäftsführer von Reeco. Auf der Drehscheibe zwischen Ost- und Westeuropa tauschten sich Experten und Einsteiger der Wasserkraftbranche in Kongressen, der Fachmesse und speziellen Netzwerktreffen aus. Als größte Photovoltaikmesse Österreichs habe auch die Renexpo PV einmal mehr ihre Bedeutung für diesen Industriezweig bewiesen, so Röhm weiter. Im kommenden Jahr will er das Angebot weiter ausbauen und internationalisieren.
Die Effizienzsteigerung bei neuen und bestehenden Wasserkraftwerken sowie die ökologische Einbindung dieser Anlagen in Gewässersysteme waren die zentralen Themen der vier Kongresse der Renexpo Hydro. Auf der 6. Internationalen Kleinwasserkraftkonferenz wurden technologische Neuheiten wie Gegendruckpeltonturbinen und Spezialschalungen vorgestellt. Der 2. Fachkongress Gewässerverträglicher Wasserkraftausbau zeigte auf, wie moderner Kraftwerksbau im Rahmen der ökologischen und wasserbautechnischen Forderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie möglich ist. Ein thematischer Schwerpunkt waren Fischwanderhilfen. In den Seminaren »Rohrsysteme für Wasserkraftanlagen« und »Mess-, Steuer- und Regeltechnik« wurden neueste Produkte und Entwicklungen vorgestellt.
Nach so viel Theorie ist ein Praxisteil eine willkommene Abwechslung, wie die Exkursion zum Wasserkraftwerk Lehen an der Salzach bewies. 100 Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, sich vor Ort Fischwanderhilfen, ein Umgehungsgerinne und eine Fischzählkammer erläutern zu lassen.
Am Donnerstag Abend wurde in einem besonderen Ambiente genetzwerkt. Reeco hatte zum »Hydro Networking Abend« in der Festung Hohensalzburg geladen. In dem exklusiven Treffen kamen Vertreter von Ministerien und Verbänden, aus Forschungseinrichtungen und Ingenieurbüros zusammen, die in den Branchen Wasserkraft aktiv sind. „Das Treffen fördert den fachlichen Austausch und ermöglicht eine engere Zusammenarbeit“, beschreibt Röhm das Ziel des Networking-Abends. Für Endverbraucher war vor allem der Samstag attraktiv. Die kostenfreien Fachvorträge waren sehr gut besucht.
Im Kongressprogramm der Renexpo PV stand der erste Tag im Zeichen der Theorie. Auf dem 2. Kongress PV-Speichersysteme wurden Themen wie die politischen Rahmenbedingungen, der Markt, die Anlagenplanung und Sicherheit von Batteriespeichern erörtert. Am Freitag zeigte die Resonanz des neuen Kongresses »P3 – Photovoltaik-Praxis für Profis: PV- und Stromspeicherung in Planung und Umsetzung«, wie hoch der Bedarf der ausführenden Gewerke an praxisnahen und verständlichen Informationen ist. Handwerker, Installateure und Planer informierten sich hier über alle Aspekte der Photovoltaik – von den Bewilligungsverfahren über notwendige Kompetenzen bis zu zukünftigen Szenarien in der Energieversorgung.
Auch die 1. Internationale Strombörse, die auf der Renexpo PV angesiedelt war, fand großen Zuspruch. Energieanbieter berieten zum Wechsel des Stromanbieters. Betreiber von PV- und Wasserkraftanlagen konnten sich über den Verkauf ihres grünen Stroms informieren. „Wir hoffen, dass diese bislang einmalige Veranstaltung viele Nachahmer findet“, sagt Röhm. Für Energieberater hat sich der Kongress »EU-Energieausweis in Salzburg – Fragen und Antworten«, der zum sechsten Mal auf der Renexpo stattfand, als Branchentreff etabliert. Über 200 Teilnehmer ließen sich von Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik auf den neuesten Stand zur Energieberatung bringen.
Im kommenden Jahr finden die Renexpo Hydro und die Renexpo PV vom 26. bis 28. November 2015 statt. „Wir wollen vor allem unser Einzugsgebiet nach Osteuropa erweitern und noch mehr Kongressteilnehmer und Besucher aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten gewinnen“, sagt Johann-Georg Röhm. Das Netzwerk soll ebenfalls ausgebaut werden. Hierfür gibt es schon zahlreiche Anfragen von interessierten Unternehmen, Verbänden und staatlichen Einrichtungen.