Bei den Freiflächenanlagen ist es der Solarschmiede dank neuer Methoden dagegen gelungen, auch Leistungen von zehn Megawatt innerhalb eines Tages thermografisch zu vermessen. Wegen der Effizienzsteigerung kann die Vermessung jetzt zellgenau mit nur einer Kamera erfolgen. Bisher wurden Großanlagen aus Kostengründen nur stichprobenartig zellgenau untersucht.
„Mit unseren neuen Verfahren lassen sich die Kosten für eine Thermografiemessung bei Aufdachanlagen um bis zu 50 Prozent reduzieren, bei Freiflächenanlagen kann die Kostenreduktion sogar noch größer ausfallen“, sagt PV-Systemtechniker Tom Reich. Dabei bestimmen die hochauflösenden vollradiometrischen Wärmebildkameras nicht nur qualitativ die Temperaturdifferenzen, sondern messen die Strahlungsintensitäten auch quantitativ und rechnen sie in absolute Temperaturwerte um. Mit der Analyse der vollradiometrischen Messung lassen sich daher nicht nur bestehende Defekte finden, sondern auch Schwachstellen und mögliche Fehlerquellen erkennen. Neben dem sofortigen finanziellen Vorteil bei Anlagen ab circa 30 Kilowatt Leistung können Betreiber mit den neuen Thermografiemessungen daher auch zukünftige Anlagen- und Ertragsausfälle vermeiden.
Leistungsverluste und Ausfallrisiken vermeiden
Dass Thermografiemessungen trotz der grundsätzlich guten Anlagenqualität in Deutschland sinnvoll sind, zeigt eine objektive Feldstudie der Solarschmiede GmbH, die das Unternehmen im März 2013 veröffentlich hat. „Auch professionell geführte Großanlagen weisen im Mittel unentdeckte Leistungsverluste von 1,5 Prozent auf“, sagt Tom Reich. Bei weiteren sechs Prozent der Anlagenleistung bestehe ein konkretes Ausfallrisiko.
Die Solarschmiede GmbH nutzt die Thermografie bereits seit 2006 als Analyseverfahren für Photovoltaikanlagen und hat zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt und die Ergebnisse veröffentlicht. Grundlage für die Einschätzung von Fehlerentwicklungen ist eine umfangreiche Statistik von mehr als 200 Megawatt thermografierter und dokumentierter PV- Anlagenleistung.