Auf diese Weise können Busse an Haltestellen über das automatische, dachmontierte Anschlusssystem schnell aufgeladen werden. Alternativ ist eine Aufladung über Nacht per Kabel möglich. Dieser Ansatz basiert auf international anerkannten Standards und ermöglicht die maximale Wiederverwendung bestehender Elektro-Mobilitätstechnologien. Somit wird der Weg für eine schnelle Einführung der E-Mobilität im Stadtverkehr geebnet. Das erste gemeinsame Projekt soll im Jahr 2015 im öffentlichen Nahverkehr von Luxemburg umgesetzt werden.
Der neue Elektro-Hybridbus von Volvo senkt den Kraftstoffverbrauch gegenüber herkömmlichen Dieselbussen um 75 Prozent und wird im September auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Hannover zum ersten Mal vorgestellt. ABB und Volvo werden ihre jeweilige Erfahrung mit Stromnetzen und Elektrobussen nutzen, um weitere Standards für die Schnellaufladung von E-Bussen zu entwickeln, wie zum Beispiel Kommunikationsprotokolle für Infrastruktur, elektrische Netze und Elektrobusse.
Der Ladestandard für Elektrobusse wird zum größten Teil auf den globalen Standards für die Gleichstrom-Schnellladung basieren, die kürzlich für Personenkraftwagen eingeführt wurden und eine sichere Anwendung garantieren. Diese Standards tragen auch dazu bei, Investitionen anzukurbeln und das langfristige Engagement und die Verbreitung sauberer Mobilitätstechnologien zu fördern.
„Wir freuen uns, mit einem weltweit führenden Unternehmen im Transportsektor zusammenzuarbeiten, das unsere Vision der E-Mobilität teilt. Dies steht im Einklang mit ABBs Engagement für »Power and productivity for a better world«, sagte Pekka Tiitinen, Leiter der ABB-Division Industrieautomation und Antriebe. „Die Urbanisierung befindet sich auf ihrem historischen Höchststand und hat zu Folge, dass sich die Verkehrsinfrastruktur in den Städten immer mehr ausweitet. Mit dieser Partnerschaft tragen wir dazu bei, nachhaltige und kostengünstige Transportlösungen zu entwickeln, die dem wachsenden Pendleraufkommen gerecht werden.“
Der Fokus dieser Partnerschaft liegt auf der Standardisierung der automatischen Schnelllaufladung von Elektrobussen. Dies umfasst auch die Kommunikationsprotokolle zwischen der Ladeinfrastruktur und den Elektrobussen, die elektrische Schnittstelle sowie die Spezifikationen für das dachmontierte, automatische Anschlusssystem (Automatic Connection System – ACS).
„Wir freuen uns über die Kooperation mit ABB. Zusammen können wir Städten auf der ganzen Welt, die ihre öffentlichen Verkehrssysteme nachhaltig gestalten möchten, umfassende und wettbewerbsfähige Lösungen anbieten“, sagte Håkan Agnevall, Präsident der Volvo Bus Corporation (VBC). „Elektro-Hybridbusse und reine Elektrobusse sind die Zukunft des städtischen Nahverkehrs.“
Volvo Buses brachte im Jahr 2009 seinen ersten Hybridbus auf den Markt und hat seitdem fast 1.600 Hybridbusse in 21 Länder geliefert. Der erste reine Elektrobus des Unternehmens wird im Juni 2015 im Rahmen des ElectriCity-Projekts im schwedischen Göteborg vorgestellt.
Seit 2010 hat ABB über 1.500 Gleichstrom-Schnellladesysteme für PKW weltweit geliefert und Ladenetze für Automobil- und Versorgungsunternehmen, Regierungen und Privatkunden eingerichtet, darunter auch landesweite Netze in den Niederlanden, Estland und Dänemark.
Im Rahmen des ersten gemeinsamen Projekts werden die Elektro-Hybridbusse von Volvo und die automatischen Ladegeräte von ABB im öffentlichen Personennahverkehr von Luxemburg eingeführt. Bis 2015 sollen 12 Elektro-Hybridbusse von Volvo, die von Sales-Lentz betrieben werden, auf bestehenden Buslinien eingesetzt werden.
Das Projekt ist Teil des luxemburgischen »Mobility Network«, das verschiedene Mobilitätsprojekte in dem westeuropäischen Land miteinander verbindet, um Synergien zu schaffen und gemeinsame Visionen für die Mobilität der Zukunft zu entwickeln.