Bereits im Jahr 2016 startete Rexel im Zentrallager in Weißkirchen eine Initiative zur Verbesserung der Energieeffizienz mit dem Ziel, den Energieverbrauch und damit auch die Kosten zu senken. Was als Konzept begann, mündete schließlich in einen dynamischen Prozess, der kein Ende zu haben scheint. Vor einigen Tagen präsentierte der Bereich »EnergySolutions« von Rexel Kunden nun die Ergebnisse – mit einigen Überraschungsmomenten und einer App.
Bei Rexel scheint Digitalisierung Teil der DNA zu sein – während der CEO der Rexel Austria Gruppe, Robert J. Parrwaller, anlässlich des Rexel-Partnerabends meinte, dass der Großhandel auch bei Kundenanforderungen zu Themen wie »Digitalisierung und Automatisierung« eine wichtige Rolle spielen kann, wurde er vor dem i-Magazin-Mikro konkreter: „Wir haben uns intensiv damit beschäftigt, welche digitalen Lösungen es braucht, um die Prozesse für unsere Kunden noch effizienter, übersichtlicher und vernetzbarer zu gestalten. Eines der Ergebnisse, das Innovation mit energieeffizienten Technologien einzigartig in Einklang bringt, ist die nun erstmals vorgestellte Rexel Power App. Eine Entwicklung aus dem Bereich Energiemonitoring, die zeigt, dass Rexel auch mit aktuellsten Technologien bestens vertraut ist und einmal mehr zukunftsweisende Wege beschreitet“, unterstrich Pfarrwaller.
Während der CEO von Rexel sein Statement zum Rexel-Partnerabend abgab, war das i-Magazin live dabei, als die Rexel Power App im Rahmen der Kundenveranstaltung »Digitalisierung zum Anfassen« in Weißkirchen ein paar Tage davor der Fachwelt präsentiert wurde. Für Rexel-CSO Hans-Peter Ranftl trägt der Bereich »Energy-Solutions«, der die Rexel Power App entwickelt hat, einen wertvollen Beitrag dazu bei, die Energiekosten im Griff zu bekommen: „Gerade weil die Energiepreise seit geraumer Zeit wieder steigen, ist vor allem für Industrie- und Gewerbebetriebe jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, die Preisspirale zu stoppen.“ Sein Kollege Michael Hauser, Geschäftsfeldleiter Industrie, ging einen Schritt weiter und sprach von Lösungen, die für die Kunden einen Mehrwert bieten: „Die Ausgangsposition war, dass wir im Zuge der Umsetzung des Energieeffizienzgesetzes gezwungen waren, selbst Maßnahmen zu setzen. Deswegen haben wir uns das Ziel gesetzt, ein Energiemanagementsystem einzuführen und damit nachhaltig Energie zu sparen,“ so Hauser. Um das Ziel zu erreichen, mussten Maßnahmen getroffen werden – Rexel verbrauchte in Weißkirchen zu Beginn der Initiativen 2,4 GWh Energie – das entspricht dem Verbrauch von 300 Einfamilienhäusern und Kosten in der Höhe von rund 200.000 Euro pro Jahr. „Mit der Umsetzung unseres Konzepts und dem Einsatz des Siemens-Power Managers haben wir es geschafft, unseren Energieverbrauch transparent zu machen. Erst durch das Energiemanagement- und das -Monitoringsystem hat sich herausgestellt, dass die Beleuchtung den größten Teil der Energie verbraucht. Dadurch hatten wir die notwendigen Entscheidungsgrundlagen, um Maßnahmen zu setzen“, fasste Hauser zusammen. So gelang es Rexel in Weißkirchen im ersten Jahr und 11,5 % der Energie einzusparen, wodurch sich das Investment des Energiemonitoringsystem innerhalb nur eines Jahres amortisiert hatte.
„Unsere Erfahrungen, die wir im Laufe unseres eigenen Projektes gesammelt haben, ließ die Vision entstehen, diese Energieinformationen jederzeit verfügbar auf einem Smartphone oder auf einem Tablett visualisieren zu können. Diese Vision haben wir Wirklichkeit werden lassen und gemeinsam mit Siemens die Rexel Power App entwickelt. Dabei setzen wir auf MindSphere, eine von Siemens entwickelte Open-Cloud-Plattform – einem so genannten »IoT-Betriebssystem«. Mit der App wird es auch unseren Kunden ermöglicht, den Energieverbrauch zu visualisieren, damit sie sich bewusst machen können, in welchen Bereichen es sich rechnet, nachhaltig Energie einzusparen“, so Hauser abschließend. Nachdem Werner Berger von Siemens unter anderem auf die Kosten einging und betonte, dass es sich um ein agiles System handelt und die Kosten für den Einstieg in das System bei rund 300 Euro liegen, war es an ihm, das Datensicherheitsthema anzusprechen: „MindSphere entspricht in Sachen Sicherheit den höchstmöglichen Industriestandards (IEC 62443). Zum Unterschied zu einer Google-IoT-Cloud sind Sie bei der Nutzung der Siemens MindSphere allerdings alleiniger Besitzer und Nutzer der Daten“, sorgte Berger für ein Aufatmen im Publikum.
Christoph Czaby, Energieeffizienz-Experte bei Rexel ging schließlich auf die Details ein, die Rexel in Weißkirchen umgesetzt hat – er berichtete davon, dass die Basis für ein funktionierendes System am Standort des Österreich-Zentrallagers der Einbau von 50 Energiemessgeräten in der Niederspannungs-Hauptverteilung sowie die Implementierung eines Industrie-PC von Siemens war – dem sogenannten »Power-Manager« – auf dem alle Daten zusammenlaufen. „Die Gesamtaufstellung für das Jahr 2017 ergab nun, dass wir nach der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen speziell im Bereich der Beleuchtung (Green Warehouse von Philips/Signify) 11,5 % bzw. 213.000 kWh elektrische Energie oder 14.000 Euro gespart haben“, berichtete Czaby schließlich, der die Rexel Power App als sinnvolle Ergänzung dazu sieht: „Damit können die Energiedaten auf verschiedenen Devices transparent und über die MindSphere-Cloud jederzeit verfügbar gemacht werden. Die Basic-Version der App ist nach dem free-to-use-Prinzip im Apple-Store und im Google-Playstore kostenlos downloadbar. Damit bieten wir die weltweit erste Energy-App im Ökosystem der MindSphere“, freut sich Christoph Czaby und kündigt vor Publikum an, dass es damit nicht genug ist: „Wir werden die Power App weiterentwickeln“, verspricht der Experte abschließend – man kann gespannt sein!
(Quelle: Rexel)