Anlässlich des neuen Mehler-Datenschrankkataloges (der neue Katalog kann unter p.fellner@mehler.at
angefordert werden) haben wir mit Alexander Mehler, über die Produktion in Österreich, häufigen Fehlern bei der Planung und die Produkt-Entwicklung bei Mehler gesprochen:
Was ist das große Plus der Datenübertragungsschränke von Mehler?
Alexander Mehler: Wir fertigen unsere kompakten Schränke nicht in Leichtbauweise, wie viele unserer Konkurrenten, die versuchen, hier zu sparen, sondern gehen von unserem Standard-Schrank aus, der Dank einer Schutzart von bis zu IP56 auch im industriellen Bereich einsetzbar ist. Dieser lässt sich sehr einfach in 256 verschiedenen Größen herstellen und ist mit Standardteilen ausbau- und erweiterbar. Ebenso lassen sich die Datenschränke mit Niederspannungsschalt- und Verteilungsanlagen sehr leicht kombinieren. Mit dem selben Schrank-Rahmen können wir aber auch »low-cost-Versionen« bereitstellen. So können wir bei Mehler sehr schnell auf Kundenwünsche reagieren, da wir die Standardrahmen zur Verfügung haben. Alle Netzwerkschränke sind außerdem für die sogenannte Einhausung vorbereitet.
In welchen Punkten können die größten Fehler begangen werden?
Welcher Planungsaufwand ist bei Netzwerkschränken einzukalkulieren?
Mehler: Die häufigsten Fehler passieren bei der Dimensionierung der Belüftung bzw. Klimatisierung. Viele unterschätzen die Wärmeentwicklung der aktiven Komponenten und packen diese zu eng zusammen. Zu beachten ist auch die Standortwahl. Die Herausforderung besteht darin, einen geeigneten Platz für die Aufstellung von Datenschränken zu finden, damit eine ausreichende Kühlung oder Belüftung überhaupt stattfinden kann. Bei der Verwirklichung der Klimatisierung können wir auf erfahrene Partner zurückgreifen, mit denen die Zusammenarbeit unkompliziert und rasch vonstatten geht.
Des Weiteren ist auf die Staubbelastung an diesem Ort zu achten und dementsprechende Filter vorzusehen. Genauso wichtig wie die Dimensionierung, ist auch die Planung für die Zukunft. In aktiven Betrieben kann sich das Innenleben von Netzwerkschränken alle paar Monate ändern. Hier sollte man auf Flexibilität und Ausbaufähigkeit achten.
Möglich ist im Grunde alles, aber man sollte immer die optimale Variante ermitteln, um die Betriebssicherheit und einen effizienten Energieeinsatz gewährleisten zu können.
Gemeinsam mit unserem Kunden können wir bei Angaben der örtlichen Daten den Planungsaufwand gering halten.
Mit welchem Aufwand ist die Erweiterbarkeit von Mehler-Schränken verbunden?
Mehler: Mit einfachen und genormten Verschraubungsteilen kann der Innenraum, sofern vorgeplant, schnell ausgebaut werden. Dank symmetrischem Aufbau, können durch das Abnehmen der Seitenwände mehrere Rahmen ganz einfach zusammengestellt und miteinander verbunden werden. Der Mehler-Universalschrank lässt sich außerdem durch das Einfügen von Modulen vertiefen. Die frei bleibenden Seitenteile lassen sich mit Lüftern bestücken, um gezielt dort zu kühlen, wo es notwendig ist.
GreenIT ist einer der Begriffe in der Branche. In wie weit kommen die Mehler-Produkte den Anforderungen nach?
Mehler: Das ist ein großes Thema für uns. Wir arbeiten ja nicht nur in der Herstellung unserer Schränke mit Materialeinsparungen mit Wärme- und Kälteabstrahlung und mit Selbstkühlung. Neu ist beispielsweise der »Cool Cabinet«, der über den Sockel mithilfe des Erdreiches klimatisiert wird. Kurz vor Weihnachten haben wir dafür auch das Europa-Patent bekommen. Wir versuchen die Möglichkeiten der Natur auszuschöpfen und so weit wie möglich, Fremdenergie für den Betrieb der Datenschränke zu nutzen und verwenden außerdem ausschließlich LED-Beleuchtung bei allen Schränken. Das bedeutet auch weniger Serviceaufwand, eine höhere Betriebssicherheit, kostensparenden und effizienten Energieeinsatz.
Schränke für den Outdoor-Bereich müssen oft extremen Bedingungen standhalten – auf welche Weise entsprechen die Mehler-Schränke diesen.
Mehler: Im Outdoor-Bereich gilt es mit Herausforderungen, wie extremen Temperaturen, Schwitzwasserbildung, Staub und Feuchtigkeit umzugehen. Durch unsere fast 15-Jährige Erfahrung, beispielsweise auf Autobahnen, haben wir Gehäuse entwickelt, die europaweit genau auf diese Umstände abgestimmt sind. Diese zig-tausenden Schränke müssen Temperaturunterschieden im tiefen Minus-, als auch im hohen Plusgrade-Bereich trotzen. Natürlich kommunizieren wir hier verstärkt mit unseren Kunden, da diese die Begebenheiten des Einsatzortes am besten kennen.
Welchen Stellenwert hat die Sicherheit, wenn Kunden einen Netzwerkschrank anfragen?
Mehler: Schließsysteme gibt es verschiedene – vom einfachen Zylinder bis zum elektronischen Mechanismus. Deren Einsatz hängt natürlich von der Art und dem Aufstellungsort der Schränke ab.
Wie sehr kommen die neuen Features wie etwa Anschlussklemmplatten für Stromeinspeisungen, Spannungskontrollen und effizienten Überspannungsschutz bei den Kunden an?
Mehler: Diese kommen sehr gut an. Das liegt unter anderem daran, dass wir uns sehr genau daran orientiert haben, was es auf dem Markt gibt. Unsere Erfahrung zeigt, dass einfache und flexible Lösungen, die rasch ausgebaut und kombiniert werden können, sehr gefragt sind.
Nach welchen Kriterien geht man bei Mehler in der Weiterentwicklung der Produkte vor? Werden Kundenwünsche miteinbezogen?
Mehler: Wir haben eine eigene Entwicklung und Forschungsabteilung. Die meisten Inputs kommen aber von unseren Kunden und aus der Marktbeobachtung. Neue Ansätze werden zuerst intern getestet. Gemeinsam mit Kunden, unseren Technikern und in Absprache mit der Mehler-Familie, werden diese dann weiterentwickelt und zur Reife gebracht. Danach gehen wir mit dem neuen Produkt auch auf den Markt.
Wie schafft es Mehler, mit den Produkten aus österreichischer Fertigung weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben?
Mehler: Von der Dienstleistung, der Betreuung und von den Möglichkeiten her gesehen, heben wir uns von unseren Mitbewerbern, die teilweise im Ausland produzieren, deutlich ab. Unsere Kundschaft schätzt, dass wir bei Projekten immer eine gute Lösung finden. Wir konzentrieren uns weniger auf die Masse, sondern auf spezielle Lösungen. Unsere Liefergeschwindigkeit ist unschlagbar und wir arbeiten weiter daran. Bei den ständig neuen Herausforderungen der Energiegewinnung und Verteilung sind wir außerdem stets vorne dabei. Dazu braucht es gute Leute, die schnell und vor Ort erreichbar sind.
Was bietet der neue Katalog im Vergleich zu seinem Vorgänger?
Mehler: Generell ist der aktuelle Katalog umfangreicher geworden, da der Markt dies verlangt. Wir haben die oben genannten Features eingebaut und eine nach Farben sortierte Übersicht verwirklicht. Das Zubehör wurde gestrafft und die brauchbaren Dinge wurden in den Vordergrund gestellt, da man sich bei der Durchsicht nicht in Details verlieren soll. Neue Schränke, wie zum Beispiel schallisolierte Modelle für Büroräume, aber auch für den Outdoor-Bereich, sind ebenso wie Klimatisierungskonzepte, Lüftung und Planung hinzugekommen. Viele praktische Hinweise sollen unseren Kunden außerdem die Entscheidung erleichtern.
Herr Mehler, wir danken für das Gespräch!