Industrie-Schwergewichte wie Dräger, Kuka, Bosch oder Siemens landen im Brand-Trust-Ranking nur auf den Plätzen fünf bis neun. Der Abstand der Spitzenreiter ist denkbar knapp: Miele als Erstplatzierter erreichte 72,9 von 100 möglichen Punkten, Busch-Jaeger auf Rang 3 konnte 71,4 Zähler verbuchen.
Die Nürnberger Managementberatung hat in ihrer Studie erstmals die sogenannte Resilienz von deutschen Technologiemarken untersucht. Dabei geht es insbesondere um die Anpassungs- und Wandlungsfähigkeit von Unternehmen. Kriterien wie Umsatz oder Image spielten bei dieser Untersuchung keine Rolle, sondern zehn Indikatoren wie Zukunftsfähigkeit, Weiterempfehlung und Anpassungsfähigkeit. Erfolgsfaktoren, die nach Ansicht der Brand-Trust-Experten in einem sich in Rekordtempo verändernden industriellen Kosmos immer mehr an Bedeutung gewinnen. Dazu der Autor der Studie, Managing Partner Jürgen Gietl: „Um in der digitalen Transformation bestehen zu können, ist ein Höchstmaß an Agilität und Flexibilität gefordert.“ Als besondere Herausforderungen sieht Gietl in diesem Kontext immer kürzere Innovationszyklen, neue Wettbewerber und neue Märkte und natürlich die mit Industrie 4.0 bezeichnete umfassende Digitalisierung.
Grundlage für die Studie war ein zweistufiger Prozess, in dem 71 Top-Entscheider von führenden Technologieunternehmen zunächst aussprachen, was Unternehmen resilient und damit erfolgreich macht. Anschließend beurteilten 3.300 Kunden, Käufer und Kenner die sogenannte markeninduzierte Resilienz von 51 Technologiemarken – jeweils »Hauptdarsteller« und »Herausforderer« aus zwölf B2C- und B2B-Branchen in Deutschland.
In der Elektrobranche, die Brand Trust als resilienteste deutsche Technologiebranche bezeichnet, ist Busch-Jaeger für Studienautor Gietl „die Überraschungs-Marke“. Der Marktführer für Elektroinstallationstechnik biete „eine sehr hohe Markenerlebnis-Exzellenz.“
Zu den elementaren Erfolgskriterien anpassungsfähiger Unternehmen zählt Gietl insbesondere die starke Markenpersönlichkeit. Sie trage maßgeblich zur Stabilität eines Technologieunternehmens bei, indem sie Markteintrittsbarrieren erhöhe, Kunden binde und Zusatznutzen biete. Außerdem stellt Gietl fest, dass die besten Unternehmen im Brand-Trust-Ranking „weniger in einzelnen Produkten als vielmehr in kompletten Systemen denken.“
Das gelte auch für Busch-Jaeger, sagt Gietl, denn wer ein Haus baue, lande schnell bei Busch-Jaeger, „weil das Unternehmen nicht einfach nur Steckdosen bietet, sondern Ökosysteme rund um die innovative Steuerung der Haustechnik.“ Und eine intelligente Steuerung der Gebäude-Elektronik sei in Zeiten der Vernetzung „gefragt wie nie.“