Der Sonepar-Partnertreff 2019:

Da war was los!

von David Lodahl

Die Zahl »2.058« hat für Sonepar einen ganz besonderen Wert, schließlich bezeichnet sie die Rekordanzahl an Besuchern des diesjährigen Partnertreffs. Die erfolgreiche Großhandelsveranstaltung muss sich somit sicherlich nicht hinter den professionellen Messen der Branche verstecken – im Gegenteil, Sonepar hat hier ihre Hausaufgabe eindeutig gemacht. Wir sind für Sie dem Sonepar-Weg in Richtung »näher zum Kunden« gefolgt und holten uns unsere persönlichen Eindrücke beim Lokalaugenschein vor Ort.

von Mag. Sandra Eisner

Die Kunden abzuholen und mitzunehmen auf dem heutigen Weg rasanter Entwicklungen, ist notwendige und geübte Praxis und macht den nicht kleinen, aber umso feineren Unterschied. Doch fragt man sich, wie sich eine »analoge« Veranstaltung in unserer (immer mehr und mehr) digitalisierten Welt positionieren kann/soll. Partnerschaften entstehen schließlich weiterhin »face-to-face« mit entsprechend notwendiger Kommunikation. Verlässlichkeit und Vertrauen als Werte einer erfolgreichen Zusammenarbeit entstehen nicht digitalisiert, nein, sie gründen auf menschlicher Interaktion. Genau hier setzen branchenspezifische Veranstaltungen an und exakt hier erfordert es genauso eines Umdenkens und zielgerichteten Eingehens auf die Umstände – eines Monitorings sozusagen. Aktiv auf (potenzielle) Kunden zuzugehen, die Kommunikation zu forcieren, ja sie für das eigene Angebot und somit den eigenen Messestand zu begeistern, lautet – mehr denn je – das Gebot der heutigen Stunde im Messewesen. Es bedarf eines jeden einzelnen, sich an der Nase zu nehmen, ob er diesbezüglich auf einem guten Weg ist, oder noch (zu) viel Luft nach oben frei ist. Eine rege Zusammenarbeit zwischen Aussteller und Messeveranstalter kann in diesem Zusammenhang jedenfalls nur richtig sein. In diese Kerbe schlägt auch das Motto von Sonepar »Wir leben von Synergien und profitieren von unserer Vielfältigkeit«, das anlässlich des Partnertreffs verdeutlicht und gemeinsam mit dem 50-jährigen Firmenjubiläum feierlich zelebriert wurde.

Michaela Wambach-Gschaider, Personalleitung, führte durch das Programm des Lieferantenempfangs am Vorabend des Partnertreffs in der Grazer Messehalle, an dem zahlreiche Partner der Industrie in entspanntem Rahmen über Aus- und Rückblicke, Neuerungen und Veränderungen bei Sonepar informiert wurden. Als Ehrengast gratulierte der Vizepräsident der Wirtschaftskammer Steiermark, Andreas Herz, dem erfolgreichen Unternehmen zum »Runden« und betonte seine Dankbarkeit und auch den Stolz darüber, den „Weltmarktführer im Innovationsbundesland Steiermark“ zu haben.

Dr. Frank Stahn, CFO, und Bernhard Weber, CEO, zeigten sich hoch erfreut über das zahlreich erschienene Publikum, das der Einladung zum erstmalig in Graz stattfindenden Partnertreff gefolgt war. Neben der hohen Besucheranzahl ist für Bernhard Weber auch die Tatsache rekordverdächtig, dass Sonepar zum 10. Mal Weltmarktführer wurde, diese besondere Ehre kommt nicht von ungefähr, denn wie wir wissen, ist Erfolg durchaus messbar: So sind für Sonepar heute knapp 50.000 Mitarbeiter in 44 Ländern, in 2.800 Standorten und 150 Zentrallägern tätig. Der Umsatz hat sich innerhalb von 20 Jahren verfünffacht und ist laut Dr. Frank Stahn von ca. 4 Milliarden auf über 22 Milliarden Euro gestiegen, was eine jährliche Wachstumsrate von ca. 9 % – aus eigenem Wachstum sowie durch Übernahme von Unternehmen – bedingt. So mancher könnte bei diesen gigantischen Größenordnungen wohl schnell den Boden unter den Füßen verlieren, nicht so beim Familienunternehmen Sonepar, das auch nach 50 Jahren größten Wert darauf legt, Bedürfnisse zu verstehen, neue Wege und Ideen gemeinsam mit Partnern zu realisieren und Lösungen zu entwickeln, die die Menschen voranbringen und das Leben besser und nachhaltiger gestalten.

Das Jahr 2019 rekapitulierte Bernhard Weber folgendermaßen: „Es ist uns erfolgreich gelungen, über Sonepar und GFI mit zwei Marken aus einem Haus aktiv zu werden, GFI Graz wurde unter dem neuen Gesicht eröffnet und auch die Kunden wurden in dieser fruchtbaren Zusammenarbeit erfolgreich abgeholt. Alle Kunden von GFI und Sonepar werden aus dem Logistikzentrum Sattledt mit einer einheitlichen Struktur beliefert. Wir haben im Laufe dieses Jahres Feinschliffe in der Digitalisierung vorgenommen, an unseren Verpackungseinheiten und an verschiedenen Standorten gearbeitet.“ So ist Wien mittlerweile mit den Standorten Wien Ost, Wien Nord, Wien Mitte-West und Wien Süd komplett und optimal versorgt: „Egal, wo Sie sich befinden, innerhalb von maximal 20 Minuten erreichen Sie einen unserer Standorte!“, brachte Dr. Stahn diese logistische Meisterleistung auf den Punkt. Doch damit nicht genug der Aktivitäten in diesem Jahr, eine enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Österreich fand auch noch Platz, denn – so wie Sonepar bereits in den vergangenen Jahren die AustrianSkills in den einzelnen Bundesländern begleitete, soll dies auch 2020 anlässlich der erstmalig in Graz stattfindenden EuroSkills geschehen.

Ausblick und Neuerungen

Kleine Schritte – große Veränderung: Als Beitrag zum Klimaschutz setzt Sonepar kommendes Jahr auf nachhaltige Lösungen. So soll mit speziellen Alternativen in der gesamten Logistikkette plastikfrei geliefert werden, auch die Poolfahrzeuge werden Schritt für Schritt auf umweltfreundliche elektromobile Varianten umgerüstet. „Wir als Großhändler möchten auch unsere Kunden mitnehmen, was Verpackungseinheiten betrifft und diese Themen in einer gewissen Größenordnung transportieren“, ist sich Weber der Verantwortung eines Weltmarktführers bewusst. Auch beim Thema Digitalisierung wird man sich näher in Richtung Kunden bewegen und so etwa möglichst viele Belegstufen, von der Bestellung über die Auftragsbestätigung und den Lieferschein bis zur Rechnung, digital abwickeln. Der Service am und vor allem die Nähe zum Kunden bleibt bei Sonepar gelebte Realität. Dem trägt auch der Umstand Rechnung, dass im Bereich Produktmanagement Veränderungen erfolgen: Den Produktmanagern, deren Tätigkeitsbereich sich sehr umfassend gestaltet, wurden seitens des Vertriebs regionale Verkaufsleiter oder Niederlassungsleiter zur Seite gestellt, um einen noch breiteren und optimierten Zugang zum Kunden gewährleisten zu können.

Doch auch im personellen Bereich wird das kommende Jahr einige Veränderungen bei Sonepar bereithalten: Hannes Rechling, Leitung Anlagenbau und Projektgeschäft, wird sich gemeinsam mit Manfred Manias ab 1.1.2020 des Bereichs E-Business annehmen sowie

das Projektgeschäft im Anlagenbau intensivieren. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und sind bereit, unser Wissen nun auch umzusetzen“, kündigte Hannes Rechling an und wies auf die erfreuliche Tatsache hin, dass die digitale Kundenanbindung bereits bei über 100 Kunden erfolgreich angewandt wurde. Auch in der App fanden zahlreiche Verbesserungen statt, so kann mit »Track & Trace« nun der Lieferstatus der bestellten Ware  jederzeit und überall nachvollzogen werden. Außerdem erfolgte ein Ausbau des Segments Kabel und Leitungen, der durch Hannes Rechling 2020 vertrieblich in den Vordergrund rücken wird, schließlich ist Sonepar laut eigenen Angaben der einzige Elektrogroßhändler, der bis zu 4 x 240 Quadrat Kupfer im Logistikzentrum Sattledt verarbeiten kann.

Zeljko Cosic, Leitung Logistik, wird den Bereich Supply-Chain-Management organisieren, also die Optimierung der Lieferkette durch Vernetzung. Die interne Vernetzung, bestehend aus Disposition, Bestandsmanagement, Lager und Auslieferung zu Kunden, wurde bereits vorgenommen, um das oberste Ziel einer optimalen Artikelverfügbarkeit und damit zusammenhängend optimierte Prozesse zu erreichen. Aktuell bietet Sonepar in ihren Systemen und im Webshop 52.000 lagermäßig geführte Artikel, von denen 25.000 Artikel innerhalb von 24 Stunden, die restlichen innerhalb von 48 Stunden vom heimischen Logistikzentrum geliefert werden.  „In der gesamten Kette vom Wareneingang bis zur Lieferung zum Kunden gibt es zwischen den einzelnen Positionen zahlreiche Aufgaben, die zufriedenstellend erfüllt werden müssen“, legte Zeljko Cosic die Karten offen. „Unser Einkauf kümmert sich darum, gute Preise einzuholen, das Bestandsmanagement ist für die Artikelverfügbarkeit verantwortlich. Mittlerweile haben wir knapp 2.000 Anlieferungen am Tag, ein Drittel davon erfolgt in der Nacht, das ist ein Support, den wir dem Kunden bieten möchten.“ Was außerdem für 2020 geplant ist, ist das automatisierte Dispo-Tool, das bei Sonepar zurzeit bereits in einigen Ländern zum Einsatz kommt. „Eine erhöhte Verfügbarkeit und somit auch Lieferfähigkeit zum Kunden kann dank des Tools erreicht werden – insgesamt verbessert es die Effizienz im Bestandsmanagement, wo wir momentan noch sehr viel manuell abwickeln“, so Cosic.

DI (FH) Uwe Klingsbigl trat in einer »Doppelrolle« vor das Publikum, bei dem er sich als Einkaufsleiter einerseits verabschiedete, das er andererseits als neuer Vertriebsleiter (mit 1.11.2019) begrüßte: „Ich wechsle auf die Seite des Vertriebs und vollziehe hier sozusagen meine letzte Amtshandlung als Verantwortlicher für Einkauf und Produktmanagement.“ Tomasz Deby wird als Nachfolger für den strategischen Einkauf jene Themen aufarbeiten, die aus Klingbigls Amtszeit übrig blieben.

In seinem persönlichen Rückblick wies Klingsbigl auf eine Neuerung besonderen Ausmaßes hin: „Wir haben die Bereiche Datennetzwerktechnik und Gebäudesystemtechnik zusammengelegt und folgen so einem internationalen Trend.“ Die Grenzen zwischen diesen beiden Bereichen verschwimmen mehr und mehr – „kein Smart Home ohne IP-Technologie und keine IP-Technologie ohne Gebäudesteuerung“, brachte es Klingsbigl auf den Punkt. Gemeinsam mit Andreas Katzlberger wurde außerdem der Fachbereich »Verdrahtete Verteiler« geschaffen, um auch jenem Trend in Richtung gefertigte Schaltanlagen Rechnung zu tragen. Abschließend wies Uwe Klingsbigl auf den Stellenwert des Bereichs »Erneuerbare Energien« hin: „Sonepar ist auch in diesem Segment Marktführer – wir verfügen in unseren Lägern über einen Warenwert in diesem Bereich von 4 Millionen Euro und werden diese Position, die wir aktuell auf Grund der Perspektiven, die wir in diesem Bereich erkennen, weiter ausbauen. Denn für Sonepar ist eines klar: Systemen zur Gewinnung erneuerbarer Energien gehört die Zukunft.

Was die nahe Zukunft betrifft, so darf man gespannt sein, wie sich der nächste Partnertreff im kommenden Frühling gestalten wird. Angesichts der heurigen Rekordbesuchszahlen wurde die proklamierte »Nähe zum Kunden« bei Sonepar erfolgreich umgesetzt. Doch ist man damit bereits am Ziel? Wir werden Sie wissen lassen, wie eng das Netz um Messeveranstalter, Aussteller und Besucher dann gesponnen sein wird – die bereits jetzt angekündigten Catering-Zonen im Ausstellerbereich werden sicherlich ihren Teil dazu beitragen!

Weitere Informationen auf www.sonepar.at

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