Deutschland ohne erneuerbare Energien?

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Nach Berechnungen der Universität Erlangen würden sich allein die Mehrkosten im Jahr 2013 einer zu 100 % auf fossilen und nuklearen Kraftwerken basierenden Stromversorgung in Deutschland auf 31 Milliarden Euro belaufen. Die Kosten für den deutschen Ökostrom, der durch die Umlage des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) eingehoben wird, belaufen sich auf 20 Milliarden Euro. „Durch die erneuerbaren Energien ersparte sich die deutsche Bevölkerung allein 2013 Kosten in der Höhe von 11 Milliarden Euro“, so der Studienautor Jürgen Karl.

Erneuerbare erhöhen die Versorgungssicherheit
Insgesamt reduzierten sich durch den massiven Ausbau erneuerbarer Energien für die Letztverbraucher nicht nur die Gesamtkosten des Strombezugs. Erneuerbare Energien erhöhen vor dem Hintergrund reduzierter, konventioneller und nuklearer Kraftwerkskapazitäten auch wesentlich die Versorgungssicherheit am bundesdeutschen Strommarkt. „Aus unserer Sicht ist es in erster Linie den erneuerbaren Energien zu verdanken, dass der Liberalisierung der Strommärkte vor 25 Jahren nicht eine europäische Energiekrise folgte“, bemerkt Karl.

Deutscher und österreichischer Strommarkt sind identisch
Durch den gemeinsamen Strommarkt Deutschland-Österreich hat jede energiepolitische Entscheidung in Deutschland auch Auswirkungen auf Österreich. „Das bedeutet auch, dass ohne erneuerbare Energien der österreichische Stromkunde mit höheren Kosten rechnen hätte müssen“, bemerkt Moidl und ergänzt: „Die Kosten fallen eben in höherem Ausmaß in der konventionellen Stromerzeugung an und nicht bei den erneuerbaren Energien. Dies zeigt diese Studie wieder einmal in beeindruckender Weise.“

Reformstau beim Ökostromgesetz
In Österreich fehlen seit einiger Zeit stabile und längerfristige Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien. Alte, konventionelle Kraftwerke müssen rasch ersetzt werden. „Wir müssen nun endlich vom Reden ins Handeln übergehen“, schließt Moidl ab und ergänzt: „Für Österreich bedeutet das, als erstes das Ökostromgesetz rasch mit kleinen Änderungen anzupassen. Danach muss der Dialog über eine Weiterentwicklung durch eine große Reform beginnen.“

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