Hagemeyer Deutschland führt sein 2017 gestartetes Transformationsprogramm zur Umsetzung und richtet seine Strategie neu aus. Der Elektrogroßhändler mit 1.700 Mitarbeitern und einem Umsatz von 800 Millionen Euro positioniert sich künftig als »nationaler Industriespezialist und regionaler Anbieter für Elektroinstallateure«. Ein Bestandteil des beschlossenen Maßnahmenpakets ist die Schließung von 17 Vertriebsniederlassungen, die Anpassung von Logistikstrukturen sowie der Abbau von Arbeitsplätzen.
Leitplanken der Neuausrichtung sind die Fokussierung auf das traditionell profitable Kerngeschäft im Industriesektor sowie die Steigerung der Ertragskraft im C&I Segment in den verbleibenden 31 Standorten durch mittel- und langfristig angelegte Optimierungsprogramme. Die geplanten Maßnahmen sichern laut Hagemeyer die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und zahlen auf die Innovationsfähigkeit in den digitalen Kompetenzfeldern ein.
Ziel der Repositionierung ist es, Hagemeyer Deutschland fit für die Zukunft zu machen. „Unsere Zukunft liegt in der zunehmend digitalisierten Supply Chain für Ersatzeile und der Vernetzung von Systemen, Maschinen und Produkten in IoT-basierten Ökosystemen. Dazu zählen vor allem die Bereiche Smart Building, Smart Home und die Industrie 4.0. Wir werden jegliche Geschäftsaktivität an diesen Anforderungen ausrichten“, erklärt Stephan Strauss, Vorsitzender der Geschäftsführung von Hagemeyer Deutschland. Daher plane Hagemeyer, sein Geschäft im Industriesektor weiter auszubauen und in die Entwicklung innovativer Services und Dienstleistungen mit Schwerpunkt auf Produkt- und Teileversorgung, Instandhaltung und Performance-Optimierung zu investieren. „Gleichzeitig wollen wir uns im Geschäft mit Elektroinstallationsbetrieben – im C&I-Segment – auf rentable Standorte fokussieren“, sagt Stephan Strauss. Dieser Strategiewechsel sei alternativlos, um im Zeitalter von Digitalisierung und Online-Handel wettbewerbsfähig zu bleiben.
Im Detail sieht die Neuausrichtung die Schließung von 17 Vertriebsniederlassungen vor allem im Norden und Westen Deutschlands unter Beibehaltung des Industrieangebotes vor. In weiteren vier Niederlassungen wird ebenfalls das C&I-Geschäft eingestellt. Daneben ist die Optimierung der Logistik geplant. Die erforderlichen Personalanpassungen in den Niederlassungen, der Hauptverwaltung und der Logistik werden aktuell mit dem Betriebsrat diskutiert und sollen zeitnah durchgeführt werden.