Zu den WorldSkills fahren Damen und Herren, die sich unter anderem durch den Staatsmeistertitel in ihrer Sparte oder durch ausgezeichnete Plätze bei anderen Wettbewerben für die Teilnahme qualifiziert haben. Die Latte hat sich das Team Austria, das bei den EuroSkills 2012 in Belgien die beste Mannschaft Europas wurde, hoch gesteckt: Es will nicht nur einen Stockerl-Platz, es möchte Gold.
Intensives Training nebst Job für die WM
Zu ihnen zählt etwa Christina Peinthor. Die 20-jährige Malerin aus der Steiermark, die im elterlichen Betrieb beschäftigt ist, möchte – wie ihre Kollegin Anita Mayer zuvor bei der Europameisterschaft 2012 – Beste werden, Ziel ist zumindest eine Medaille. Ihr Fachbetreuer ist Michael Tobisch (Maler Hack/Kaindorf), der 2007 selbst in Japan Weltmeister wurde. Die Friedbergerin macht eine Lehre mit Matura, den Lehrabschluss für Maler und Einzelhandelskauffrau hat sie schon in der Tasche.
Wie ihr Kollege, der Bautischler Wolfgang Frank, hat sie sich bei der österreichischen Meisterschaft ihr Startticket für Leipzig geholt. Der Vorauer wird von einem richtigen Fanclub begleitet, wie er verrät – ein ganzer Bus Tischler wird sich den Bewerb vor Ort anschauen und dort die Daumen drücken. Ebenfalls aus der Grünen Mark dabei ist Alexander Sudy (Magna Steyr Fahrzeugtechnik), er war bereits bei internationalen Bewerben: Bei der EM im Oktober 2012 holte er den vierten Platz, beim EuroCup der Kraftfahrzeugtechniker im Dezember den zweiten. „Die WorldSkills bringen Erfahrung fürs Leben, viel technisches Wissen durch die ganzen Vorbereitungen und sind für den weiteren beruflichen Weg hilfreich“, ist der Steirer überzeugt. „Trainiert wird immer Freitag und Samstag bei Porsche Graz-Liebenau, die mir das ermöglichen.“ Schließlich hat er im Job mit einer anderen Automarke zu tun als jene, mit der bei den WorldSkills konfrontiert wird. Der Mitbewerb ist stark, denkt man nur an die großen »Autoländer« Deutschland und Japan.
Freude bei Arbeit wichtig für Erfolge
Die WorldSkills als Motor und wesentlichen Meilenstein in der Karriere, so sieht auch Tino Wasilakis die Weltmeisterschaft der Berufe. Der Grafiker kehrte von den EuroSkills mit Bronze heim. Freude bei der Arbeit ist für den Linzer ein wichtiger Motor: „So ein Wettbewerb ist eine gute Referenz im Lebenslauf. Ganz viel Freude und Erfahrung – das sind eigentlich die Hauptpunkte. Der Lernprozess läuft am besten, wenn man bewusst mit Spaß dabei ist, also: Ich werde mein Bestes geben und schauen, dass ich glücklich bin.“
Top-Karriere mit Lehre – mit und ohne Matura
Zuerst eine AHS-Matura, dann eine Lehre in Mechatronik und Anlagentechnik – diesen Weg hat Stefan Svetina eingeschlagen. „Ich wollte ganz einfach sehen, wie etwas entsteht und in technischen Fächern war ich immer gut“, sagt der Kärntner, der mit Hannes Rindlisbacher im Teambewerb Mechatronik antritt. Wie bei der Staatsmeisterschaft möchten sie Gold holen. Die beiden absolvieren ihre Lehre bei Infineon Technologies Austria AG in Villach. Die zwei gehören zu den »Alten« bei der Weltmeisterschaft – darf man sonst nur bis zum 21. Lebensjahr antreten, ist es bei Mechatronik aufgrund der langen Ausbildung das 25. Lebensjahr. „Im Teambewerb musst du dich blind verstehen, jeder Handgriff muss stimmen“, so Svetina, „wir können beide alles. Bei der Aufgabe müssen wir in vier Tagen einen Roboter mit drei Stationen zu einer Produktionsstraße verbinden.“ Vor allem die asiatischen Länder seien im Bereich Mechatronik besonders stark. Die beiden Staatsmeister gehen jedenfalls zuversichtlich in den Wettbewerb. „Wir sind ein super Team“, so Svetina, „und sehr gut aufeinander eingespielt.“
Top-Experten trainieren die WM-Teilnehmer
Eine, die beste österreichische Gastlichkeit in Leipzig zeigen möchte, ist Anja Omann. Auf sie werden die Juroren vermutlich ein besonderes Aug haben, schließlich hat das Tourismusland Österreich in Küche und Service schon bisher Top-Leistungen bei internationalen Wettbewerben gezeigt. Nicht nur die Restaurantfachfrau hat deshalb ambitionierte Ziele, auch ihr Trainer Rudolf Wolfschlucker, der sie entsprechend vorbereitet: Viele seiner Schützlinge haben Medaillen geholt. Freizeit scheint zurzeit ein Fremdwort bei ihr zu sein. Wie bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Der Teamgeist sorgt für Power
„Wir sind voll in den Vorbereitungen“, sagt Alexander Rainer aus Münster. Der Tiroler, der bei GE Jenbacher beschäftigt ist, tritt im Bereich CNC-Fräsen an. „Ich freue mich wenn es endlich so weit ist.“ Eines liegt dem Techniker am Herzen und wird auch immer wieder von seinen Kollegen betont: „Ich will mich bei meiner Firma und ganz besonders bei meinen Ausbildern bedanken, die mir diese einmalige Chance erst ermöglicht haben, bei den WorldSkills teilzunehmen – und auch bei meinem Experten, der sich sehr viel Zeit für mich zum Trainieren nimmt.“ Auf Goldkurs sind seit dem Frühjahr 2012 Dominik Rechfelden und Martin Unterberger. Zuerst entschieden die beiden Gartengestalter die Staatsmeisterschaft für sich, dann holten sich die Tiroler gleich zwei Mal Gold bei der EM. Das wird es bei der WM nicht geben, bedauert Rechfelden: „Dieses Mal können wir nur in einem Teambewerb antreten.“ Trainiert wird deshalb nicht minder ambitioniert.
engelbert strauss Partner des Team Austria bei EuroSkills und WorldSkills
Das Unternehmen stattet die »Helden des Alltags« aus – und auch das Siegerteam der Europameisterschaft der Berufe 2012 aus. Engelbert strauss war bereits Sponsoring-Partner des Team Austria bei den EuroSkills 2012, das die meisten Medaillen aller EU-Teilnehmer-Länder mit nach Hause nehmen durfte. Und auch bei den WorldSkills 2013 in Leipzig ist engelbert strauss Partner des Team Austria und stellt für den besten Berufsnachwuchs Österreichs Work- und Teamwear zur Verfügung.