Beckhoff Automation feiert:

Eröffnung des neuen Robotik-Kompetenzzentrums

von Oliver Kube
von Oliver Kube Foto: © Robert F Tobler (CC-BY-SA 4.0)

Mit Ausblick über Wien aus dem 20. Stock hat die Beckhoff Automation GmbH die Eröffnung des neuen Vertriebsbüros und Kompetenzzentrums gefeiert. Dem Robotik-Anbieter steht nun ein gesamtes Stockwerk im Saturn-Tower in Wien für Entwicklung, Vertrieb und technischen Support zur Verfügung. Das Unternehmen steckt mehrere Millionen Euro in das neue Büro. Doch was genau ist das Besondere daran? Weshalb hat sich Beckhoff für diesen Standort entschieden – und dafür, das notwendige Geld dafür in die Hand zu nehmen? Und was sagen eigentlich die Mitarbeiter dazu?

Von Oliver Kube

Die Beckhoff Automation GmbH hat ihr Büro im Saturn-Tower im 22. Wiener Gemeindebezirk auf eine volle Etage erweitert. Am 28. September feierte das Robotik-Unternehmen die Eröffnung des neuen Kompetenzzentrums mit Kunden und Geschäftspartnern. Auf 1.490 m2 Fläche im 20. Stockwerk finden sich nicht nur moderne Großraumbüros und Konferenzräume mit eindrucksvollem Ausblick über Wien, sondern auch eine eigene Bar und einen technischen Bereich, in dem die Mitarbeiter Neuheiten austüfteln, entwickeln und testen. Dass von der Entwicklung und dem Prototypenbau über Langzeittests bis hin zum Vertrieb und technischen Support alles nicht nur am gleichen Standort, sondern auf ein- und demselben Stockwerk stattfindet, ist einer der Stärken des neuen Kompetenzzentrums. „Das ermöglicht kurze Kommunikationswege und eine viel bessere Zusammenarbeit der verschiedenen Abteilungen“, erklärte Walter Eichner, Business Development Manager bei Beckhoff.

Neben Büros, Konferenzräumen und der technischen Abteilung gibt es im neuen Kompetenzzentrum auch einen Raum für Feiern und lockere Zusammenkünfte. (Fotos: www.i-magazin.com)

Nähe zu Uni, FH und HTL für Nachwuchsförderung

Hochgerechnet auf die Mindestvertragslaufzeit von zehn Jahren investiert Beckhoff laut Geschäftsleiter Armin Pehlivan drei bis dreieinhalb Millionen Euro in das neue Büro. Ein Grund für die Erweiterung ist, dass sowohl das Vertriebsteam als auch das Schulungsangebot gewachsen ist: Statt wie bisher vier Schulungsplätze gibt es nun zwölf. Zudem wird im kommenden Jahr die bewährte Summer School auch in der österreichischen Bundeshauptstadt angeboten. Bei Summerschool lernen Schüler, Studierende und Lehrlinge innerhalb von fünf Tagen kostenlos die Grundlagen von SPS, Motion- und Robotik-Applikationen kennen. Die Nähe bzw. Anbindung des Standorts zu Unis, Fachhochschulen und HTLs sieht Beckhoff als großen Vorteil: „An den Fakultäten gibt es so viele Kompetenzen im Bereich der Robotik, dass Wien der beste Standort in ganz Europa für ein Entwicklungszentrum wie unseres ist“, so Armin Pehlivan.

Pehlivan: „Einer der schönsten Arbeitsplätze Wiens“

Nicht zuletzt ist das Kompetenzzentrum eine Investition in aktuelle und zukünftige Mitarbeiter. Unternehmen müssen laut Pehlivan gegen die Tendenz zur »inneren Kündigung« seitens der Mitarbeiter aktiv vorbeugen. „Wenn ich Berichte lese über Fachkräftemangel, bekomme ich eine Mischung aus Blutsturz und Lachkrampf. Leute gibt’s genug. Für ein gutes Gehalt und mit guten Arbeitsbedingungen und persönlicher Wertschätzung arbeiten sie überall“, sagte der Geschäftsleiter. Viele hätten während der Corona-Zeit gemerkt, dass sie „nicht der Home-Office-Typ sind“. Soziale Kontakte müssten immer wieder aufgefrischt werden. „Wir haben hier einen der schönsten Arbeitsplätze in ganz Wien“, ist Pehlivan überzeugt. Das bestätigt auch Christoph Zapletal, der seit anderthalb Jahren als Support-Ingenieur bei Beckhoff arbeitet. „Wir können uns hier in alle Richtungen weiterentwickeln, die uns interessieren. Wir genießen großes Vertrauen seitens des Arbeitgebers. Das hier ist schon eine andere Hausnummer als das, was man sonst so kennt und hört“, sagte Zapletal im Gespräch mit dem i-Magazin und außerhalb der Hörweite anwesender Führungskräfte. Besonders gefällt ihm der Ausblick von der Werkbank direkt entlang der Fenster Richtung Osten: „Hier zu arbeiten, mit diesem Ausblick und dem Sonnenaufgang in der Früh, das hat was!“ Aktuell arbeiten in Wien vier Mitarbeiter im Vertrieb und Support, zehn in der Entwicklung und drei Ferialpraktikanten im Automation-Bereich. Weitere Einstellungen sind geplant.

Beckhoff von Leitbetriebe Austria ausgezeichnet

Auch Dr. Alessandra Jansky-Omat von der Plattform Leitbetriebe Austria hob in einer kurzen Ansprache die guten Arbeitsbedingungen hervor. Sie überreichte Pehlivan das Zertifikat zur Auszeichnung als »herausragendes Unternehmen der österreichischen Wirtschaft«, die Beckhoff zum wiederholten Male verlieren wurde. Die Leitbetriebe Austria bewerten Unternehmen nach Kriterien des unternehmerischen Erfolgs, Innovationen sowie sozialer und ökologischer Verantwortung. Hans Harrer, Vorstandsvorsitzender des Senats der Wirtschaft, übergab Pehlivan die Urkunde zur Berufung zum Senator. „In den Senat der Wirtschaft nehmen wir Menschen auf, die zu uns passen und sich durch einen achtsamen Umgang miteinander, mit der Natur und unseren gesellschaftlichen Werten auszeichnen“, sagte Harrer.

Alessandra Jansky-Omat (Leitbetriebe Austria) und Hans Harrer (Vorstandsvorsitzender des Senats der Wirtschaft) übergaben Beckhoff-Geschäftsleiter Armin Pehlivan (in beiden Fotos rechts) die jeweilige Urkunde. (Fotos: www.i-magazin.com)

Das MX-System: modularer Schaltschrankersatz
Beckhoff MX-System

Das MX-System ermöglicht über den ganzen Lebenszyklus der Maschine hinweg deutliche Effizienzsteigerungen gegenüber der konventionellen Schaltschranktechnik. (Foto: Beckhoff Automation)

Für das wirtschaftliche Wachstum sorgt beispielsweise das im Frühsommer präsentierte MX-System. Dabei handelt es sich um eine flexible und intelligente Systemlösung, die den Schaltschrank komplett ersetzen kann und damit neue Wege bei der Anlagenautomatisierung eröffnet. „Es wird immer Kunden geben, wie nach wie vor auf Schaltschränke setzen. Aber die Alternative einer automatisierten, schaltschranklosen Fabrik spart jede Menge Platz“, erklärte Walter Eichner. Zudem spart das modulare, auch dezentral an der Maschine verteilbare System Engineering-, Montage-, Installation- sowie Wartungsaufwand. Mit Atro stellte Beckhoff im Juni ein neues Konzept für Robotik-Applikationen vor. Dabei handelt es sich um einen modularen Baukasten, aus dem sich flexibel für jede Anwendung die passende Roboterkinematik zusammenstellen lässt. Ein Highlight des Systems ist die interne Medienführung für Daten, Energie und Fluide. Diese wurde so realisiert, dass alle Achsen endlos drehend ausgeführt sind. Auch im Bereich der Gebäudeautomatisierung tut sich einiges, wie Walter Eichner berichtete: „Im Zuge der Energiekrise und Teuerung setzt ein Umdenken ein. Unternehmen, die bisher die Abwärme übers Dach hinausgeblasen und das Gebäude gleichzeitig mit Öl beheizt haben, denken jetzt darüber nach, wie sie das vielleicht schlauer regeln können.“ Hinzu kommen Themen wie Photovoltaik in Verbindung mit dem Laden von Elektrofahrzeugen. Eichner nannte als Beispiel die Filialen des REWE-Konzerns: „Da wird geheizt und gekühlt – und es gibt vermehrt Stromtankstellen für die Kunden. Wir stellen das Tool zur Verfügung, die Steuerung all dieser Komponenten zu automatisieren“, so Eichner.

Regelmäßiges Business-Frühstück

Wer sich vor Ort über die Neuheiten von Beckhoff Automation informieren möchte, kann dies künftig im Rahmen eines Business Breakfast tun: Beckhoff lädt Kunden, Geschäftspartner und Interessierte jeden ersten Donnerstag des Monats ab 7:30 Uhr zum Frühstück ein. Eine Anmeldung per Mail oder Anruf ist nicht zwingend erforderlich, jedoch wird bei Erscheinen als Gruppe oder zu einem speziellen Thema darum gebeten.

Mehr Informationen auf: www.beckhoff.com

Ähnliche Artikel

Hinterlassen Sie einen Kommentar

* Zur Speicherung Ihres Namens und Ihrer E-Mailadresse klicken Sie bitte oben. Durch Absenden Ihres Kommentars stimmen Sie der möglichen Veröffentlichung zu.

Unseren Newsletter abonnieren - jetzt!

Neueste Nachrichten aus der Licht- und Elektrotechnik bestellen.