Im 19. Jahrhundert vermachten die Brauereibesitzer Friedrich und Katharina Fischer in Erding ihr Vermögen einer Stiftung, der »Fischer’s Wohltätigkeitsstiftung«. Diese errichtete zunächst ein Armenhaus, das heute Teil des Fischer’s Seniorenzentrums ist. Dieser älteste Teil, das Haus Katharina, wurde um 1900 gebaut. Anfang der 90er Jahre kam das Haus Therese hinzu, 1996 Haus Friedrich. Das ehemalige Armendistriktshaus wurde 2006 komplett saniert und umgebaut, ein großer verglaster, mediterran anmutender Innenhof entstand.
Etwa 180 ältere Menschen wohnen und leben heute im Fischer’s Seniorenzentrum. Eine vertraute Atmosphäre schaffen die Möbel und persönlichen Gegenstände, mit denen sich die Zimmer individuell einrichten lassen. Liebevoll sind aber auch die öffentlichen Bereiche und Esszimmer gestaltet.
Robert Eberl ist zuständig für die Technik im Haus, von den Computern über die Beleuchtung bis zum Rufsystem. „2011 haben wir begonnen, die alte Rufanlage Schritt für Schritt auszutauschen und zu erneuern“, berichtet Robert Eberl. Eine Herausforderung war es, die beiden Systeme parallel betreiben zu können, denn der schrittweise Austausch dauerte in Summe etwa 2 ½ Jahre bei laufendem Betrieb. Zunächst wurde die Vernetzung aufgebaut, dann als zentrale Steuereinheit der Gira Control 9 Client installiert, anschließend konnten sukzessive die 120 Zimmer umgerüstet werden.
„Wir haben uns für das Rufsystem 834 Plus von Gira entschieden, weil es sich einfach installieren, instand halten und verwalten lässt. Ist ein Teil defekt, lässt es sich problemlos durch ein neues ersetzen.“ Das Plug and Play-Prinzip des Gira Rufsystems 834 Plus spart Installationszeit und damit Kosten, minimiert Fehlerquellen und erleichtert das Handling insgesamt. Sobald Geräte ausgetauscht werden müssen, parametrieren sie sich nach einer automatischen Plausibilitätsprüfung selbst. Der Installateur muss die Parametrierung nur noch bestätigen. Durch seinen modularen Aufbau lässt sich das Gira Rufsystem 834 Plus für alle Objektgrößen nutzen – vom einzelnen Zimmer bis hin zu großen Gebäudekomplexen. Die 120 Zimmer im Fischer’s Seniorenzentrum sind auf fünf Stationen aufgeteilt, die sich nachts auch zusammenschalten lassen – beispielsweise die drei Etagen im Haus Friedrich oder die zwei Stationen vom Haus Therese.
Das Rufsystem 834 Plus von Gira erfüllt alle sicherheitstechnischen Anforderungen gemäß DIN VDE 0834 und ist in Erding integriert ins Gira Schalterprogramm Standard 55 – für eine einheitliche Optik aller Schalter an der Wand. Es ermöglicht nicht nur einfache Hilferufe, sondern auch Gespräche: Auf Knopfdruck wird ein Ruf abgesetzt und das Pflegepersonal über den Ort der Rufauslösung informiert. Dank digitaler Echounterdrückung lassen sich dann Gespräche in hoher Sprachqualität führen, etwa zwischen Bewohnern und Pflegern.
Zudem erscheinen die Rufe auf einem in der Stationszentrale fest installierten Gira Dienstzimmerterminal. Hier sehen die Schwestern, wo ein Ruf ausgelöst wurde und sprechen mit dem Bewohner. Über den Gira Control 9 Client ist zudem ersichtlich, wer in den letzten Stunden wo einen Ruf ausgelöst hat. Der Touchscreen ermöglicht eine intuitive Steuerung des Systems mit nur einem Finger, Lautsprecher und Mikrofon sind integriert. Es lassen sich Sprechverbindungen zu einzelnen Zimmern aufbauen, Sammeldurchsagen tätigen, Rufe nach ihrer Priorität sortiert auflisten, Störmeldungen ablesen, die Anwesenheit des Personals in den Zimmern anzeigen und vieles mehr.
Von ihrem Bett aus können die Bewohner über ein Handgerät einen Hilferuf absenden und mit dem Personal sprechen – mit diesem Gerät lässt sich zudem komfortabel das Licht im Zimmer schalten. Ebenfalls in jedem Raum installiert ist ein Gira Zimmermodul als zentrale Bedieneinheit neben der Tür. Großflächige Tasten dienen zur Anwesenheitsmarkierung von Pflegepersonal und Arzt sowie zur Ruf- und Notrufauslösung. Sobald eine Schwester ins Zimmer kommt, kann sie den Hilferuf dort abstellen.
In den Bädern und WCs dienen Zugtaster der Ruf- und Notrufauslösung. Sie sind mit einer 2,5 m langen Zugschnur und mit einem Beruhigungslicht in der Abdeckung ausgestattet. In diesen Bereichen ist ein zusätzlicher Abstelltaster installiert, damit der ausgelöste Ruf innerhalb des WCs oder der Nasszelle vom Pflegepersonal abgestellt werden kann.
Zur schnellen Orientierung und Informationsanzeige sind in den langen Fluren oben neben den Türen Zimmersignalleuchten angebracht. Jede Farbe hat dabei nach der DIN VDE 0834 ihre eigene Bedeutung: Rot signalisiert beispielsweise den Notruf, Grün die Anwesenheit von Personal, leuchten Rot und Weiß zeitgleich, kommt der Ruf aus dem WC. So wissen die Mitarbeiter sofort, wo gerade ein Ruf ausgelöst wurde, selbst wenn sie nicht im Stationszimmer sind.