Vertiv veröffentlicht Empfehlungen für Rechenzentrumsbetreiber:

Globalen Hitzewellen widerstehen

von Oliver Kube
Foto: © Pixabay / Stefan Schweihofer

Rekordverdächtige Hitzewellen machen Schlagzeilen, belasten weltweit die Wirtschaft und es gibt keine Anzeichen für eine Abkühlung in der nahen Zukunft. Abgesehen von den Auswirkungen auf die Menschen, fordert die extreme Hitze einen hohen Tribut von Rechenzentren und Infrastruktur: von Ausfällen und Störungen in Rechenzentren in Großbritannien über Produktionseinschränkungen in französischen Kraftwerken bis hin zur Sorge um den Wasserverbrauch in den von Dürre betroffenen Regionen auf der ganzen Welt. Vertiv, globaler Anbieter von Lösungen für kritische digitale Infrastrukturen und Kontinuität, hat heute Empfehlungen für Rechenzentrumsbetreiber und Unternehmen mit ähnlichen Herausforderungen herausgegeben, die ihnen helfen sollen, damit richtig umzugehen.

„Eines ist klar: Wir müssen darauf vorbereitet sein, dass diese extremen Wetterbedingungen immer öfter vorkommen werden. Die Anpassung an diese Tatsache ist daher von entscheidender Bedeutung“, erklärt Karsten Winther, Präsident für Vertiv in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA). „Die Kunden sind sich der Herausforderungen bewusst, die beispielsweise extreme Hitze mit sich bringt. Sie überlegen zu Recht, wie sie die daraus resultierenden Risiken für den Betrieb ihrer Rechenzentren minimieren können. Unsere Serviceteams haben sich dabei als außerordentlich wertvoll erwiesen, da sie nicht nur die unmittelbaren Auswirkungen bewältigen, sondern auch mit den Kunden besprechen und planen, wie sie sich in Zukunft besser absichern können.“

Um die Systeme kühl zu halten und die Betriebsbereitschaft von Rechenzentren zu gewährleisten, empfehlen die Experten von Vertiv folgende Sofortmaßnahmen:

  • Je nach Auslastung eines Rechenzentrums sollten so viele Kühleinheiten wie möglich parallel betrieben werden, um die Belastung einzelner Kühlelemente zu reduzieren. Normalerweise würde ein Unternehmen alle redundanten Einheiten betreiben. Auch wenn die IT-Last nicht 100 Prozent beträgt, sollte man so viele Einheiten betreiben, dass die Last pro Kühleinheit möglichst nah daran herankommt. Dadurch wird der Kältemitteldruck niedrig gehalten und bei hohen Umgebungstemperaturen besteht kein Risiko, dass der Druck zu hoch wird. Außerdem wird so ein möglichst effizienter Betriebspunkt erreicht.
  • Erstellen eines regelmäßigen Wartungsplans. Vertiv empfiehlt seinen Kunden, vorbeugende Wartungsarbeiten quartalsweise zu planen. Für Geräte mit Kompressioskältekreislauf empfiehlt Vertiv eine vierteljährliche oder sogar häufigere Reinigung der Verflüssiger. Eine unzureichende und unregelmäßige Reinigung des Verflüssigers kann zu einer größeren Reduzierung der Gesamtleistung der Kühleinheit Darüber hinaus trägt eine ordnungsgemäße Einhaltung des Kältemittelfüllstands dazu bei, dass die Auslegungsleistung und die Betriebseffizienz reibungslos funktionieren. Eine zu niedrige oder zu hohe Kältemittelfüllung kann zu Ineffizienzen im Betrieb führen.

„Die bislang noch nie dagewesenen Temperaturen, die wir weltweit erleben, setzen Rechenzentrumsbetreiber und Infrastrukturanbieter zunehmend unter Druck. Sie stellen sie vor die Herausforderung, die Zuverlässigkeit und Konnektivität aufrechtzuerhalten“, so Steve Madara, Vice President for Thermal Sales bei Vertiv. „Extreme Wetterereignisse unterstreichen die Bedeutung eines robusten Plans zur vorbeugenden Wartung und Reinigung, der auf die spezifischen Bedingungen in der jeweiligen Region zugeschnitten ist. Betreiber von Rechenzentren müssen unter Umständen auf Kompromisse bei den Betriebskosten vorbereitet sein, um eine Überdimensionierung der Kapazität zu kompensieren. Die Zusammenarbeit mit einem qualifizierten Anbieter von Rechenzentrumsdienstleistungen ist wichtig, um einen Wartungs- und Serviceplan zu erstellen, der den Anforderungen der Hitzewellen von heute und dem unsicheren Klima von morgen gerecht wird.“

Mit der weiteren Erwärmung der Erde und der Verschärfung der Klimakrise werden extreme Hitzeereignisse noch häufiger auftreten. Kurzfristige Maßnahmen müssen von längerfristigen, systemischen Veränderungen in der Branche begleitet werden.

„Wir sollten uns an Regionen wie dem Nahen Osten, Afrika und Australien orientieren. Diese haben sich bereits an die hohen Temperaturen während eines Großteils des Jahres angepasst. Von ihnen können wir viel lernen“, erläutert Madara weiter. „Wenn wir das tun, ist klar, dass der Status quo für die Zukunft nicht ausreicht. Wir müssen die Planung von Dachflächen überdenken und unsere Rechenzentrumsinfrastrukturen so konzipieren, dass sie höheren Wärmelasten standhalten. Neben der Kapazität gilt es auch, die Standorte für Infrastruktursysteme zu überdenken.“

Zu den weiteren Best Practices für langfristige Maßnahmen und Ratschläge der Vertiv-Experten gehören folgende Punkte:

  • Ziehen Sie verschiedene Arten von Kühlsystemen in Betracht, darunter Immersionskühlung, wasserfreie Kühlung und Verdunstungsfreikühlung, die auf Zuverlässigkeit und Effizienz in Hochtemperaturumgebungen ausgelegt sind.
  • Wenn Sie sich auf Solarzellen als Energiequelle verlassen, sollten Sie berücksichtigen, dass der Wirkungsgrad von Solarzellen bei steigenden Umgebungstemperaturen abnimmt.
  • Anstatt sich bei der Bestimmung der Rechenzentrumskapazität ausschließlich auf historische Daten zu verlassen – Daten, die den heutigen extremen Temperaturen nicht Rechnung tragen -, sollten Sie prädiktive Modelle verwenden.

Unternehmen, die ein Audit ihres Kühlsystems für Rechenzentren durchführen lassen möchten oder Fragen zur Geschäftskontinuität und zur vorbeugenden Wartung von Rechenzentren bei extremer Hitze haben, können sich unter Vertiv.com an Experten von Vertiv wenden.

Mehr Informationen unter: www.vertiv.com

Quelle: Vertiv

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