Zusätzlich erweitert die Lapp Gruppe ihr Angebot um Industrial Ethernet Leitungen mit PUR-Mantel, die über eine UL-Approbation mit 1.000 V-Rating verfügen. Die neue Hybridleitung Ölflex Servo 7DSL reduziert Material- und Installationsaufwand und verbessert die relative Kostenstruktur – gerade bei kleineren Antrieben. Neue Steckverbinder von Lapp vereinfachen die Montage und Instandhaltung und sparen so Kosten – und bieten durch die hohe Schutzart gleichzeitig höchste Sicherheit. Diese und weitere Innovationen präsentiert die Lapp Gruppe auf Stand C03 in Halle 11 der Hannover Messe.
Die vier Adern der neuen Industrial Ethernet Leitung der Etherline EC Serie sind anstatt der Verwendung von »twisted pairs« parallel als Sternvierer geführt. Durch den Verzicht auf die Twistung verringert sich der Außendurchmesser der Leitungen um fast zehn Prozent. Dies ist insbesondere deswegen relevant, da Industrial Ethernet zunehmend Einzug in die Sensor-/Aktor-Ebene hält. Hier ist oftmals wenig Platz verfügbar, etwa bei aktiven Verteilerboxen oder Switches, die im Feld eingesetzt werden. Bei der Verdrahtung innerhalb eines Schaltschrankes wiederum werden kleine Biegeradien benötigt. Auch dafür eignet sich die neue Leitung besser. Der Sternvierer-Aufbau spart dabei nicht nur Platz, sondern auch Material – und damit Kosten.
Die Etherline EC Leitungen gibt es in drei Ausführungen: Die beiden Leitungen mit 7-drähtigem Litzenaufbau und PVC- bzw. PUR-Außenmantel sind für den flexiblen Einsatz geeignet, eine weitere 19-drähtige Leitung mit PUR-Mantel für hochflexible Anwendungen. Sämtliche Leitungen verfügen über eine UL-Approbation. Lapp bietet für diese Leitungen auch bereits Konfektionen mit angespritzten Steckern: Für besonders geringen Platzbedarf gibt es optimierte Leitungen mit M8 Steckverbindern in gewinkelter und gerader Ausführung.
Eine weitere Neuheit ist eine zusätzliche UL-Approbation für die bisherigen Etherline Industrial Ethernet Leitungen mit PUR Außenmantel, welche nun über ein 1000 V-Rating nach UL AWM Style 51576 verfügen. Datenleitungen ohne dieses Rating mussten bisher getrennt von Steuerleitungen verlegt werden. Durch die Neuerung können die Leitungen direkt neben spannungsführenden Leitungen in einem Kabelbaum verlaufen.
Die Lapp Gruppe unterstützt zudem den Trend zur Einkabellösung mit der neuen Hybridleitung Ölflex Servo 7DSL. Während es früher üblich war, Servoantrieb und Umrichter mit zwei Leitungen zu verbinden – einer Servoleitung für die Leistungsversorgung des Motors sowie einer Geberleitung für den Transport der Daten über die Position und Drehzahl des Motors – können heute Hybridleitungen beide Funktionen gleichzeitig erfüllen. Das Geheimnis dabei ist, dass die Encoder/Resolver-Signale auf die Versorgungsspannung des Feedback-Systems aufmoduliert werden.
Abgestimmt sind die Hybridleitungen von Lapp auf die digitale Schnittstelle Hiperface DSL von Sick, die eine robuste und störsichere Datenübertragung zwischen Regler und Motor bietet. Dank des bekannten RS485-Standards sind Übertragungsraten von 9,375 MBaud bei Kabellängen bis zu 100 Metern möglich. Dabei verfügt die Leitung über einen Biegeradius des 7,5-fachen Kabeldurchmessers bei flexiblem Einsatz und des fünffachen Kabeldurchmessers bei fester Verlegung.
Da nur noch eine Leitung für Power und Daten erforderlich ist und die separate Drehgeberleitung mitsamt dazugehörigem Steckverbinder wegfällt, ergeben sich signifikante Einsparpotenziale. Gerade bei kleineren Antrieben ist die relative Kostenstruktur für eine Feedbackleitung und einen M23-Steckverbinder nicht zu unterschätzen. Auch in puncto Installation ergeben sich durch den reduzierten Verkabelungsaufwand Vorteile. Im Bereich der energieführungs-kettentauglichen Leitungen ist auch der verringerte Platzbedarf in der Führungskette ein nicht unerheblicher Punkt, zumal konventionelle Servo- und Drehgeberleitungen aus EMV-technischen Aspekten einen gewissen Mindestabstand zueinander haben müssen.
Für die Maschinen- und Schaltschrankverdrahtung sowie Gerätetechnik führt Lapp zwei neue M12 Power Steckverbinder für den Anschluss oder Einbau in Geräte ein: Unitronic M12 Power mit T-Kodierung und Epic M12 Power mit S-Kodierung. Die Steckverbinder sind klein und robust, sodass Endgeräte deutlich kompakter ausfallen können. Der sehr gute Schutz gegen das Eindringen von Staub und Wasser bedeutet höchste Sicherheit auch bei widrigsten Bedingungen. Die Steckverbinder sind als gerade und gewinkelte Versionen mit Schraubklemme für individuelle Kabel-Konfektionen verfügbar. Für den Anschluss der Leitungsadern genügt ein einfacher Schraubendreher – das vereinfacht Montage und Instandhaltung und spart so Kosten. Das Modell Unitronic M12 Power besitzt eine M12 T-Kodierung für 12 A/60 V, während der Steckverbinder Epic M12 Power mit einer M12 S-Kodierung für 12 A/ 630 V ausgestattet ist.
Mit den auf der Hannover Messe 2014 vorgestellten Neuerungen unterstützt die Lapp Gruppe ihre Kunden dabei, Material und Platz und damit Kosten bei der Herstellung ihrer Produkte zu sparen. Sie gibt ihnen damit ein Werkzeug an die Hand, mit dem sie höhere Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit erreichen.