Ende August erhielt Mypegasus vom Insolvenzverwalter Horst Piepenburg grünes Licht für die Bildung einer Transfergesellschaft in Arnstadt (Deutschland).
Arnstadt (ots) – Bereits eine Woche später waren die beruflichen Daten von 513 Arbeitnehmern des insolventen Solarzellen-Herstellers im Rahmen von Einzelgesprächen erfasst. Ein organisatorischer Kraftakt, der sich gelohnt hat. Die Chancen für die Vermittlung an Firmen in der Region sind gut.
Die Übertrittquote war erfreulich hoch. 95 % der Beschäftigten nahmen das Angebot der Mypegasus an und wechselten für 6 Monate in eine Transfergesellschaft. „Der überwiegende Teil der Solarworld Industries Mitarbeiter ist gut qualifiziert. 96 % sind Fachkräfte“, sagt Jan Kiehne, Geschäftsführer der Mypegasus. „35% der Mitarbeiter sind unter 40 Jahre, 60 % der Mitarbeiter unter 50 Jahre alt. Die Rahmendaten sprechen für eine hohe Vermittlungsquote“.
Damit diese Rahmendaten erhoben werden konnten, waren allerdings besondere Anstrengungen notwendig. Täglich waren bis zu 15 erfahrene Personalberater im Einsatz, um die berufsrelevanten Daten abzufragen. Im persönlichen Einzelgespräch konnten die Beschäftigten zudem ihre persönliche Situation darstellen, Fragen stellen und individuelle Wünsche äußern. Bereits kurz danach waren die ehemaligen Mitarbeiter von Solarworld in der Mypegasus Bewerberdatenbank für Arbeitgeber zu finden. Zusammen mit einem professionellen Coach wurden Bewerbungsunterlagen erstellt, Vorstellungsgespräche vorbereitet und eine passende Bewerbungsstrategie festgelegt. Das hilft den Betroffenen ungemein. Mypegasus ist aus einer Vielzahl von Projekten in der Region gut vernetzt, es existieren Kontakte zu etwa 300 Firmen. Für die ehemaligen Mitarbeiter von Solarworld gibt es zudem besondere Aktivitäten, wie beispielsweise eine eigene Jobbörse, die von der Agentur für Arbeit organisiert und von Mypegasus begleitet wurde. So haben am 28.8.2017 in Arnstadt Unternehmen aus ganz Thüringen um potenzielle Bewerber geworben. Bei der Jobbörse für die ehemaligen Beschäftigten präsentierten sich 75 Firmen aus verschiedenen Branchen und unterschiedlicher Größe mit ihren freien Stellen – etwa aus Handwerk, Industrie und Lebensmittelbranche. Dabei kam es schon zu ersten vielversprechenden Kontakten.
Kirsten Joachim Breuer, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Erfurt und Betriebsbetreuer der Solarworld in Arnstadt meint: „Wir kennen die Mypegasus seit Jahren als sehr verlässlichen Partner in vergleichbaren Prozessen. Der Wechsel in die Transfergesellschaft war für die ehemaligen Beschäftigten der Solarworld mit herben Einschnitten, wie beispielsweise einer spürbaren Absenkung des Entgelts, verbunden. Dennoch glauben wir an die aktuell hohe Dynamik des Arbeitsmarkts und sind fest davon überzeugt, dass die Mehrzahl der ehemaligen Kolleginnen und Kollegen der SWIT schnell wieder in gute Beschäftigung kommt. Dies geschieht nicht zuletzt vor dem Hintergrund der sehr hohen Leistungsbereitschaft der Kolleginnen und Kollegen und dem fachlichem Können, welches sie bei der Solarworld jeden Tag aufs Neue unter Beweis gestellt hatten. Dank der tatkräftigen Unterstützung der Mypegasus sollte der Neustart in eine andere Beschäftigung sehr schnell gelingen. Als IG Metall stehen wir auch hier den Kolleginnen und Kollegen mit Rat und Tat zur Seite.“
Joachim Götz, Betriebsratsvorsitzender der Solar World Industries, sagt: „Auch für uns war es nicht einfach, in kürzester Zeit eine Lösung zu finden. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass, wenn es keinen Verhandlungsabschluss gibt, alle Mitarbeiter in die sofortige Arbeitslosigkeit gehen. Dies hätte bedeutet, dass die Kolleginnen und Kollegen nicht die Aufstockung bekommen, welche sie jetzt zumindest für ein halbes Jahr haben. Wir wissen auch, dass es für die meisten, nach mehr als 8 Jahren in der ErSol-ASI-Bosch und Solarworld nicht einfach ist sich neu zu bewerben, Vorstellungsgespräche zu führen und Amtswege zu erledigen. Hierfür steht aber die Mypegasus den Kolleginnen und Kollegen zur Seite. Uns war es wichtig, dass unseren Kolleginnen und Kollegen bei der beruflichen Neuorientierung geholfen wird.
Quelle: presseportal.de
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Abgesehen vom Drama – doch eine GUTE Nachricht – soweit ich diese verstehe