„Ich würde dieses Vorhaben nicht überbewerten, denn das Unternehmen wird kurzfristig nicht groß ins Energiegeschäft einsteigen“, sagt Jan Christian Göhmann, Analyst der NordLB. Die Deutsche Telekom versuche vielmehr aufgrund des Rückgangs im originären Geschäft – Festnetz, Breitband und Mobilfunk – neue Geschäftsfelder zu erschließen. „Das Energiesegment stellt für das Unternehmen eher einen Randbereich dar“, ergänzt der Analyst. Die Deutsche Telekom möchte vor allem mit den Stadtwerken kooperieren und bietet ihr Vertriebsnetz, Mitarbeiter vor Ort und die Technik an, um Geräte ans Netz anzuschließen. Der DAX-Konzern plant, auch die Wartung zu übernehmen. Ein Blockheizkraftwerk besteht aus einem Motor, der sowohl Warmwasser als auch Strom liefert. Verbrauchen Kunden ihren Strom vor Ort, entlasten sie damit die Stromnetze und vermeiden Leitungsverluste. Energieversorger greifen zusätzlich via DSL-Leitung oder über eine gesicherte Mobilfunkleitung auf die kleinen Kraftwerke zu. Damit setzt bereits der zweite branchenfremde Konzern auf Stromgeschäfte. Seit zwei Jahren baut der VW-Konzern gemeinsam mit dem Hamburger Anbieter Lichtblick ein Netz dezentraler Kraftwerke auf. Die Deutsche Telekom hat jedenfalls mit anderen Problemen zu kämpfen. So macht vor allem das Geschäft in den USA der Aktiengesellschaft zu schaffen. Ein geplanter Verkauf ist zuletzt gescheitert. Auch hohe Personalabbau-Kosten, insbesondere Zahlungen an Vorruheständler haben die Bilanz des Unternehmens belastet Zudem wird das UK-Geschäft verkauft. „Die Deutsche Telekom geht ihre Baustellen sukzessive an“, sagt Göhmann. Relativ stabil sei hingegen das Geschäft auf dem Heimatmarkt. „Die Geschäftsentwicklung in Deutschland ist relativ positiv. Hier sehe ich auch gute Perspektiven, dass der Markt gestärkt wird“, so Göhmann, der die Aktie weiterhin mit »Buy« einstuft. Das Kursziel beträgt zehn Euro.
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Bis 18:00 wäre mir neu…