Stromversorgungsunterbrechungen 2021 in Deutschland:

Leichte Steigerung zum Vorjahr

von Oliver Kube
Foto: © Bundesnetzagentur

Die Bundesnetzagentur hat kürzlich Zahlen zu Unterbrechungen der Stromversorgung im Jahr 2021 in Deutschland veröffentlicht. Die durchschnittliche Nichtverfügbarkeit von Elektrizität in Deutschland lag in Jahr 2021 bei 12,7 Minuten je Letztverbraucher.

Stromausfälle Deutschland Jahresvergleich

Grafik: Bundesnetzagentur

„Die Zuverlässigkeit der Stromversorgung in Deutschland war im Jahr 2021 erneut sehr hoch. Ursache für den Anstieg der durchschnittlichen Versorgungsunterbrechung waren Störungen auf der Mittelspannung und Wetterereignisse in der Niederspannung“, sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur (oben im Bild).

Die durchschnittliche Unterbrechungsdauer je angeschlossenem Letztverbraucher stieg erstmalig seit 2017 wieder an und nahm im Vergleich zum Vorjahr um 1,97 Minuten auf 12,7 Minuten zu. Einen merklichen Anteil am Anstieg der Störungen auf der Mittelspannung hatte u.a. ein Vorfall in einem Umspannwerk, der durch einen gasbefüllten metallbeschichteten Ballon ausgelöst wurde. Der Anstieg in der Niederspannung ist unter anderem auf ein Hochwasserereignis zurückzuführen.

Bundesnetzagentur erfasst Versorgungsunterbrechungen

Betreiber von Energieversorgungsnetzen berichten der Bundesnetzagentur jährlich über alle in ihren Netzen aufgetretenen Versorgungsunterbrechungen, die länger als drei Minuten dauern. Der jeweilige Bericht enthält Zeitpunkt, Dauer, Ausmaß und Ursache der Versorgungsunterbrechungen.

Stromunterbrechungen im Bundesländer-Vergleich

Stromunterbrechungen im Bundesländer-Vergleich (Grafik: Bundesnetzagentur)

Für das Jahr 2021 haben 850 Netzbetreiber insgesamt 166.615 Versorgungsunterbrechungen in der Nieder- und Mittelspannung übermittelt. Die Anzahl der Störungsmeldungen nahm gegenüber dem Vorjahr um etwa 4.400 Meldungen zu.

Aus allen ungeplanten Unterbrechungen, die nicht auf Ereignisse der höheren Gewalt zurückzuführen sind, ermittelt die Bundesnetzagentur den sogenannten SAIDIEnWG (System Averge Interruption Duration Index), der die durchschnittliche Versorgungsunterbrechung je angeschlossenen Letztverbraucher und Spannungsebene innerhalb eines Kalenderjahres widerspiegelt. Extreme Ereignisse, wie etwa die Flutkatastrophe im Ahrtal, gelten als höhere Gewalt und fließen nicht in die Berechnung mit ein.

Im Vergleich der Bundesländer verzeichnen Berlin (9,28 Minuten), Niedersachsen (9,20 Minuten) und Schleswig-Holstein (9,28 Minuten) die geringsten Versorgungsunterbrechungen. Am anderen Ende der Skala stehen Thüringen mit 16,71 Minuten, Sachsen mit 17,11 und Brandenburg mit 18,07 Minuten.

Kennzahlen pro Bundesland und Einzelstörungsdaten

Neben den Kennzahlen zu Unterbrechungen der Stromversorgung je Bundesland (SAIDIEnWG) wird eine anonymisierte Liste der Störungsmeldungen veröffentlicht.

Mehr Informationen unter: www.bundesnetzagentur.de

Quelle: Bundesnetzagentur

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