Ausgebremster Erfolg:

my-PV erhält Nachhaltigkeitspreis, aber keinen Markt im eigenen Bundesland

von Oliver Kube
Foto: © my-PV

Das erste solarelektrische Firmengebäude Österreichs erhielt nun auch den oberösterreichischen Landespreis für Umwelt und Nachhaltigkeit 2024. Der Photovoltaikwärmeexperte my-PV aus Neuzeug freut sich über die Auszeichnung, die im Zuge einer Preisverleihung am 28. November in der Kitzmantelfabrik in Vorchdorf verliehen wurde. Trotz der Erfolgsbilanz wird die solarelektrische Bauweise aufgrund der Gesetzgebung in OÖ von Beginn an ausgebremst.

CEO Gerhard Rimpler freut sich über die Auszeichnung. (Foto: my-PV)

300 Solarmodule auf dem Pultdach sowie in der Fassade in Süd-, Ost- und Westausrichtung sorgen nicht nur für Aufsehen, sondern auch für jede Menge nachhaltigen Strom. Grund genug also, dass das Photovoltaikwärme-Unternehmen my-PV mit seinem neuen Firmengebäude von der Jury als Preisträger des Oö. Landespreises für Umwelt und Nachhaltigkeit 2024 auserwählt wurde. „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung, denn unser Firmengebäude ist ein Vorzeigeprojekt für solarelektrische Energieversorgung“, sagt Gerhard Rimpler, CEO von my-PV.

Gebäude überzeugt außen und innen

Die solarelektrische Haustechnik wurde sichtbar im Gebäude installiert, damit die eigenen Produkte im Realbetrieb einen Live-Showroom bieten. Insgesamt wurden zwei Millionen Euro in das Gebäude, das 2021 eröffnet wurde, investiert. Besonders auffallend ist die Außenhülle des Gebäudes mit ihren 300 Photovoltaikmodulen mit rund 100 kWp.

Das solarelektrische Firmengebäude von my-PV heizt direktelektrisch und ist übers Jahr gesehen bilanziell energieautark. (Foto: my-PV)

Neben dem Aussehen überzeugt das Gebäude aber vor allem mit der Eigenversorgung mit Strom und Wärme und den geringen Jahresbetriebskosten. Die Energiepreise haben sich im Kalenderjahr 2023 gegenüber den ersten Analysen massiv verändert. Während my-PV zuletzt aufgrund völlig verschobener Verhältnisse am Energiemarkt einen fünfstelligen Ertrag für den Betrieb des Gebäudes verzeichnen konnte, sind die Tarife für Netzbezug und Einspeisung mittlerweile wieder annähernd auf Vorkrisenniveau. Mit Kosten von 8.766 Euro für den Strombezug und Erlösen von 8.361 Euro für die Einspeisung ergaben sich für das Jahr 2023 Betriebskosten von lediglich 405 Euro. Dazu zählte nicht nur der normale Betriebsstrom, sondern auch der Strom für die benötigte Restwärmemenge zur Warmwasserbereitung und Heizung, die nicht mit Photovoltaiküberschuss abgedeckt werden konnte, sowie der Strom zum Beladen der firmeneigenen und privaten Elektrofahrzeuge. Über das Jahr gesehen erreicht das solarelektrische Firmengebäude aber eine bilanzielle Autarkie von 218 Prozent, erzeugt somit mehr Energie als es verbraucht und das trotz der elektrischen Heizung sowie Warmwasserbereitung.

Mit Jahresbetriebskosten von 405 Euro für Strom, Heizung und Warmwasser sowie für das Beladen von den Elektroautos sucht das solarelektrische Firmengebäude von my-PV seinen Meister. (Foto: my-PV)

Land Oberösterreich verhindert solarelektrische Haustechnik

Die solarelektrische Haustechnik wird aus der Sicht von my-PV auf mehreren Wegen in Oberösterreich seit Jahren ausgebremst. „Die Gesetzgebung verhindert das Wohnbauförderungsdarlehen nach dem Energieausweis und somit die Möglichkeit, Bauprojekte mit solarelektrischer Haustechnik umzusetzen“, heißt es von Seiten my-PV. Das Unternehmen aus Neuzeug hat durch die gesetzlichen Hürden laut eigener Aussage schon zahlreiche Projekte mit innovativer Haustechnik im eigenen Bundesland verloren – trotz der unschlagbaren energiesparenden Daten bei seinem Firmengebäude. Den Markt holt sich my-PV mit einer Exportquote von über 90 Prozent – nach Auskunft vom i-Magazin – aus den Ländern Deutschland, Schweiz, BeNeLux, Australien etc.

Mehr Informationen unter: www.my-pv.com

Quelle: my-PV

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