Seit ich mein neues Handy habe – Sie erinnern sich, mein Vorgängermodell ist ja nach dem Software-Update frech total abgeschmiert – habe ich mir auch eine chic-rote Lederhülle geleistet. Nicht wegen der Eitelkeit, nein, ausschließlich zum Schutz. Mein Handy liebt nämlich die Erdanziehungskraft. Wer weiß, vielleicht erkennen einige metallische Bauteile tief im Inneren der Erde ihresgleichen und fühlen sich voneinander magnetisch angezogen. Weiß man’s?
Was man sicher weiß, ist, dass jährlich Millionen Tonnen Elektronikschrott anfallen, welcher feinste und kostbare metallische Rohstoffschätze in sich birgt. Allen voran Kupfer und Kobalt sowie Silber und Gold-Komponenten sind in unseren Kommunikationsgeräten (PCs, Notebooks, Tablets und vor allem im Massenprodukt Handy) verbaut. Pro Tonne Elektronikschrott aus diesen Clients könnten rund 70 Kilo Kupfer (!) und immerhin 140 Gramm Silber und 30 Gramm Gold (tagesaktuelle Werte: Gold € 54,66/Gramm (g), Silber € 0,62/g, Kupfer € 7,68/Kilogramm (kg)) recycelt werden. Das läppert sich, es kommen doch noch andere Metalle wie Palladium usw. dazu, tagesaktuell kostet 1 Gramm € 71,04.
Unsere Handys werden immer dünner und leichter, dabei enthält 1 t (Tonne) Schrott aus alten Handys Pi mal Daumen Gold (240 g), Silber (2 ½ kg), Palladium und Kupfer (je 92 g) sowie Kobalt (38 kg). Tagesaktuell runde € 10.000,00 an kostbaren metallischen Rohstoffen liegen somit pro Tonne brach, wenn unsere alten Handys keinem relevanten Recyclingprozess zugeführt werden.
Mir geht’s dabei noch nicht einmal vordergründig ums Geld. Naja, natürlich auch. Es geht einerseits darum, dass diese wertvollen Rohstoffe nicht unbegrenzt vorrätig und abbaubar sein werden. Andererseits erschüttern die beim Abbau angewandten diversen Formen von menschlichem, ökologischen sowie klimaschädlichen Raubbau an Minenarbeiter*innen und den Rohstoffvorräten vorwiegend in der »Dritten Welt«. Wohlwissend, dass uns allen nur diese eine, unsere Welt (!) zur Verfügung steht. Was also tun?
Recycling
Komplett defekte Handys und PCs, Notebooks, Tablets, Drucker bei den wohlbekannten Altstoffsammelzentren abliefern um sie dem artgerechten, ressourcenschonenden Recycling zuführen zu können.
Spenden statt Wegwerfen
PCs, Notebooks, Tablets, Drucker, welche noch funktionieren (oder reparabel sind), aber in Ihrem Unternehmen, Ihrem Umfeld bereits prognostiziert, buchhalterisch *out of life cycle* gesetzt sind, können Sie aber Expert*innen zur Aufbereitung für Second-Hand-Nutzung übermitteln. Eine besonders engagierte Initiative (seit 2018) möchte ich Ihnen extra ans Herz legen: www.pcsfueralle.at. Was mit der kleinen, feinen Initiative von Peter Bernscherer begann, hat sich nun mittlerweile unter seiner Obmannschaft als fixer, eingetragener gemeinnütziger Verein mit zum Teil 20 ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen etabliert.
Gespendete Geräte werden in der Vereinswerkstätte komplett neu aufbereitet und dann finanziell bedrängten Menschen, karitativen NGOs und Institutionen, sogar Schulen, die sich selbst die Anschaffung benötigter Clients nicht leisten können – und deshalb bei PCs für alle um ein Gerät bzw. Geräte anfragen – kostenlos zur Verfügung gestellt.
Gerade in Zeiten von Homeschooling, Distance Learning und steigenden Lebenshaltungskosten gibt es mehr und mehr Familien mit Kindern und Jugendlichen, die sich teure IT-Geräte einfach nicht leisten können. Hier gilt es, schnell und unbürokratisch zu helfen. Spenden auch Sie bitte Ihre Altgeräte – den Ressourcen und den auf die Gratisgeräte Angewiesenen zuliebe! Auf diese Weise werden unzähligen Menschen, insbesondere auch Frauen, Kindern und Jugendlichen, die Weichen für eine erfolgreiche und digital firme Zukunft gestellt. Diese digitale Teilhabe so vielen zu ebnen, ist eine wunderbare Aufgabe, die der unabhängige, gemeinnützige Verein im Zusammenwirken mit den Spender*innen hier erfüllt.
Als Dank gibt es das Schönste, was man bekommen kann – ein glücklich strahlendes Kinderlächeln.
Bleiben oder werden Sie schnell xund!
Herzlich, Ihre
Rudolfine Zachbauer-Zick
techART e.U.
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