Resümee aus Teil I: Innovationen müssen vermarktet werden. Auch vom ausführenden Handwerk. Und: Die klassischen Vertriebskanäle der Installationsbranche beginnen sich massiv zu verändern, Elektriker und Installateure müssen „mehr tun“ als nur auf die Nachfrage nach Bedarfsdeckung zu reagieren. Sie werden sonst den Veränderungen der kommenden Jahre nicht standhalten.
Zweierlei kennzeichnet derzeit die heimischen Baustellen: 1) Die Technologie im Gebäude ist sehr oft noch immer zweitrangig gegenüber der Optik bzw. den Materialien. Kein Wunder, wenn sich die Architektur besser in Szene zu setzen weiß, d.h. aktiver im Vertrieb und im Eigenmarketing ist. Und: 2) Ausgebildete Projektmanager, also solche mit IPMA-Zertifizierung, sind selten involviert, sind aber angesichts der Projektdauer- und kosten selbst schon bei mittleren Gebäuden eine absolute Notwendigkeit. Die dringend benötige Effizienzsteigerung wird es ohne sie nicht geben. Architektur, Technik und Facility Management sind drei gleichberechtigte Säulen für eine effiziente Immobilie. Da es unzählige Gebäude ohne zeitgemäße Technik und/oder Facility Management gibt, sehe ich ein Geschäft für Jahrzehnte: Gebäude auf den aktuellen Stand der Technik bringen und damit die jeweilige Erwartung des Nutzers erfüllen!
Warum nutzen wir die im Gegensatz zur Architektur viel größere Flexibilität nicht mehr aus? Genau hier kann das ausführende Handwerk ansetzen. Mit a) Professionalität und b) einem funktionierenden After-Sales-Vertrieb. Alle Akteure am Bau werden in Zukunft mehr prozedurales Wissen sowie eine gewerkeübergreifende Abstimmung einsetzen müssen.
Meine These: Eine höhere Effizienz am Bau – durch ein besseres Verständnis der zeitlichen Abläufe – schaufelt Zeit und Geld für Marketing frei und lässt trotz niedriger Margen die Renditen wieder steigen. Für das Erreichen einer solchen Professionalität ist eine hochgradige Spezialisierung notwendig. Wir haben längst einen Zustand erreicht, wo wir beispielsweise von Elektrikern einfach viel zu viel verlangen. Das Tätigkeitsfeld der – automatisierten – Elektrotechnik ist derart umfassend geworden, dass es für kleinere Installationsunternehmen unmöglich geworden ist, in allen Sparten tatsächlich entsprechend agieren zu können.
Spezialisierung betrifft nicht nur den technischen Bereich. Sehr oft entsprechen die Maßstäbe des etablierten Handwerks nicht mehr den heutigen Anforderungen, sind nicht state of the art. Was damit gemeint ist: Im Bewusstsein des Handwerks sind die Ansprüche der Konsumenten nach Luxus und Komfort noch viel zu wenig verankert. Eine Installation durchzuführen ist das eine. Das andere ist, mit einer Installation ein Mehr an Zufriedenheit beim Kunden zu erzeugen!
Aktives Vermarkten und hochgradige Spezialisierung – was das für die Zukunft ihres Unternehmens bedeuten kann, lesen Sie im nächsten Teil!
Harald Steindl, Mocom Communication Systeme
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