Im Rahmen des Wettbewerbes gau:di (European Student Competition on Sustainable Architecture) wurden europäische Architekturstudenten aufgefordert, ein »minimum house for leisure at the XXI. century« zu entwickeln. Die beiden Gewinner der technischen Universität Wien, Gregor Pils und Andreas Claus Schnetzer, haben nicht nur ein kleines Haus für die Freizeit geplant, sondern eines, das verschiedene Nutzungen möglich macht: Ein Haus, das sich den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts stellt – in Industrie- wie auch in Entwicklungsländern. Zum Einsatz kamen Europaletten.
Auf Schiffen, in Flugzeugen oder Zügen sind die Europaletten ständig unterwegs, um den Warenverkehr effizient zu gestalten. Ihre stets identischen Maße von 120 x 80 x 14,4 Zentimeter sind dabei das Erfolgsgeheimnis. Üblicherweise werden diese Paletten am Ende ihres Lebenszyklus verbrannt. Nicht so bei den beiden Wiener Architekturstudenten, die unter der Leitung von Prof. Karin Stieldorf aus 800 Paletten ein 60 m² großes Haus gebaut haben. Voraussetzung dafür waren nicht nur die gebrauchten Paletten, sondern auch Materialien, die in ihrer ursprünglichen Funktion nicht mehr eingesetzt werden können. Außerdem musste die Bauweise möglichst einfach sein, damit keine Fachkenntnisse notwendig sind. Des Weiteren musste gewährleistet sein, dass das Gebäude jederzeit ab- und an einem anderen Ort wieder aufgebaut werden kann. Auch in abgelegenen Gebieten muss das Haus autark bleiben.
Fassaden-, Decken- und Wandelemente bestehen aus Paletten. Selbst für den Sonnenschutz wurden sie eingesetzt. Regenwasser wird über das Dach abgeleitet, in einem Wasserspeicher gesammelt und als Brauchwasser für die Toilette wiederverwendet. Tragkonstruktion, Wärmedämmung und sämtliche Installationen liegen zwischen den Paletten. Bei der Gestaltung dieses Hauses dachten die beiden Wiener an Menschen, die sich ein besonderes Lifestyle-Gebäude wünschen, zum Beispiel in Form eines Wochenendhauses. Auch deshalb haben sie sich bei der Technik für ein KNX System entschieden.
KNX ist ein zukunftssicheres und herstelleroffenes elektronisches Nervensystem nach einem weltweit gültigen Standard. Einer der vielen Vorteile von KNX ist die Möglichkeit des nachträglichen Einbaus sämtlicher Komponenten der Gebäudetechnik. Außerdem fiel die Entscheidung im Wiener Palettenhaus auf Gira G1. Der Gira G1 ist ein optisch ansprechendes Raumbediengerät für das KNX-System. Über das exzellente Multitouch-Display lassen sich alle Funktionen der Gebäudetechnik intuitiv per Fingertipp oder Geste bedienen.
In der Luxusversion wird aus dem Palettenhaus mit ausreichend Dämmmaterial zwischen den Paletten und dem Einsatz einer kontrollierten Wohnraumlüftung ein Passivhaus.
Als Studenten bereits erfolgreich, haben die beiden Architekten ihr eigenes Büro gegründet: Fryraum in Wien.
Architektur
Fryraum
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1010 Wien
Tel.: 0664 157 561 6
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Bilder: Fryraum/Daniel Auer Photography