Verfolgt man das Ziel einer vernetzten, flexiblen Produktion im Sinne des Industrie 4.0 Ansatzes muss die zugrunde liegende Automatisierungslösung anpassungsfähiger und kommunikativer werden. Alle Teilnehmer des Automatisierungssystems lösen ihre statischen Verbindungen, um dynamisch über Anlagen und Firmengrenzen hinweg Daten miteinander auszutauschen. Nur so wird es möglich sein, Produkte langfristig wettbewerbsfähig auf den internationalen Märkten anbieten zu können.
Vor diesem Hintergrund stellt Phoenix Contact zur Smart Automation 2018 in Wien eine neue, offene Steuerungsplattform auf Basis der innovativen PLCnext Technology vor. Die Lösung erlaubt das parallele Programmieren auf Basis etablierter Software-Tools, wie Visual Studio, Eclipse, Matlab Simulink und PC Worx. sowie die frei wählbare Verknüpfung von deren erstelltem Programmcode. Mit der PLCnext Technology lassen sich somit beispielsweise Funktionen nach IEC 61131-3 mit Routinen von C/C++, C# oder Matlab Simulink kombinieren. Die einfache Einbindung von Software aus der Open Source Community in das Automatisierungssystem von Phoenix Contact ist auf diese Weise möglich.
Für die Programmierung gemäß IEC 61131-3 gibt es mit dem neuen PC Worx Engineer eine adaptive Engineering-Plattform, die dem Anwender ein ganz neues Nutzererlebnis bietet. Neben der Programmierung ermöglicht diese Software die Konfiguration, Diagnose und Visualisierung des Gesamtsystems in einem Programm. Die Engineering-Plattform überzeugt dabei durch seine individuell anpassbare, aufgeräumte und intuitiv bedienbare Oberfläche sowie durch die Verwendung von zukunftsorientierten Funktionen. Die Grundversion der Software ist kostenlos, zahlreiche Erweiterungsbausteine können individuell zugekauft werden, so dass der Anwender durch diese Funktions-Addins seine eigene, individuelle Software zusammenstellen kann. Da wiederverwendbare Automatisierungsmodule genutzt werden können und PC Worx Engineer Safety- und Security-Konzepte umfassend unterstützt, reduziert sich die Entwicklungszeit.
Der nächste Schritt – Neue Maschine für Losgröße 1
Sie nennt sich ILE, individuelle Laser-Gravurmaschine (Individual Laser Engraving), die brandneue Demonstration des Maschinenbaus zum Thema Industrie 4.0. Die neue Maschine aus dem firmeneigenen Maschinenbau ist hochflexibel: „Wir haben sie in zwei Einheiten konstruiert, eine Produktionsmaschine und einen Schaltschrank. So können wir die Anlage selbst auf Hausmessen zeigen. Beide Teile passen durch eine normale Tür“, so Helmut Schöppner, Abteilungsleiter Business Development Machine Building. „Unsere neue Anlage macht sehr deutlich, wie flexibel Fertigung im Jahr 2018 sein kann.“
Aufgabe der Maschine ist, verschiedene Objekte per Laser zu gravieren. Diese Technik ist an sich nichts Neues. Allerdings konnten diese Maschine bisher nur gleiche Objekte beschriften, vor allem mit einem identischen Text. „Unsere neue Anlage kann zweierlei. Sie bearbeitet zum einen verschiedene Formen und Größen, zum anderen kann man den Text bis auf das Einzelstück herunter individuell festlegen. Der Laser ist zudem nicht hochspezialisiert, er beschriftet unterschiedlichste Materialien.“ Damit werden zwei wichtige Ziele von Industrie 4.0 erreicht: Hohe Flexibilität, wenn es um das zu bearbeitende Objekt geht. Gleichzeitig kann das Volumen bis zur berühmten Losgröße 1 reduziert werden. Jedes Stück, das die Maschine verlässt, ist ein Unikat. Die Flexibilität zeigt sich auch an anderen Stellen. So können die Aufträge über Smart Devices wie einem Tablet oder RFID-Karten von außen eingespeist werden. „Theoretisch kann der Kunde seinen eigenen Auftrag anlegen.“ Genau da liegt einer der großen Vorteile von Industrie 4.0. Es ist vorstellbar, dass Kunden, die Nachschub von Phoenix Contact benötigen, künftig keinen simplen Auftrag mehr erteilen. „Wenn die Netze ineinander greifen, kann es so kommen, dass ein Computer beim Kunden feststellt, dass der Lagerbestand an einer Stelle unter den Mindestwert gefallen ist und dem Computer bei uns sagt, dass die entsprechenden Produkte bis zu einem bestimmten Datum gefertigt werden sollen. Wenn die Maschine in diesen Datenstrom eingebunden ist, kann sie im Zweifelsfall gleich loslegen.“ Das ist noch Zukunftsmusik, aber die Noten stehen schon im Blatt. Die neue Demonstrationsanlage ILE spielt ein weiteres Stück dieser Melodie.
Cyber-Security mit der mGuard-Technologie
Schützen Sie Ihre Anlagen vor unauthorisierten Zugriffen durch Personen oder Schad-Software. Die mGuard-Produkte von Phoenix Contact sichern Ihr Anlagennetzwerk mit einer starken, flexiblen und schnellen Firewall. Die optionale VPN-Funktion ermöglicht darüber hinaus sichere Verbindungen über das Internet zu entfernten Standorten oder Maschinen.
Unternehmen können nur erfolgreich sein, wenn ihre Systeme zuverlässig funktionieren: Systemversagen, Sabotage oder Datenverlust können einen hohen wirtschaftlichen Schaden verursachen. Daher ist die Vermeidung dieser Ausfälle essentiell.
Um industrielle Anlagen bestmöglich vor Sicherheitslücken zu schützen, bietet Phoenix Contact mit der mGuard-Familie eine Reihe an Security-Appliances für verschiedene Anwendungen wie z.B. sichere Fernwartung oder sichere Zugriffe durch Service-Mitarbeiter.
Mit den mGuard-Produkten erhalten Sie eine maßgeschneiderte Security-Lösung für Ihr industrielles Netzwerk. Die robusten und industrietauglichen Security-Appliances beinhalten Firewall-, Routing- und VPN-Funktionalitäten zum Schutz vor bösartigen Cyber-Attacken und ungewollten Störungen. Darüber hinaus ermöglichen sie die sichere Fernwartung über öffentliche Netze.
Erich Kronfuss, Spezialist für industrielle IT-Security bei Phoenix Contact: „Im Rahmen unserer Beratungsleistungen entwickeln wir mit Ihnen ein umfassendes Sicherheitskonzept für den Betrieb Ihrer Anlagen.“
Quelle: Phoenix Contact GmbH