Das Siemens-Transformatorenwerk in Weiz liefert den zweihundertsten Transformator an die US-amerikanische Firma Southern Company aus. Das Jubiläum wird am 18. Oktober 2017 gemeinsam mit Kunden und Mitarbeitern gefeiert. Der Großtransformator mit einer Leistung von 300 Megavoltampere (MVA) wird nach Georgia geliefert, wo er für die Energieverteilung zwischen dem 115-Kilovolt- (kV) und dem 230-kV-Netz eingesetzt werden wird.
Mit insgesamt 151 Tonnen wiegt der Transformator etwa so viel wie 60 amerikanische Pick-up-Trucks. Der magnetische Kern des Trafos besteht aus mehr als 15.000 einzelnen Kernblechen mit je 0,23 Millimetern Dicke, die in Handarbeit übereinander geschichtet wurden. Ausgebreitet würden die Bleche eine Fläche von mehr als 20.000 Quadratmetern bedecken, was vier amerikanischen Football-Feldern entspricht. Der Trafo wird von Weiz per Bahn nach Linz transportiert, wo er auf ein Donauschiff verladen wird. Von dort geht es auf dem Seeweg weiter zur Nordsee und über den Atlantik in die USA. Insgesamt wird der Jubiläumstransformator mehr als 2 Monate unterwegs sein, bis er seinen Bestimmungsort in Georgia erreicht.
„Das ist ein feierlicher Meilenstein für Southern Company“, sagt Billy Ball, Executive Vice President und Chief Transmission Officer bei Southern Company. „Uns verbindet seit 2005 eine langjährige strategische Partnerschaft mit Siemens und dem Werk in Weiz für die Lieferung von Transformatoren. Aus dieser Allianz gehen hochqualitative Lösungen hervor, die Southern Company dabei unterstützen, unsere Kunden mit sauberer, sicherer, zuverlässiger und leistbarer Energie zu versorgen.“
„Der langjährige Erfolg basiert auf unseren hohen Qualitätsansprüchen. Transformatorenbau ist in wesentlichen Teilen immer noch Handarbeit: Facharbeiter fertigen die Wicklungen im Inneren des Transformators, indem kilometerlange Kupferdrähte sorgfältig auf Spulen aufgebracht und bearbeitet werden. Auch der Kern des Trafos wird händisch gefertigt – damit stellen wir sicher, dass jeder Transformator jahrzehntelang im Betrieb beste Arbeit leisten kann“, ergänzt Stefan Pieper, Leiter des Siemens-Werkes in Weiz. „Wenn Siemens in Weiz Transformatoren baut und entwickelt, dann sind daran 900 weitere Unternehmen aus Österreich beteiligt. „Langjährige, gute Kundenbeziehungen sichern Arbeitsplätze und schaffen eine erhebliche Wertschöpfung in Österreich“, so Pieper.
Langjährige Geschäftsbeziehungen mit Southern Company
Southern Company ist mit mehr als neun Millionen Kunden eines der führenden Energieunternehmen Amerikas. Die Geschäftsbeziehungen zu Siemens gehen bis in das Jahr 1999 zurück. Im Jahr 2005 wurde schließlich eine strategische Allianz geschlossen, in der bis heute Slot-Reservierungen, langfristige Projektplanungen, Technik-Standards und bevorzugte Lieferzeiten abgehandelt werden. Die langjährige Partnerschaft ist mit den hohen Ansprüchen des Kunden begründet: Southern Company legt seit jeher sehr großen Wert auf ausgezeichnetes Engineering und hohe Produktqualität. Die Transformatoren aus Österreich werden von Southern Company in den Bundesstaaten Georgia, Alabama, Florida und Mississippi eingesetzt.
Das Siemens-Transformatorenwerk in Weiz
Das Transformatorenwerk in Weiz ist der weltweit größte Siemens-Standort für die Entwicklung und den Bau von Transformatoren und gilt innerhalb des Unternehmens als Kompetenzzentrum für Phasenschieber-Transformatoren. Das Werk ist darüber hinaus der größte Siemens-Produktionsstandort von Transformatoren für schlüsselfertige Windparks, sowohl im Onshore- als auch Offshore-Bereich. Im Werk ist das Know-how für die gesamte Wertschöpfungskette von Forschung, Entwicklung, Vertrieb, Engineering, Projektmanagement, Logistik, Fertigung, Abnahmeprüfung und Endmontage auf der Anlage bis zur Inbetriebsetzung von Transformatoren gebündelt. Das globale Zentrum für Forschung und Entwicklung innerhalb der Siemens-Transformatorengruppe wird von Weiz aus geleitet – außerdem hat sich der Standort als Zulieferwerk für die Kernblechfertigung etabliert. Derzeit sind rund 1.200 Mitarbeiter und Lehrlinge im Transformatorenwerk beschäftigt.
Bilder: Siemens