Glasfaserkabel setzen sich bei Großveranstaltungen durch:

SMPTE2110 – Broadcast-Netzwerk der nächsten Jahre

von Sandra Eisner
Foto: © Draka Comteq

Auch wenn das Kupferkabel noch längst nicht ausgedient hat, geht der Trend zu Glasfaserkabeln – auch und speziell für die hohen Breitbandanforderungen bei Großveranstaltungen. Die Einführung des SMPTE2110-Standards ist ein wichtiger Treiber dieser Entwicklung. Was den Standard ausmacht, worin er sich von bisherigen Standards unterschiedet und welche Vorteile er für den Bereich Broadcast bietet, erläutert Bruno Escher, Global Product Manager BU Multimedia Solutions (MMS) bei Prysmian, im folgenden Artikel.

SMPTE ST 2110: Definition, Aufbau und Unterscheidung

Die SMPTE ST 2110 ist eine Norm der Society of Motion Picture and Television Engineers (SMPTE). Sie spezifiziert die Übertragung von unkomprimierten digitalen Rundfunksignalen über ein IP-Netzwerk in Echtzeit. So lassen sich Datensätze synchronisieren, ohne sich gegenseitig zu beeinflussen. Diese Synchronisierung ermöglicht ein unabhängiges Routing und Editieren dieser Datensätze – auch mit zugeordneten Metadaten wie Timecode, Untertitel und Teletext.

Die Normenreihe SMPTE ST 2110 besteht aus mehreren Teilen, die wie folgt aufgebaut sind:

  • SMPTE ST 2110-10/-20/-30 richtet sich an Systembelange und unkomprimierte Video- und Audioströme
  • SMPTE ST 2110-21 spezifiziert Datenströme und die Synchronisation von unkomprimiertem Video
  • SMPTE ST 2110-31 spezifiziert den Echtzeittransport von AES3-Signalen über IP-Netzwerke
  • SMPTE ST 2110-40 bildet Zusatzdatenpakete (wie in SMPTE ST 291-1 definiert) in Real-Time
Vorteile des SMPTE-ST-2110-Standards

Über die Ersetzung der seriellen digitalen Schnittstelle (SDI) durch IP hinaus bietet der neue Standard die Flexibilität, eine völlig neue Reihe von Anwendungen zu entwickeln, die auf IT-Protokollen und Infrastrukturen basieren. Die Umstellung ist vergleichbar mit dem Umstieg von Bändern auf virtuelle Speicherdateien – auch hier wurden die Vorteile von Software und virtualisiertem Zugriff für neue Arbeitsabläufe und Funktionen genutzt.

Der interne Datenverkehr lässt sich nun vollständig über IP abwickeln. Anstatt zwei separater Switches – SDI für professionelle Medien und IP und Ethernet für allgemeine Daten – können Unter-nehmen eine gemeinsame Rechenzentrumsinfrastruktur nutzen. Die meisten Betreiber werden den Datenverkehr weiterhin nach Prioritäten trennen; die neueren Switches können jedoch Echtzeit-Medienströme priorisieren.

Die ST-2110-Standards ermöglichen es, Hilfsdaten sowie Audio- und Videodaten weiterzuleiten und voneinander zu trennen. Das Hinzufügen von Metadaten wie Untertiteln, Videotext und Zeitcodes wird damit einfacher. Auch audiologische Fachsprachen und Typen lassen sich leichter verarbeiten.

Alle Elemente können separat geroutet und am Endpunkt wieder zusammengeführt werden.

Kabelserie für SMPTE2110: Draka IP MediaLine Fiber

Mit der MediaLine Fiber Kabelserie nach SMPTE 2110 können Studios eine hohe Leistung und eine hohe Bandbreite nutzen – von 1080i aufwärts. Sie vereint Geschwindigkeit und Robustheit in einem Produkt. Für ST21110 ist dies unverzichtbar.

Die Kabelserie ermöglicht die Übertragung von digitalen Videosignalen über ein IP-Netzwerk sowie Glasfaserverbindungen zu Unternehmen und Gebäuden, für zuhause und Zugangsverbindungen. Sie umfasst nichtmetallische, gel-gefüllte LWL-Zentralrohrkabel mit 2 bis 24 Fasern für Broadcast-Anwendungen im Innenbereich. Mit seiner FireRes-Ummantelung eignet sich das Kabel ideal für die feste Innenaufstellung. Es erfüllt die CPR-Brandschutzklasse Cca.

Das MFC OS2-Kabel hingegen eignet sich für mobile Outdoor-Einsätze, speziell für die Live-Produktion. Durch ihr Design und die verwendeten Materialien sind diese Konstruktionen für extreme Temperatur- und Witterungsbedingungen bestens gerüstet.

BendBrightXS Singlemode-Fasern

Die BU Multimedia Solutions (MMS) der Prysmian stellt ihre eigenen Fasern her. Die im MediaLine Fiber-Kabel verwendeten Fasern sind BendBrightXS Singlemode-Fasern. Die mit dieser XS-Faser erzielten engen Puffer weisen eine extrem geringe Mikrobiegeempfindlichkeit sowie minimale Makrobiege- und Knickverluste bei sehr kleinen Radien auf. Dies bedeutet, dass als Zubehör kleinere Ablagen, Muffen und Bahnen benötigt werden. Die BendBrightXS ist die erste Wahl, wenn Kompaktheit, Biegung und Handhabung von entscheidender Bedeutung sind, wie etwa bei dichten FTTH-Netzen, Rechenzentren und Rundfunkanwendungen.

Weitere Informationen auf: www.draka-cable.com

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