Praxisphase, Bachelorarbeit, Festanstellung – so geradlinig läuft es nicht immer. „Wichtig für einen optimalen Einstieg sind oftmals die an der Hochschule erworbenen Spezialkenntnisse, zum Beispiel im Bereich der erneuerbaren Energien“, sagt Prof. Dr. Konrad Mertens, der die Abschlussarbeit von Simon Averbeck betreut hat. Der Absolvent des Fachbereichs Elektrotechnik und Informatik arbeitet nun als Applikationsingenieur in dem Hamburger Unternehmen MBJ Services, namhaft in Sachen Entwicklung und Einsatz mobiler Photovoltaik-Prüfsysteme.
Auf die Idee, sich dort für die zehnwöchige Praxisphase zu bewerben, war der gebürtige Gronauer gekommen, als er bei Professor Mertens im Labor für Optoelektronik und Sensorik als studentische Hilfskraft gearbeitet hatte. „So konnte ich einige Erfahrungen im Umgang mit Solarmodulen sammeln und auch das Thema meiner Bachelorarbeit schon vorher abstecken“, erzählt er.
Bei MBJ gefiel es ihm sofort. So blieb er weitere zehn Wochen dort, in denen er sich der Bachelorarbeit widmete. Das Thema: Evaluation der UV-Fluoreszenz-Messtechnik und Integration in ein mobiles Prüfsystem. „Wenn etwa durch Unwetter, Produktionsfehler oder unsachgemäße Handhabung die Solarmodule beschädigt werden, ist das meistens mit bloßem Auge nicht zu erkennen“, erklärt der Ingenieur. Für die Betreiber ist dies aber wichtig zu wissen, da sich die Defekte negativ auf den Energieertrag auswirken. Die Schäden selbst lassen sich zum Beispiel mit der Elektrolumineszenz-Messtechnik sehr zuverlässig aufspüren, jedoch wird durch die gängigen Methoden nicht erkennbar, wann die Schäden entstanden sind. Das aber wiederum kann für Garantieansprüche oder Versicherer entscheidend sein. Mit der zeitlichen Komponente also hatte sich Averbeck in seiner Abschlussarbeit befasst, die Erik Lohse, Geschäftsführer bei MBJ Services, betreut hat.
„Die Technik wurde am Institut für Solarenergieforschung in Hameln entwickelt und nun durch Herrn Averbeck zu uns in die Firma gebracht“, so Lohse. „Hier konnte er ausprobieren, wie dieses Verfahren genau funktioniert und es in eines unserer mobilen Prüfsysteme integrieren.“ Wie es in der Praxis läuft, wird der Absolvent demnächst erproben. Denn auch an Forschung ist sein Arbeitgeber interessiert. Seine Haupttätigkeit aber besteht darin, mobile Prüfsysteme für Photovoltaikmodule zu entwickeln und weltweit einzusetzen.
Seit einigen Wochen arbeitet Averbeck nun in Hamburg – wobei: Er musste sofort nach Süddeutschland und war dann bis Ende Oktober in Japan unterwegs. „Reisen gehört dazu, das war schon in der Praxisphase so“, freut sich der 24-Jährige. „Neben der Arbeit im Team ist mir wichtig, eine gesunde Mischung aus Schreibtischjob und Außeneinsatz zu haben. Außerdem stehe ich hinter erneuerbaren Energien. Dieser Job ist einfach ideal für mich.“