Windkraft nicht Ursache für Netzentgeltanstieg

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Grund für den Anstieg der Netzentgelte ist einerseits, dass nach zehn Jahren konstanter Senkungen der Entgelte für Verbraucher nur mehr wenig Spielraum vorhanden ist, andererseits immer weniger Strom in Österreich erzeugt und damit in die Kostentragung einbezogen wird. „Während heimische Stromerzeuger mit Netzentgelten belastet werden, sind diese in unseren Nachbarländern nicht zu leisten und werden auch nicht auf Stromimporte eingehoben. Damit wird die heimische Stromerzeugung im Vergleich zu ausländischen Kraftwerken benachteiligt“, erklärt Dr. Ursula Nährer, Rechtsexpertin der IG Windkraft. Dadurch ergibt sich ein klarer Wettbewerbsnachteil. Österreich liegt bereits jetzt bei der Belastung seiner Stromerzeuger auf Platz 2 im Europavergleich. Somit können ausländische Kohle- und Atomstromerzeuger ihren schmutzigen Strom billig nach Österreich exportieren, während heimische Stromerzeuger Netzgebühren bezahlen müssen.

Windkraftausbau nicht Ursache für Kostensteigerungen
Zwar wurden für den Windkraftausbau in den letzten Jahren Stromleitungen erneuert und Kapazitäten erweitert, die Windenergieerzeuger bezahlten jedoch die Kosten für den Netzzutritt sowie den Ausbau der vorgelagerten Netze selbst. Allein für diesen Ausbau vorgelagerter Netze wurden gut 200 Mio. Euro durch die Windenergieerzeuger investiert.

Zusätzlich tragen Windenergieerzeuger wesentlich zum laufenden Netzbetrieb bei, etwa durch hohe Netzverlustentgelte. Hier haben höchstgerichtliche Entscheidungen im letzten Jahr ergeben, dass in vielen Fällen nur ein Viertel bis ein Drittel der bezahlten Entgelte angemessen waren. Auch das Systemdienstleitungsentgelt, welches die Erzeuger zu leisten haben, ist seit 2012 um 164% angestiegen. Diese österreichspezifisch hohen Netzentgelte und überhöhte Kosten für Ausgleichsenergie fressen mittlerweile fast zwei Drittel der Stromerlöse der Windenergieerzeuger am freien Markt auf.

„E-Control und Wirtschaftsministerium sind aufgerufen, hier neue gesetzliche Rahmenbedingungen vorzulegen. Dass die heimischen, sauberen Ökostrombetreiber an den Rand ihrer Existenz gedrängt werden, weil allein sie mit diesen Kosten belastet werden, während immer mehr Strom aus ausländischen Drecksschleudern importiert wird, können wir nicht akzeptieren“, fordert Mag. Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.

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