Beim Fiberday in Linz vergangenen Donnerstag tauschten sich wichtige Stakeholder der Glasfaser- und Mobilfunkbranche über Chancen, Möglichkeiten und die Zukunft des Breitbandes aus.
Das hochkarätige Panel des Businesstalks „Die Zukunft des FTTH-Marktes in Österreich“ erörterten die Frage, ob jeder Haushalt und jedes Unternehmen in zehn Jahren einen Glasfaseranschluss haben werden. Igor Brusic, Präsident des Verbands der offenen Glasfasernetze Open Fiber Austria, betont, „dass Glasfasernetze notwendige Infrastruktur für Alle“ sind und der öffentliche Bereich beim Ausbau eine größere Rolle einnehmen muss. „Das ist eine Investition in eine nachhaltige Zukunft für die nächsten Generationen.“
Igor Brusic, Präsident Open Fiber Austria, diskutierte mit Boris Nemšić, Senior Advisor Connecting Europe Broadband Fund, Marcus Grausam, CEO A1 Telekom Austria AG, und Johannes Gungl, RML Infrastruktur GmbH. Dabei unterstrich Brusic: „Glasfaser ist kein Werkzeug, sondern eine neue und gesellschaftsrelevante Infrastruktur für die künftigen Generationen. Die öffentliche Hand muss daher eine viel größere Rolle einnehmen. Der Ausbau darf nicht rein privat erfolgen.“ Auch Boris Nemšić ist überzeugt: „Wir als Gesellschaft in Österreich können es uns gar nicht leisten, dass nicht jeder Haushalt einen Glasfaseranschluss hat. Das ist eine Notwendigkeit, unsere Kinder stehen im Wettbewerb mit China und den USA, deshalb müssen bis 2030 alle einen Glasfaseranschluss haben, auch wenn sie ihn nicht wollen oder glauben, ihn jetzt nicht zu brauchen.“
Bei der spannenden Diskussion zeigte sich, dass Vertreter privater Investoren im Sinne des Investitionsmodells handeln und den Business Case im Fokus haben, um das investierte Geld auch zeitnah wieder zurückzuverdienen. Brusic: „Wettbewerb ist als Antrieb für den Ausbau gut, darf aber nicht auf Kosten der Qualität gehen.“ Einig sind sich alle Diskutanten, dass auf den Endnutzer vergessen wird und die Vorteile und die Bedeutung von Glasfaser noch stärker kommuniziert werden sollte, um die Nachfrage zu erhöhen. Daher pocht die Open Fiber Austria darauf, den Wettbewerb auf eine andere Ebene zu heben: „Auf der baulichen Infrastrukturebene ist dieser Wettbewerb nicht zielführend, daher ist es sinnvoll, die Infrastruktur für alle zu öffnen – ähnlich wie es beim Stromnetz schon heute ist“, so Brusic.
Weitere Informationen auf www.ofaa.at
Quelle: Comm:unications