Hochsaison für Bergrettung:

Aldismobile App warnt in Echtzeit vor Gewittern

von Oliver Kube
Foto: © wurde mit ChatGPT generiert

Der Sommer mit zahlreichen Unwettern hat dieses Jahr in Österreich bereits zu außergewöhnlich vielen Einsätzen der Bergrettung geführt. Auch diese Woche sind bei sommerlichen Temperaturen in weiten Teilen des Landes wieder Gewitter angesagt. Mit der Aldismobile App können Bergsportler:innen die aktuelle Gewitteraktivität beobachten und lebensgefährliche Situationen, wie sie diesen Sommer besonders häufig vorgekommen sind, vermeiden.

Alleine am 16. August musste die Bergrettung in der Steiermark aufgrund heftiger Gewitter gleich neun Alpinisten unter widrigsten Bedingungen von den Bergen holen. Einer von ihnen war Mark M.. Der 36-jährige Wiener war mit seinem Cousin im steirischen Gesäuse unterwegs, als die beiden am Gipfel der Planspitze von einem Gewitter überrascht wurden.

Dramatische Minuten am Berggipfel Nach einer anspruchsvollen Kletter-Etappe gerade am Gipfel angekommen, begann es zu regnen. Schnell war klar, dass ein Abstieg unter diesen Bedingungen zu gefährlich sein würde. „Wir haben dann mit der Bergrettung telefoniert, die uns geraten hat, ruhig zu bleiben, uns hinzukauern und abzuwarten. Als dann ein Blitz schräg gegenüber in eine Felswand eingeschlagen hat, wusste ich: Jetzt kann alles passieren“, so M.. Durchnässt und unterkühlt sowie mittlerweile ohne Handyempfang blieb den beiden nichts anderes übrig, als weiterhin am Berg auszuharren: „Dann ist es ganz ruhig geworden und auf einmal hat es hinter uns wie eine Bombe eingeschlagen. Es war unfassbar laut und grell, die Druckwelle hat uns einen halben Meter abrutschen lassen“, schildert M. die dramatischen Sekunden. Erst rund eine halbe Stunde später konnten die beiden Männer vom Hubschrauber geborgen und sicher ins Tal gebracht werden. Sie hatten enormes Glück und abseits von Abschürfungen keine Verletzungen davongetragen. Nur knapp Blitzschlag entkommen Wie gefährlich die Situation für M. und seinen Begleiter war, erklärt Aldis-Blitzexperte Hannes Kohlmann: „Unsere Blitzdaten zeigen, dass die ersten Gewitter des Tages tatsächlich genau in der Region entstanden sind, in der die beiden Bergsteiger unterwegs waren. Die Vorlaufzeit, der Situation entsprechend zu reagieren, war daher sehr kurz. Den beiden wäre lediglich rund eine halbe Stunde für den Abstieg zur nächsten Schutzgelegenheit geblieben.“ Tatsächlich haben die Aldis-Sensoren nur wenige Meter von den beiden Bergsteigern entfernt eine Blitzentladung von der Wolke zur Erde registriert. Die Situation hätte daher viel schlimmer ausgehen können, so Kohlmann: „Je näher man am Einschlagsort hockt, desto schlimmer die Folgen. Diese reichen von Knalltrauma, Tinnitus, Benommenheit und Orientierungslosigkeit bis hin zu Lähmungen, neuronale Schäden oder – vor allem bei Direkttreffern – sogar zum Tod.“

Foto: Aldis

Aldismobile App warnt rechtzeitig Beim richtigen Einschätzen der Wetterlage vor einer geplanten Bergtour hilft Aldismobile. Mit der App lässt sich die Gewitterentwicklung in Österreich in Echtzeit beobachten. Die Anwender:innen können bereits im Vorfeld eine Tendenz zur Gewitterbildung erkennen und Gefahren rechtzeitig einschätzen. Sie können mit der App sowohl die Entwicklung als auch die Zugrichtung von Gewittern verfolgen. In einem Bereich von 40 mal 40 Kilometern warnt die App per Push-Notification in Echtzeit vor Gewittern. Die Live-Gewitterkarte von Aldis ist kostenlos auf Google Play und im Apple App Store verfügbar. Der Download-Link ist zu finden unter mobile.aldis.at.

Richtiges Verhalten bei Gewittern In einem eigenen Informationsbereich bietet Aldismobile zusätzlich hilfreiches Informationsmaterial zum Verhalten bei Gewittern. Das Einhalten einiger wichtiger Verhaltensregeln kann vor allem in den Bergen – wie bei Mark M. und seinem Begleiter – lebensrettend sein:

  • Achten Sie darauf, nicht den höchsten Punkt im Gelände zu bilden. Eine Bodenmulde oder der Fuß eines Felsvorsprungs geben einen gewissen Schutz.
  • Suchen Sie diese Bereiche nicht in geschlossenen Gruppen, sondern einzeln auf. In jedem Fall ist ein Abstand von mindestens einem Meter – besser drei Meter – einzuhalten.
  • Machen Sie sich möglichst klein, gehen Sie in die Hocke und stellen Sie die Füße eng nebeneinander, um die Schrittspannung gering zu halten.
  • Vermeiden Sie die unmittelbare Nähe zu besonders einschlaggefährdeten Objekten. Das sind einzelne Bäume, Baumgruppen, Waldränder, Bergspitzen, Dämme, Holzmasten von Freileitungen. Im Inneren eines Waldes mit gleichmäßig hohem Baumbestand ist die Gefahr dagegen geringer.
  • Die teilweise an Klettersteigen aufgestellten metallenen Biwakschachteln bieten einen gewissen Schutz.
  • Drahtseile, nasse Kletterseile, Leitern und Gitter aus Metall sowie feuchte Felswände sollten nicht berührt werden. Im felsigen Untergrund kann sich der Blitzstrom über weite Entfernungen ausbreiten. Beim Berühren einer Felswand kann ein Teil des Blitzstroms über den Körper fließen und eine Person mehrere Meter weit fortschleudern.

Mehr Informationen unter: www.aldis.at

Quelle: OVE

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