Das Team hat für seinen Zugang einen wellenlängen-selektiven Schalter (Wavelength Selective Switch, WSS) des Herstellers Finisar genutzt, der für die Datenübertragung per optischem Wellenlängenmultiplexverfahren gedacht ist. Dabei sind sogenannte Schutzbänder zwischen den als Datenkanal genutzten Wellenlängen nötig. Diese Lücken im Übertragungsspektrum kommen letztlich vergeudeten Kapazitäten gleich, so Arthur Lowery, Elektro- und Computertechniker der Monash University gegenüber The Register. Eben hier setzt das Team an, zu dem auch Forscher der University of Sydney zählen.
Die Ingenieure haben den Finisar-Switch so umprogrammiert, dass dank einer speziellen Codierung der Daten auch die bisher ungenutzten Lücken zur Übertragung verwendet werden können. Dadurch erlaubt eine einzelne Glasfaser deutlich höhere Datenraten wie die im Experiment nachgewiesenen zehn Terabit pro Sekunde. „Wir haben eine Möglichkeit gefunden, die Datenhighways zwischen Städten und Ländern viel effizienter zu machen, bei minimalen Zusatzinvestitionen“, meint Lowery. Vor allem Endkunden könnten relativ bald davon profitieren.
Einfache Bedarfsdeckung
Die Entwicklung ist sehr interessant als Möglichkeit, den steigenden Bedarf an Bandbreite zu decken – die Monash University verweist auf Schätzungen, dass dieser innerhalb eines Jahrzehnts auf das 100-Fache wächst. „Lösungen, die Datenübertragungen im Terabit-Bereich mittels Glasfaser ermöglichen, zeigen die Zukunftssicherheit von Glasfaser und FTTH-Installationen“, meint dazu Hartwig Tauber, Generaldirektor des FTTH Council Europe.
„Eine weitere Erhöhung der Bandbreiten ist in Glasfasernetzen problemlos möglich, ohne deshalb erneut Grabe- oder Installationsarbeiten durchführen zu müssen“, betont der Experte. Genau damit soll die australische Entwicklung in der Praxis punkten. Die effizientere Nutzung existierender Netzwerke durch eine optimierte Datenübertragung könnte Lowery zufolge das Verlegen zusätzlicher, parallel laufender Glasfasern unnötig machen.
Quelle: Pressetext