Aber bitte mit Sahne!

von Thomas Buchbauer

Mit den bekanntesten Songs von Udo Jürgens entstand somit ein beschwingtes Musical mit tollen Showelementen und beeindruckenden Bühnenbildern, die den Zuseher in das Ambiente eines Luxuskreuzfahrtschiffes versetzen und einfach nur träumen lassen! Projektverantwortlicher für das Bühnenbild, die für die Wien Premiere nach dem Vorbild der Hamburger Produktion komplett neu gebaut wurde, ist Ing. Martin Kindermann, technischer Leiter Bühnentechnik der VBW. Für das Bühnendesign zeichnet David Gallo verantwortlich.
Für die Konstruktion des Stahlunterbaus wurden einerseits die Firma Metallbau Pinterich sowie andererseits die Firma Spörk Antriebssysteme für die gesamte Antriebstechnik und Energiezuführung für Ton und Licht ins Boot geholt.
Eines der Herzstücke des Bühnenbildes besteht aus einem fahrbaren Wagen mit aufgesetzter Drehscheibe, auf dem die einzelnen Szenenbilder aufgebaut sind. Dieser Wagen musste vorwärts als auch rückwärts fahrbar sein und inklusive der Drehscheibe Bewegungen und Drehungen nach Vorgabe ausführen können
Alleine der Materialaufwand der Stahlkonstruktion des Wagens und der Drehscheibe hatte eine Dimension von:

  • Eigengewicht 3500 kg
  • Breite von 10,5m / Tiefe von 8,1 m / Bauhöhe von 33,3 cm
  • Nutzlast: 250 kg/m² (Maximale Gesamtnutzlast: 12.000 kg)
  • 5 Getriebemotore
  • Drehgeber
  • 17m lange Energiezuführungskette

Die verwendete Antriebstechnik wurde dabei von der Firma Spörk auf österreichischen Standard neu berechnet und ausgelegt. Die Herausforderung hierbei war, die Fahr- und Drehbewegung der Räder unterhalb der Bühnenbildkonstruktion und der Drehscheibe exakt aufeinander abzustimmen. Bei Teile durften sich in ihrer Bewegungsrichtung in keiner Weise behindern bzw. sich gleichzeitig bewegen, was natürlich die Drehbewegung der Scheibe nach Fahren des Wagens erschwerte. Die verwendeten Antriebe mussten deshalb auf genügend Kraft beim Anfahren und Ausrichten der Räder berechnet werden.
Weiters war die unsichtbare An- und Unterbringung der 17 m langen Energiezuführungskette unterhalb des Wagens nicht das leichteste Unterfangen, da die Kabelkette nicht auf dem Boden liegen durfte. Eine reibungslose Bewegung beim Fahren und Drehen der Konstruktion wäre nicht möglich gewesen, wenn die Räder über Kabelstränge fahren müssen.
Aus diesem Grund konstruierte die Firma Pinterich einen »doppelten Boden«, in dem die Kabelkette platziert werden konnte. In diesen doppelten Boden wurden nochmals zwei Getriebemotoren eingebaut, die mit Seilwinden versehen wurden, um kleinere Kulissenteile »unsichtbar« zur Bühnenmitte ziehen und wieder wegschieben zu können.
Ein perfektes, zeitliches Zusammenspiel von Pinterich und Spörk war hier gefragt, denn der doppelte Boden konnte nicht um die Energiezuführung gebaut werden und auch die Energiezuführungskette konnte nicht nach Anbringung des doppelten Bodens eingefädelt werden. So wurden die Kabeln von Spörk schon vorab in die Kette eingelegt und im Raimund Theater während des Aufbaus des doppelten Bodens befestigt.
Aufgrund der jahrelangen guten Zusammenarbeit und der Verwirklichung zahlreicher Projekte im Bereich Bühnentechnik war jeder einzelne Arbeitsablauf zwischen der Firma Pinterich und der Firma Spörk bestens abgestimmt. Ein gewisses »blindes Vertrauen« in die Arbeit und die Kompetenz des anderen lässt unsere Antriebs- und Steuerungstechnik mit dem Maschinenbau von Pinterich perfekt harmonisieren“, berichtet der Verantwortliche für dieses Projekt bei der Firma Spörk, Ing. Wolfgang Pfeffer.
Bei der 29 m langen »Schiffskulisse« wurden von Spörk Antriebssysteme zwei weitere Getriebemotoren eingebaut, die die Kulisse von rechts nach links auf der Bühne bewegen, obwohl die Gesamtbreite der Bühne nur 23 m und das Bühnenportal nur 13 m breit ist! Die Anforderung hierbei war, das Boot während der Fahrt in acht Einzelteile zusammenzubauen und wieder zerlegen zu können, ohne dass der Zuschauer während der Aufführung von diesen Umbauarbeiten etwas sieht.
Nicht nur die Antriebstechnik wurden von der Spörkbewerkstelligt, sondern auch die notwendige Energiezuführung für Ton und Licht.
Nur durch die gute Zusammenarbeit mit dem technischen Leiter der VBW, Ing. Martin Kindermann, dem Verantwortlichen der Firma Metallbau Pinterich, Ing. Paul Pinterich und dem technischen Leiter der Firma Spörk, Ing. Wolfgang Pfeffer war es möglich, dieses Projekt zu realisieren.
Dieses Bühnenbild erforderte ein hohes Maß an technischem Know-how und präziser Antriebstechnik. Kreativität in der Umsetzung machte eine erfolgreiche Lösung der einzelnen technischen Aufgabenstellungen zum gelungenen Projekt!

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