Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft:

Aus linear wird zirkular

von Sandra Eisner
von Mag. Sandra Eisner Foto: © pixabay

Betrachten wir die Art und Weise unseres heutigen Konsumverhaltens, so werden wir erkennen, dass es meilenweit von jeglicher Nachhaltigkeit entfernt ist: Wir konsumieren schnell, oft ohne nachzudenken. Unsere Umwelt ist es, die die langfristigen Folgen unseres kurzfristigen Konsumverhaltens trägt – aber schlussendlich kommen die Konsequenzen auch wieder bei uns an. Wir schneiden uns also seit Jahrzehnten bewusst ins eigene Fleisch. Damit sich diese Wunde endlich schließen kann, müssen wir uns weg von den linearen (Gesellschafts- und Wirtschafts-)Systemen hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft entwickeln. Wie dies mithilfe von Forschung und Innovationen gelingen kann, darum ging es u.a. bei der Mission Innovation Austria.

von Mag. Sandra Eisner

Unsere Umwelt trägt die langfristigen Folgen unseres kurzfristigen Konsumverhaltens – es ist an der Zeit, dass wir uns in Richtung eines nachhaltigen Kreislaufwirtschaftssystems entwickeln. (Bild: Pixabay)

Aktuell leben wir in einem linearen Wirtschaftssystem – Produkte werden erzeugt, konsumiert und anschließend weggeworfen. Dass solch eine Vorgehensweise einer grundlegenden Überarbeitung in Richtung Nachhaltigkeit bedarf, ist wohl unbestreitbar. Die Bedürfnisse der Gesellschaft sollten zukünftig durch eine optimierte und effiziente Nutzung von Ressourcen gedeckt werden. Aus diesem Grund wird die Entwicklung einer Kreislaufwirtschaftsstrategie derzeit im Klimaschutzministerium durchgeführt. DI Andreas Tschulik vom BMK stellte sie im Rahmen der Mission Innovation Austria vor und wies in diesem Zusammenhang vor allem auf die ineffiziente Nutzung der Ressourcen hin: „Wir haben sehr hohe strategische Abhängigkeiten (Ukraine-Krise) und insgesamt haben wir die Grenzen unseres Planeten bereits überschritten, was den Rohstoffverbrauch anbelangt. Das heißt, wir verbrauchen derzeit pro Jahr mehr Ressourcen, als uns eigentlich zur Verfügung stehen würden, wenn wir an die zukünftigen Generationen und deren Bedürfnisse denken.“ Das sind die erschreckenden Ergebnisse des linearen Wirtschaftssystems, das sich etabliert hat – Ressourcen entnehmen, konsumieren und Abfälle generieren.

Wir zirkulär ist Österreich?

Widmen wir uns zunächst einer Bestandsaufnahme – wie ist der Stand der (zirkulären) Dinge in Österreich? Dazu führt Tschulik drei Indikatoren an: den inländischen Materialverbrauch, den Material-Fußabdruck (integriert auch die Rohstoffverbräuche bei Produktion von Gütern im Ausland) und die Bodenversiegelung, die vor allem, was Baumaterialien anbelangt, ein wesentlicher Indikator für die Zirkularität ist. In Österreich liegen wir in allen drei Indikatoren über dem EU-Schnitt und das ist in diesem Fall kein gutes Zeichen, es sollte überall möglichst reduziert werden. Natürlich gibt es auch Bereiche, wo wir auf einem guten Weg sind, z. B. beim Recycling, aber auch in der Umweltwirtschaft, in den Bereichen Reparatur, Wiederverwendung und Aufrüstung von Produkten gibt es Luft nach oben. Einen sehr großen Handlungsbedarf sieht Tschulik bei der Reduktion des Verbrauchs von Primärrohstoffen.

Was die Zirkularitätsrate betrifft, sind die Niederlande Spitzenreiter – dort werden bereits gut 30 % der Rohstoffe im Kreis geführt, in Österreich sind es erst 12 %. Damit befinden wir uns im Mittelfeld, knapp unterhalb des europäischen Durchschnitts. „Die österreichische Kreislaufwirtschaftsstrategie hat daher als Vision, Österreich auf dem Weg zu einer nachhaltigen und zirkulären Gesellschaft zu führen und das bedeutet eine Umgestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft bis 2050“, resümiert Tschulik. Gelingen kann dieses Ziel nur mit der massiven Reduktion von Rohstoffverbrauch und Abfallaufkommen sowie durch die weitgehende Bedarfsdeckung durch biogene und Sekundärrohstoffe, die über die Kreislaufwirtschaft wieder in den Wirtschaftsprozess eingeführt werden.

Was also tun?

„Wir verbrauchen derzeit pro Jahr mehr Ressourcen, als uns eigentlich zur Verfügung stehen würden, wenn wir an die zukünftigen Generationen und deren Bedürfnisse denken“, weiß DI Andreas Tschulik vom BMK. (Bild: Screenshot)

Konkret fordert Tschulik, den Ressourcenverbrauch signifikant zu reduzieren und damit den inländischen Materialverbrauch zu senken. Das bedeutet umgekehrt, dass die Ressourcenproduktivität in der österreichischen Wirtschaft und die Zirkularitätsrate wesentlich erhöht werden müssen. Alle Maßnahmen müssen auch die Konsumenten miteinschließen, um den Konsum privater Haushalte zu senken, ohne dass damit Wohlstandsverluste einhergehen. Instrumente zur Gestaltung dieser Transformation müssen bei den rechtlichen Rahmenbedingungen ansetzen, bei der Schaffung von Marktanreizen, aber auch im Bereich Finanzierung und Förderung, um diese Transformation rasch auf den Weg zu bringen. Ein wesentlicher Aspekt ist neben der Forschung die technologische und soziale Innovation, aber auch Digitalisierung und verstärkte Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungsketten sind wesentliche Instrumente. Im konkreten Fall bedeutet das eine intelligente Gestaltung bei Herstellung und Nutzung von Infrastruktur, bei der Lebensdauer von Produkten, um sie zu verlängern und somit eine effizientere Nutzung zu ermöglichen, sodass am Ende des Lebenszyklus das Wiederverwenden und Verwerten von Materialien im Vordergrund steht, die wieder in den Wirtschaftskreislauf eingebracht werden können.

„Bei den Schwerpunkten in der Strategie haben wir uns jene Bereiche herausgegriffen, die einen besonders hohen Materialdurchsatz aufweisen, wie bspw. Bauwirtschaft und Infrastruktur, Mobilität, Kunststoffe und Verpackungen, Textilwirtschaft, Elektro- und Elektronikgeräte sowie IKT, Biomasse (kaskadische Nutzung der Biomasse), Abfälle und Sekundärressourcen“, fasst Tschulik abschließend zusammen. Die Strategie wird derzeit im Rahmen der politischen Koordination finalisiert, angestrebt ist ein Beschluss der Bundesregierung, um dieser Strategie das notwendige Gewicht zu verleihen.

Die FTI-Initiative Kreislaufwirtschaft

Ing. René Albert BSc. (BMK, Abt. Energie- und Umwelttechnologien) stellte die FTI-Initiative Kreislaufwirtschaft des Klimaschutzministeriums vor – Ziele sind das Schließen von Stoffkreisläufen, das Optimieren des Ressourceneinsatzes und das Intensivieren der Produktnutzung. (Bild: Screenshot)

Die österreichische Kreislaufwirtschaftsstrategie sieht Initiativen entlang des gesamten Lebenszyklus von Produkten vor, um Materialien immer wieder in den Kreislauf einzuführen. Ing. René Albert BSc. (BMK, Abt. Energie- und Umwelttechnologien) stellte die FTI-Initiative Kreislaufwirtschaft des Klimaschutzministeriums vor: „Der Fokus liegt auf der Steigerung der Forschungs-, Technologie- und Innovationsintensität des österreichischen Unternehmenssektors und dabei auf innovativen Technologien, Systemen und Prozessen zur Bewältigung großer gesellschaftlicher Zukunftsherausforderungen. Wir haben dafür vier FTI-Schwerpunkte etabliert: Das sind neben der Energiewende und der klimaneutralen Stadt auch die Mobilitätswende und eben die Kreislaufwirtschaft. Weil die FTI-Maßnahmen sehr vielfältig sind, haben wir uns auf drei gemeinsame Ziele verständigt, und zwar das Schließen von Stoffkreisläufen, das Optimieren des Ressourceneinsatzes und das Intensivieren der Produktnutzung.“ Dieses Forschungsförderungsprogramm ging heuer in die zweite Ausschreibung, die Inhalte sind ähnlich wie im letzten Jahr derart ausgestaltet, dass der gesamte Wertschöpfungskreislauf abgedeckt wird: Innovation für ein kreislauffähiges Wirtschaften (kreislauffähiges Produktdesign, Substitution problematischer Rohstoffe, biobasierte Industrie, Logistik und Beschaffung), Nutzungsintensivierung von Gütern (Wiederverwendung gebrauchter Güter oder einzelner Teile, Instandhaltung, Reparatur und Modernisierung, kaskadische Nutzung), Reststoffe und Recycling (Erkennen von Wertstoffen und Abtrennung von Störstoffen, Inwertsetzung von Rest- und Abfallstoffen), F&E-Dienstleistung (Verortung von Innovationspotenzialen im Bereich Elektro- und Elektronikgeräte).

Plastik als Buhmann

Macht man sich Gedanken hinsichtlich einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft, so kommt man natürlich nicht am Thema »Plastik« vorbei. Dazu referierte DI Christian Mayr, Kunststoff-Cluster, Business Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH. Er stellte eine Technologie-Roadmap zum Thema nachhaltige Kunststofflösungen in Österreich vor: „Wir alle kennen das Plastikproblem bei den Kunststoffverpackungen und damit haben wir uns letztes Jahr beschäftigt – und zwar entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Im Mittelpunkt steht der gelbe Sack – ihn wollen wir in Österreich zu 100 % verwertbar machen.“ Da die Kunststoffbranche sehr stark in Ober- und Niederösterreich verankert ist, möchte der »Kunststoffstandort Oberösterreich« gemeinsam mit der Wertschöpfungskette 60.000 Tonnen Recyclingmaterial aus der Sammlung in neue, hochwertige Produkte bringen und so bis 2030 Modellregion werden.

DI Christian Mayr, Kunststoff-Cluster, Business Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH, präsentierte eine Technologie-Roadmap zum Thema nachhaltige Kunststofflösungen in Österreich: „Wir wollen den gelben Sack in Österreich zu 100 % verwertbar machen.“ (Bild: Screenshot)

Zur Erstellung besagter Roadmap hat sich, so Mayr, die gesamte österreichische Wertschöpfungskette von Kunststoff (Kunststoffverarbeiter, Lebensmittelproduzenten, die Verpackungen verwenden, Abfallwirtschaft, Handel) letztes Jahr viermal zu Workshops in Linz getroffen. Die konkreten Ergebnisse beziehen sich auf drei Themenkomplexe: Der Bereich »Design4Circularity« umfasst u.a. Maßnahmen zur Kennzeichnung – Kunststoffe müssen verpflichtend mit dem Recycling-Code gekennzeichnet werden, was die Trennung erleichtert. Der Kreislauf muss außerdem profitabel sein (entsprechende Geschäftsmodelle), dazu braucht es Pfandsysteme bzw. Closed Loop-Systeme, die mehrmaliges Rezyklieren ermöglichen, sowie Rezyklate im Lebensmittelbereich. Intelligente Verpackungen kommunizieren hinsichtlich der Haltbarkeit/Frische und dort, wo das Mindesthaltbarkeitsdatum keine Rolle spielt, sind recyclingfähige Verpackungen anzuvisieren. Was den Themenkomplex Sammlung, Sortierung, Recycling (Abfallwirtschaft) betrifft, so kam man überein, dass es ein österreichweit einheitliches Sammel- und Sortiersystem geben soll, das ein Sammelsystem für andere Kunststoffe außer LVP (Leichtverpackungen) integriert. Das Geschäftsmodell des Sammel- und Sortiersystems soll als Incentive dienen, um in Kreislaufwirtschaft zu investieren. Neben einer entsprechenden Sortiertechnologie bedarf es einer effizienten Logistik – jedoch nicht nur, was den Abfall betrifft, sondern das Produkt im Allgemeinen. Der dritte Themenkomplex Materialien, Technologie, F&E forciert vor allem eine optimale/effiziente Verwertungsstrategie, intelligente Sortiertechnologie, Digitalisierung, Technologie-Weiterentwicklung bei Lebensmittelverpackungen (Rezyklat-Anwendung).

So viel zu den Ergebnissen der Roadmap. Was steht einer Verwirklichung der genannten Aspekte im Wege? Wie so oft hakt es am meisten an den Rahmenbedingungen: Vorerst bedarf es natürlich eines entsprechenden rechtlichen Rahmens sowie Standardisierung, unverzichtbar sind außerdem Fachkräfte in der Kunststofftechnik (Aus- und Weiterbildung), doch auch eine Imagesteigerung bzw. -korrektur von »Plastik« ist wichtig, so wie neue Geschäftsmodelle (Dienstleistungen statt Produkte) unabdingbar sind.

Die Technologie-Roadmap dient die nächsten 8 Jahre als Forschungslandkarte für die österreichischen Kunststoffkreislaufwirtschaft. Handlungsfelder sind dabei vor allem: die Kennzeichnung von Kunststoffprodukten und Verpackungen; recyclingfähige Verpackungen (dort, wo MHD keine Rolle spielt; Non-Food-Verpackungen aus Rezyklatanteil; Mehrwegverpackungen aus Kunststoff); Produkte als Dienstleistungen; Plattform für Austausch und transparente Kommunikation; internationale Technologiepartnerschaften; Ausbau regionaler Kreisläufe; intelligente Sortier- und Sammelsysteme.

Aufholbedarf in der Textilbranche

Dr. Julia Schmitt, Institute for Integrated Quality Design, Johannes Kepler Universität Linz, zeigte erschreckende Fakten auf: Die Umweltbelastung durch Textilien ist die vierthöchste in der EU, wir kaufen ca. 26 kg Textilien jedes Jahr und schmeißen davon im selben Jahr wieder 11 kg weg. (Bild: Screenshot)

Beim Thema Kleidung bzw. Textilien können wir uns alle an der Nase nehmen und unser Verhalten in Richtung Nachhaltigkeit hinterfragen. Der (Negativ-)Trend »Fast Fashion« sagt wohl schon alles – Kleidung wird gekauft, schnell konsumiert und noch schneller wieder weggeworfen, da die (günstigen) Nachfolger bereits warten. Das Prinzip »fast« – hat es je etwas Gutes hervorgebracht? – funktioniert dabei nur im Rahmen des Konsums, denn unsere Umwelt trägt die langfristigen Folgen unseres kurzfristigen Konsumverhaltens. Dr. Julia Schmitt, Institute for Integrated Quality Design, Johannes Kepler Universität Linz, lieferte in ihrem Vortrag dazu erschreckende Fakten: Die Umweltbelastung durch Textilien ist die vierthöchste in der EU, wir kaufen ca. 26 kg Textilien jedes Jahr und schmeißen davon im selben Jahr wieder 11 kg weg. Außerdem werden ca. 3.500 Chemikalien in der Textilindustrie eingesetzt, 10 % davon sind bekannt als gesundheitsgefährdend. 35 % der Mikroplastik in Ozeanen kann auf Auswaschungen von synthetischen Textilfasern zurückgeführt werden. Aufgrund dieser erschreckenden Tatsachen hat die EU Ende März 2022 eine neue EU-Strategie für nachhaltige und zirkuläre Textilien erlassen. Damit sollten Textilien, die in der EU in Zukunft in Umlauf geraten, gewissen Designkriterien unterliegen, sie müssen länger haltbar und rezyklierbar sein. Außerdem sollen digitale Produktpässe eingeführt werden, um mehr Transparenz in die Materialien hineinzubekommen, aber auch in die Wertschöpfungskette in Richtung Sozialstandards.

Was ist das grundlegende Übel unserer Produkte?

Das größte Problem ist, dass die heutigen Konsumgüter nicht für eine Kreislaufwirtschaft geschaffen und gestaltet wurden. Deshalb ist es sehr schwierig, sie in geschlossenen Kreisläufen zu führen, da sie zum Teil gefährliche, problematische Stoffe enthalten, die sich in den Kreisläufen kumulieren und dadurch die Rezyklatqualität senken können. Gegen diesen Umstand richtet sich u.a. die Cradle to Cradle-Zertifizierung (C2C), indem sie nicht nur auf geschlossene Kreisläufe abzielt, sondern auch auf Materialgesundheit. C2C ist also ein Produktgestaltungskonzept im Rahmen der Kreislaufwirtschaft und auch der erste Zertifizierungsstandard für eine Kreislaufwirtschaft. Bereits Ende der 1990er-Jahre entwickelt, umfasst die Zertifizierung Vorgaben für die Bereiche Materialgesundheit, Kreislauffähigkeit, Einsatz von erneuerbaren Energien, verantwortungsvoller Umgang mit Wasser sowie soziale Gerechtigkeit.

Pionierarbeit in Österreich

Tatsächlich sitzt die erste und weltweit einzige Textilfirma, die ihre Produkte für den technischen und für den biologischen Kreislauf C2C-optimiert hat, in Österreich – und zwar in Vorarlberg: Der Textilhersteller Wolford hat sein C2C-Projekt 2014 begonnen und Ende 2018 die ersten C2C-zertifizierten Produkte auf den Markt gebracht. Es war dies ein langer, forschungs- und entwicklungsintensiver Weg, denn ursprünglich gab es keine C2C-Bänder, -Stoffe oder -Spitzen – all das musste erst entwickelt werden. Unter anderem wurde ein Jahr benötigt, bis ein beständiger Schwarzton in C2C-Qualität entwickelt werden konnte, was auch zu einer Umstellung des gesamten Färbereiprozesses führte. Die C2C-Produkte von Wolford können am Ende ihres Lebenszyklus vom Kunden im Shop oder online zurückgegeben werden. Wolford führt sie den Partnerunternehmen zu, um den Kreislauf zu schließen. Nach einer Sortierung kommen die Produkte für den biologischen Kreislauf in eine industrielle Kompostieranlage und werden in einem Prozess unter stabilen Bedingungen innerhalb von 60 Tagen zersetzt. Erklärtes Ziel von Wolford ist es, bis 2025 50 % des Produktportfolios in C2C-Qualität anbieten zu können.

Künstliche Intelligenz in der Kreislaufwirtschaft

Auch bei den neuesten Technologien und den innovativsten Verfahren sind es dennoch wir als Konsumenten, die einen großen Teil der Verantwortung in unseren eigenen Händen halten. (Bild: Pixabay)

Mit der Überlegung, ob KI den Übergang zu einem zirkulären System maßgeblich beschleunigen kann, endete der Themenbereich zur Kreislaufwirtschaft im Rahmen der Mission Innovation Austria. Tatsächlich gibt es bereits zahlreiche österreichische Unternehmen, die KI in deren Geschäftsmodellen integriert haben – nachfolgend ein paar Beispiele: So hat etwa die Firma Redwave eine intelligente Softwarelösung entwickelt, die den gesamten Sortierprozess in der Recycling-Anlage oder einzelnen Sortiermaschinen überwacht und optimiert.

Die Mixteresting GmbH hat einen digitalen Mischmeister entwickelt, der es ermöglicht, zehnmal schneller als bisher neue, effizientere Betone zu entwickeln, und zwar unabhängig von Material und Zusammensetzung. Das digitale Tool simuliert im Hintergrund tausende Mischungen virtuell und reiht die besten je nach Kundenanforderungen. Es wurden bereits Mischungen mit bis zu 85 % Recycling-Aggregat gefunden, die auch schon im Echtbetrieb getestet werden konnten.

»Smartscan« heißt das System der Scantec GmbH, das es ermöglicht, mittels Bildanalyse im Müllwagen Fotos aufzunehmen und zu analysieren, in welche Fraktionen sich der Müll aufteilt. So kann festgestellt werden, ob es Fehlwürfe gibt und in welcher Form sie gestaltet sind. Das Produkt »Deepscan« kann den Müllbehälter beim Fahrzeug bereits bei der Aufnahme nach Metallen durchleuchten. Mit dem induktiven System lässt sich eruieren, ob im Biomüll Metalle enthalten sind, was für die Kompostierung natürlich äußerst relevant ist.

Sie haben den Spruch »Abfall ist Rohstoff am falschen Ort« sicher schon öfters gehört oder gelesen. Er zeigt, dass wir einen anderen, einen neuen Zugang zu dieser Thematik brauchen. Müll sollte nicht als Abfall gesehen werden, sondern als (möglicher) Rohstoff für ein funktionierendes Kreislaufsystem. Auf dem Weg dorthin dürfen auch wir Ballast in Form von veraltetem Gedankengut abwerfen. Denn auch bei den neuesten Technologien und den innovativsten Verfahren sind es dennoch wir als Konsumenten, die einen großen Teil der Verantwortung in unseren eigenen Händen halten …

Weitere Informationen auf:

www.kreislaufwirtschaft.at

www.fti-kreislaufwirtschaft.at

www.ffg.at

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