Dank niedriger Preise rentiert sich ein Balkonkraftwerk für Privatleute in Deutschland laut einer Analyse des Vergleichsportals Verivox innerhalb von drei bis vier Jahren. Aktuellen Daten der Bundesnetzagentur wurden bis Mitte Juli 2024 bundesweit rund 566.000 Mini-Solaranlagen angemeldet. Hinzu kommt noch eine unbekannte Zahl nicht registrierter Geräte.
Idealbedingungen sind wichtig
„Seit 2023 entfällt die Mehrwertsteuer auf Solaranlagen, darum sind auch Balkonkraftwerke deutlich günstiger geworden. Sie lohnen sich oft auch dann, wenn keine Idealbedingungen erreicht werden, etwa weil die Ausrichtung nicht optimal ist. Es dauert dann nur etwas länger“, sagt Verivox-Energieexperte Thorsten Storck.
Neben der Amortisierung der Anlagen bieten viele Kommunen und einzelne Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern und Berlin eine Förderung für den Kauf von Mini-Solaranlagen an. „Dadurch können die Anschaffungskosten noch weiter gesenkt werden“, verdeutlicht Storck weiter.
Langjähriger Betrieb rentiert sich
Unter guten Bedingungen kann ein Balkonkraftwerk mit einer maximalen Leistung von 800 Watt jährlich etwa 552 Kilowattstunden (kWh) Strom liefern. Werden 80 Prozent dieses Ertrags (442 kWh) selbst verbraucht, entspricht das bei einem durchschnittlichen Kilowattstundenpreis von 35,91 Cent/kWh einer Einsparung von 159 Euro pro Jahr.
Die Anschaffungskosten einer Solaranlage dieser Größe für Balkon, Garten, Terrasse oder Flachdach liegen aktuell zwischen 500 und 700 Euro. In dieser Beispielrechnung rentiert sich das Balkonkraftwerk bereits nach drei bis vier Jahren. Läuft die Anlage 20 Jahre lang, werden rund 3.174 Euro an Stromkosten eingespart, heißt es.
Sicherheit bei Installation und Montage
Hersteller werben oft damit, dass Balkonkraftwerke selbst installiert (an die Außensteckdose angesteckt) und montiert werden können. Holger Laudeley, der als „Urvater“ der Balkonkraftwerke gilt, und die Innung der Elektrotechniker in Österreich mahnen jedoch: Erstens ist nicht jede vorhandene Elektrik für den Gebrauch von Balkonkraftwerken geeignet. Insbesondere in älteren Gebäuden sollte dies von einem Fachmann geprüft und dokumentiert werden. Zweitens besteht laut den Experten bei fehlerhafter Montage die Gefahr, dass es zu starkem Wind nicht standhält, insbesondere wenn die PV-Panele im Sinne einer idealen Ausrichtung schräg am Geländer angebracht sind . Für den ordnungsgemäßen Gebrauch von großen wie kleinen Photovoltaik-Anlagen haftet stets der Betreiber. Es kann also ratsam sein, ein paar zusätzliche Euros in die Hand zu nehmen, um auf der sicheren Seite zu sein.
Quelle: pressetext.com