Alternativen zu Importen fossiler Energieträger:

Bundesbauministerin baut auf Solarwärme

von Siawasch Aeenechi
Foto: © Pixabay

Deutschland sucht derzeit händeringend nach Alternativen zu Importen fossiler Energieträger. Mit der Besichtigung eines Solar-Heizkraftwerks konnte sich Bundesbauministerin Klara Geywitz heute von den gewaltigen Potenzialen und der Leistungsfähigkeit der Solarenergie für die künftige Wärmeversorgung Deutschlands ein Bild machen. Das von ihr besuchte Solarthermie-Kraftwerk wird von der Energie und Wasser Potsdam (EWP) GmbH betrieben. Es speist seit Ende 2019 jährlich 2,3 Gigawattstunden klimafreundliche und preiswerte Solarwärme in das Fernwärmenetz der brandenburgischen Landeshauptstadt ein und hat ungefähr die Größe eines Fußballfeldes.

Rund 50 weitere solare Heizkraftwerke zur Nah- und Fernwärmeversorgung der Megawattklasse befinden sich nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) in Deutschland bereits im Betrieb. 50 weitere – teils deutlich größere – Solarkraftwerke befinden sich in Planung oder im Bau. Vor dem Hintergrund explodierender Gaspreise ist das Interesse an den zumeist ebenerdig errichteten Solarthermie-Parks bei Energieversorgern und Stadtwerken nach BSW-Angaben zuletzt deutlich gestiegen. Die Solarkraftwerke seien in der Lage, Solarwärme bereits zum Preis von rund fünf Eurocent je Kilowattstunde hierzulande zu erzeugen. Auch nach Auffassung der Bundesregierung besitzen sie das Potenzial, langfristig entscheidend zur Wärmeversorgung Deutschlands beizutragen und diese weitgehend aus heimisch verfügbarer Energie zu sichern.

„In den kommenden zehn Jahren wollen wir mit Hilfe von großen Solarkraftwerken und einer Vielzahl kleiner Solardächer rund zehn Prozent des heimischen Raumwärmebedarfs sowie nahezu 30 Prozent des Strombedarfs decken“, beziffert BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig die mittelfristigen Branchenziele.

„Das Potsdamer Solarkraftwerk hat unsere Erwartungen übertroffen und integriert sich ausgezeichnet in unser Wärmenetz. Wir freuen uns, damit auch Mieterinnen und Mieter mit bezahlbarer und klimafreundlicher Sonnenenergie versorgen zu können. Wir werden Solarwärme, Solarstrom und andere Erneuerbare Energien künftig verstärkt für die Wärme- und Stromversorgung nutzen“, erklärt Eckard Veil, Geschäftsführer von der Energie und Wasser Potsdam GmbH.

Der BSW hat in diesen Tagen rd. 3.000 Entscheider*innen in deutschen Stadtwerken und Kommunen angeschrieben und unter Verweis auf die positiven Erfahrungen mit solaren Heizkraftwerken für einen beschleunigte Solarisierung der Fernwärmenetze geworben. Von der Bundespolitik wünscht sich die Branche ein schnelles Inkrafttreten der nunmehr wiederholt angekündigten Bundesförderung für Effiziente Wärmenetze (BEW) sowie eine deutliche Beschleunigung von Planungsprozessen.

Heute bereits weitaus verbreiteter als in großen Solarkraftwerken sind solarthermische Kollektoren auf den Dächern privater Immobilien. Bereits über 2,5 Millionen Haushalte nutzen nach BSW-Angaben in Deutschland Solarwärme zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung. Die Nachfrage war zuletzt sprunghaft gestiegen. Nach einer Anfang Mai im BSW-Auftrag durchgeführten YouGov-Repräsentativbefragung unter Immobilienbesitzer*innen plant jede*r Zehnte von ihnen in den kommenden 12 Monaten die Installation einer Solarheizung.

Pressekontakt, redaktionelle Rückfragen an:

Bundesverband Solarwirtschaft e. V., EUREF Campus 16, 10829 Berlin, Carsten Körnig, Tel. 030 29 777 8830 oder presse@bsw-solar.de /

Stadtwerke Potsdam, Stefan Schulz, 0331 661 9110 oder presse@swp-potsdam.de

Weitere Informationen: www.solarwirtschaft.de

Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e.V. 

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