Der Designanspruch einer Leuchte in allen Ehren – aber Hand aufs Herz: Was hilft eine Designerleuchte, wenn sie ihrer Funktion (nicht mehr) gerecht wird. Diese Frage stellten sich auch die Eigentümer eines Einfamilienhauses in Niederösterreich und wechselten kurzerhand ihre mondäne Beleuchtung gegen die funktionellen Leuchten aus dem Eglo connect-Programm. Endlich kann der Hausherr und passionierte Hobbykoch den Thunfisch bei der Zubereitung in seiner natürlichen Farbe bewundern.
von Thomas Buchbauer
Designerleuchten haben zweifellos ihre Berechtigung. Aber wenn sie in die Jahre gekommen sind und ihre Leuchtmittel den Nutzern ein unbehagliches Gefühl vermitteln, ist guter Rat teuer. Während in der Küche einer Familie aus Niederösterreich einstellbare Halogenspots das Licht einerseits nur bedingt an die richtigen Stellen brachten und die Lichtfarbe eine kuschelige Atmosphäre schuf, wo sie nicht notwendig war, entsprachen die Leuchten im Wohnraum zwar technologisch mehr oder weniger bereits dem Stand der Technik, aber auch hier war die Lichtfarbe alles anderes als passend.
Zum einen war die fünf Jahre alte Beleuchtung somit schon in die Jahre gekommen und zum anderen war sie bei genauerer Betrachtung zu keinem Zeitpunkt auf die Bedürfnisse der Familie zugeschnitten. Das sollte nun anders werden – schließlich hatte die Familie vor einiger Zeit den Elektrotechniker ihres Vertrauens gefunden. Michael Schmitzer hatte sich durch seine kompetente Beratung und sein Fachwissen in den letzten Monaten für diese neue Aufgabe aufgedrängt. Der Elektrotechnikunternehmer brachte auch gleich die passende Lösung ins Spiel: „Eine der Anforderungen an die Leuchten war, die Lichtfarbe an die vorherrschenden Bedingungen ständig anpassen zu können. Ein gutes Beispiel, wie wichtig es ist, die Lichtfarbe zu variieren, ist die Küche hier. Einerseits möchte der Hausherr beim Kochen klare, unverfälschte Lichtbedingungen – da ist es notwendig, ein Leuchtmittel mit rund 4.000 Kelvin zur Verfügung zu haben – und gleichzeitig gibt es hier auch einen Essplatz, an dem man warme Lichtfarben im Bereich von 2.700 Kelvin bevorzugt. Und dieses Angebot wollte man möglichst aus einer Leuchte“, schildert Schmitzer die Herausforderung.
Für den Elektrotechniker war sofort klar: Eglo connect ist das passende System für die Bedingungen. Schließlich wirbt der Hersteller nicht umsonst auf der Website mit dem Satz: Mische dir dein persönliches Licht aus warmen und kalten Weißtönen sowie 16 Millionen Farben, regle die Helligkeit stufenlos und schaffe dir so die perfekte Atmosphäre zum Arbeiten, Fernsehen oder Kuscheln! Detaillierter bringt es Ing. Herbert Schmelz, Electronic Development beim Tiroler Leuchtenhersteller Eglo, für uns auf den Punkt: „Die Leuchten aus der Eglo conncet-Serie sorgen für Lichtfarben zwischen 2.700 und 6.500 Kelvin und darüber hinaus mit 65 Mio. RGB-Varianten für eine schier unendliche Farbauswahl.“
Aber nicht nur das: Wie der Name Eglo connect bereits andeutet, lässt sich die Beleuchtung mit dem Smartphone, Tablet oder mittels der Eglo connect-Fernbedienung steuern. Und zwar überaus simpel – auch der Hausherr des Einfamilienhauses, der sich selbst als überhaupt nicht technikaffin bezeichnet, hatte die App (für iOS und Android verfügbar) im Nu im Griff und konnte die Leuchten mit ihrem kräftigen Lumenpaket (die 120 x 30 cm große Leuchte verfügt über 4.300 Lumen und ist damit stark genug, für die Grundbeleuchtung eines Raumes zu fungieren) über sein Smartphone innerhalb von wenigen Minuten im System erfassen und im Anschluss bedienen.
Die Auswahl der Leuchten, die sich im Eglo connect-System einbinden lassen, ist groß: „Wir haben sowohl Leuchten als auch Leuchtmittel aus dem bestehenden Programm technisch so adaptiert, dass sie nun auch für Eglo connect nutzbar sind“, verrät uns Gerhard Schwarzlmüller, Vertriebsleiter und Int. Key Accounter bei Eglo und weist uns damit darauf hin, dass der Designvarianten-Reichtum groß ist. Einerseits ist es also das Äußere und anderseits überzeugt die Technik: Mit Bluetooth 4.0 Mesh-Technologie ist Eglo in der Lage, den Kunden ein System zur Verfügung zu stellen, das dem letzten Stand der Technik entspricht und mit einer Reichweite von 12 bis 15 Metern das Signal von Gerät zu Gerät weitergibt. „Die Mesh-Technologie hat den Vorteil, dass sie kein weiteres Gerät, wie etwa einen Hub, notwendig macht und mit jedem Smartphone verbunden werden kann. Ab Juli dieses Jahres wird sich das System über eine Bridge mit der Amazon-Sprachsteuerung Alexa und ab Ende 2018 mit Google Voice steuern lassen.“
Für die fachgerechte Installation der Leuchten muss der Konsument einen Elektrotechniker hinzuziehen. Aber schon die Inbetriebnahme und das Einbinden der Leuchten ins System geht derart einfach vonstatten, dass es theoretisch ein Laie erledigen kann. Die Bedienung der App und der Fernbedienung ist letztlich ein Kinderspiel – die Usability ist derart einfach und selbsterklärend, dass Konsumenten im täglichen Umgang ihre Freude haben werden. Wir wurden selbst Zeugen davon, als der Hausherr abschließend meinte: „Darauf will ich in Zukunft nicht mehr verzichten!“
Tipps vom Profi:
Welche licht- und beleuchtungstechnischen Ratschläge Fachmann Josef Thomann, Kundenbetreuer Vertrieb Eglo Österreich, zur Hand hatte, lesen Sie im folgenden Interview.
Herr Thomann, welche lichttechnischen Empfehlungen würden Sie als Fachmann geben?
Josef Thomann: Um ein gemütliches Ambiente zu schaffen, würde ich vorschlagen, an der Lichtfarbe, an der Farbtemperatur zu feilen. Dafür haben wir bei Eglo einige passende Produkte aus der Reihe »connect«. Diese bieten die Möglichkeit, sämtliche Weißtöne abzudecken, von 6.500 Kelvin Farbtemperatur bis 2.700, also von sehr kalt bis warmweiß. Durch das Farbspektrum von über 16 Millionen Farben kann ein stimmungsvolles Licht gezaubert werden. Positiv an dieser Produktlinie ist, dass man dafür keine großartigen technischen Voraussetzungen der Haustechnik bzw. der Hausinstallation benötigt.
Auf welcher Basis funktioniert es?
Thomann: Über Bluetooth, der Stromverbrauch ist außerdem extrem gering durch die Stand-by-Schaltung. Es können auch Gruppenschaltungen erfolgen: Dank der Mesh-Technologie kommunizieren die einzelnen Leuchten miteinander. Connect benötigt weder KNX noch sonstige spezielle Voraussetzungen, sondern wird per Fernbedienung oder kostenloser App gesteuert. Es können auch verschiedene Szenen erstellt werden, circa 10 vorprogrammierte gibt es bereits – bspw. Sonnenaufgang bzw. Sonnenuntergang oder Sternenlicht.
Seit wann gibt es connect?
Thomann: Dieses Projekt wurde letztes Jahr gestartet und hat sich zur Erfolgsgeschichte entwickelt: Innerhalb kurzer Zeit wurde connect zu einer unserer am stärksten wachsenden Produktgruppen. Aus diesem Grund haben wir das Sortiment erweitert und auch auf der Light + Building viele neue Produkte daraus vorgestellt.
Wie viele Produkte umfasst dieses System?
Thomann: Derzeit umfasst unser Produktportfolio 60 Leuchten und 7 Leuchtmittel mit insgesamt 3 verschiedenen Fassungen (E27, E14, GU10). Mit diesen Leuchtmitteln besteht die Möglichkeit, vorhandene Leuchten (mit entsprechender Fassung) in das System zu integrieren. Die Leuchtmittel können ganz einfach ausgetauscht werden.
In welchen Bereichen ist es möglich und macht es vor allem Sinn, einen lichttechnischen »Wow-Effekt« zu kreieren?
Thomann: Ein offener Wohn-/Essbereich ist hierzu z.B. prädestiniert. In der Küche braucht es zum Arbeiten ein helles Licht, da sind etwa 4.000 Kelvin Farbtemperatur notwendig, um alles gut sehen und erkennen zu können. Connect bietet Ihnen die Möglichkeit, etwa im Wohn- und Essbereich einige Lichtpunkte miteinander zu kombinieren, um so Lichtinseln zu schaffen (Fernseh-/Lesebereich). Auch im Büro bzw. Arbeitsbereich sollte man zwecks Aufmerksamkeit ein sehr helles Licht haben. Das System lässt keine Wünsche offen und bedient die unterschiedlichsten Anforderungen, da es so variabel und flexibel ist und sich schnell per Tastendruck oder App umstellen lässt. Diese bietet die komplette Auswahl an Möglichkeiten, z.B. eine Timerfunktion, mit der man Anwesenheit zu bestimmten Zeiten simulieren kann, etwa wenn man auf Urlaub ist.
Das Badezimmer hat in den letzten 10 bis 15 Jahren eine starke Wandlung hin zum Wohlfühlbereich erfahren: Welche Lösungen bieten Sie hierzu an?
Thomann: Wenn man zu kalt beleuchtet bzw. mit zu hoher Farbtemperatur, wirkt das Spiegelbild fahl. Deshalb sollte im Badezimmer wärmeres Licht verwendet werden. Wir haben viele Produkte im Sortiment mit ca. 3.000 Kelvin Farbtemperatur, die durchaus in den warmweißen Bereich vordringen. In unseren Breitengraden, speziell in Österreich, Deutschland und der Schweiz, wird eher das warmweiße Licht bevorzugt, je südlicher man sich bewegt (Italien, Spanien), umso kälter wird das Licht. Das hängt mit der Außentemperatur zusammen, je wärmer diese ist, desto mehr wird versucht, sie mit dem Licht ein bisschen »abzukühlen«. Es gibt allerdings auch im Badezimmer die Möglichkeit zu variieren. Mittels Memory-Funktion bleibt die zuletzt eingestellte Szene gespeichert, auch wenn das Licht komplett ausgeschaltet wird und die Stand-by-Funktion nicht mehr gegeben ist.
Wo ist connect erhältlich?
Thomann: Bezogen werden kann das System im Fachhandel, in den Baumärkten, auch im Möbelfachhandel. Der Fachhandel hat durch unsere Großhandelspartner die Möglichkeit, die Produkte innerhalb eines Tages zu beziehen. Das Segment wird ständig ausgebaut und ab Mai/Juni durch circa 50 neue Produkte ergänzt werden.
Welche Neuheiten wurden auf der Light + Building präsentiert?
Thomann: Es wurden ca. 700 neue Produkte auf der Messe vorgestellt, darunter jene für den Außenbereich, die mit connect mit einem Tageslichtsensor gesteuert werden können. Auch hier bietet sich wieder die Möglichkeit, mehrere Gruppen zusammenzufassen. Außerdem wurden neue, moderne Pendelleuchten, Stehleuchten und Hängeleuchten vorgestellt, das Sortiment ist sehr umfangreich geworden. Eglo hat ein sehr großes Produktportfolio, wir werden in vielen Bereichen präsenter, z.B. im Professional-Sektor.
Wo wird produziert?
Thomann: Wir haben mehrere Produktionsstandorte, ein sehr großer befindet sich in Ungarn. Dieser wurde kürzlich wieder ausgebaut aufgrund der Situation, dass wir sehr schnell reagieren müssen, speziell im Bereich LED/Platinen etc. Die Fertigstellungen geschehen jetzt in Ungarn. Wir haben außerdem in China ein großes Werk und auch seit zwei Jahren in Indien.