Neue LTG-Führung präsentiert Ziele

von Thomas Buchbauer

 

Ing. Peter Seibert, Vorstandsvorsitzender der LTG (Mitte) und seine Kollegen Ing. Karl Brandstätter (links) und KommR Manfred Mörth (rechts) präsentierten die LTG als Verein mit neuer Ausrichtung: Teamgeist ist nun angesagt.Peter Seibert kann auf ein eingespieltes Team zurückgreifen – die Tatsache, dass sich Vorstand und Arbeitskreise der LTG aus einer Reihe von engagierten Lichtexperten zusammensetzt und diese Riege bereits seit einigen Jahren ihren Dienst an der Sache verrichtet, ist letztlich auch der Aufbauarbeit von Franz Josef Müller zu verdanken. Der ehemalige LTG-Vorstandsvorsitzende verstarb – wie in den letzten Ausgaben berichtet – völlig unerwartet und hinterließ eine große Lücke. Sein Nachfolger betonte von Anfang an, die grundsätzliche Ausrichtung der LTG der letzten Jahre beibehalten zu wollen und durch aktualitätsbedingte Erfordernisse zu ergänzen. Peter Seibert will LTG-intern – anders als unter seinem Vorgänger praktiziert – eine veränderte Aufgabenverteilung. „Wir haben uns im Vorstand darauf geeinigt, die LTG teamorientiert zu führen. Seibert: „Die Knochenarbeit wird in den Arbeitskreisen abgewickelt – etwa in unserem Parade-Arbeitskreis »Öffentliche Beleuchtung und Energieverbrauch«, geleitet von DI Dr. Nikloaus Thiemann, der seit vielen Jahren über ein tolles Team verfügt und richtungsweisend ist, was Normenarbeit und Unterlagen betrifft.“Diese Veränderung ist notwendig, um auf die raschen Veränderungen am Markt gerüstet zu sein. Auf Grund der LED-Technik haben wir es mit einem wahnsinnig raschen Innovationszyklus zu tun, dem wir uns auch als LTG stellen müssen. Vorrangig für Peter Seibert sind die strategischen Ziele der LTG zu verfolgen, sowie die Nähe zu den Mitgliedern, um deren Interessen nach innen und außen zielstrebig vertreten zu können.“ Unterstützt wird der neue LTG-Vorsitzende von seinen Vorstandskollegen und den Experten der Arbeitskreise. „Wenn es die Situation erfordert, werden meine Kollegen, die allesamt über ein extrem hohes Licht-Know-how verfügen, ebenso die LTG nach außen vertreten und – etwa bei Branchentagungen und -Schulungen – als Redner bzw. als Interessensvertreter präsent sein“, bringt Seibert Klarheit in die künftige Rollenaufteilung innerhalb der LTG.
Seibert: „Der Innovationszyklus der Lichttechnik wird – bedingt durch die LED – immer kürzer. Daraus hat auch die LTG ihre Lehren gezogen und das Programm »LTG 2020« ins Leben gerufen – so werden wir uns in Zukunft in regelmäßigen Abständen selbst evaluieren, um fit für die Zukunft zu sein.“Eines der vorrangigsten Ziele der Lichttechnischen Gesellschaft sieht Seibert aber vor allem darin, viele zertifizierte Lichttechniker aus- und weiterzubilden: „Die LTG bietet dazu die entsprechende Qualifikation und Fachleute an. Wir sehen vor allem den Bedarf, alle mit Beleuchtungsplanung befassten Techniker dahingehend auszubilden. Nur dadurch können wir es schaffen, die Qualität der heimischen Beleuchtung weiter zu heben, was dem Nutzen aller dient und last, but not least auch international zu Anerkennung führt“, gibt Seibert die Richtung vor. Er weiß aber auch, wie wichtig die Zusammenarbeit mit der Innung der Elektrotechniker sein wird: „Wir haben einige gemeinsame Projekte auf Schiene – so bringen wir unter anderem in naher Zukunft einen Leitfaden zum Thema Licht heraus, der im Speziellen im Bereich der LED den Stand der Technik abbilden soll.“

Von seriösen Kräften getragen
Ing. Karl Brandstätter, gemeinsam mit Ing. Michael Zartl Stellvertreter von Peter Seibert: „Gerade die LED-Technik schafft eine große Herausforderung für die Elektrotechnik-Branche. So werden auch die Normen und Vorschriften – unter anderem die ÖNorm E 8001 – gerade aktualisiert, um dem Stand der Technik gerecht zu werden.“Bei all der Außenwirkung, darf allerdings nicht vergessen werden, dass die LTG ein Verein ist, deren Experten allesamt ehrenamtlich und unentgeltlich tätig sind – Seibert dazu: „Das ist letztlich auch die Basis für die Qualität, die Seriosität und die Verlässlichkeit, die die Lichttechnische Gesellschaft hierzulande schon seit langem auszeichnet“, betont Seibert – er ist sich auch bewusst, welche Rolle die Arbeitgeber der LTG-Experten dabei spielen: „Viele LTG-Mitarbeiter sind Angestellte eines Unternehmens oder auch im öffentlichen Dienst tätig. In diesem Sinne wollen wir auch den betreffenden Arbeitgebern unseren Dank aussprechen! Indem sie uns für die Tätigkeit in der LTG freistellen, ermöglichen sie es uns, die Ziele unserer Interessensgemeinschaft voranzubringen“, nutzt Seibert die Gelegenheit. Aber auch seine beiden Stellvertreter Ing. Michael Zartl und Ing. Karl Brandstätter tun es ihm gleich und bringen es auf den Punkt: „Auf der anderen Seite wollen aber auch wir uns bedanken, dass Personen wie Franz Josef Müller in der Vergangenheit und nun auch Peter Seibert, die, statt wie viele andere in ihrem Alter sich zur Gänze aus dem Berufsleben zurückziehen, sich der Weiterentwicklung der Lichtthemen verschreiben – alleine dafür gebührt ihnen der »Licht-Verdienstorden« – wenn es einen solchen gäbe“, freuen sich die Beiden über die Zusammenarbeit mit ihrem neuen Kollegen.

Ausblick auf ein ereignisreiches 2014
KommR Manfred Mörth, Schriftführer und Kassenverwalter der LTG: „Wir streben derzeit eine EU-Zertifizierung für die Ausbildung zum Lichttechniker an. In Zukunft soll für die Absolventen die Möglichkeit bestehen, auf europäischer Ebene die gleichen Voraussetzungen für ihre Tätigkeit zu haben.“Mit dem LTG-Congress von 19. 5. bis 21. 5. 2014 im Festspielhaus in Bregenz kann sich die Branche auf ein Event freuen, dass vor kompetenten Vortragenden nur so strotzt. Neben Peter Seibert, der die Eröffnungsrede hält und auch das Schlusswort haben wird, bietet das Programm (siehe pdf-Dokument im Anhang als Download) einen Reigen an Informationen, der keineswegs nur an der Oberfläche der lichttechnischen Themen kratzt, sondern fachliche Tiefe in allen Bereichen bietet – Seibert dazu: „Wir freuen uns, erstmalig seit Jahren, eine Ausgewogenheit der Themenbereiche bieten zu können. Wenn es in der Vergangenheit ein Übergewicht an Vorträgen zum Thema Außenbeleuchtung gegeben hat, dann war das deswegen, weil der Arbeitskreis immer schon extrem gut gearbeitet hat. Beim diesjährigen Congress hat die Innenbeleuchtung aber einen mindestens genauso hohen Stellenwert.“
V.l.n.r.: Die beiden Vorstände Ing. Karl Brandstätter und Ing. Peter Seibert, Sonja Mörth, KommR Manfred Mörth, Harald Blumauer, Leiter des Arbeitskreises Notbeleuchtung und DI (FH) Alfred Mantsch, Leiter des Arbeitskreises Marketing und Medien.Mit Referaten wie etwa jene von Karim Momen und Bernhard Gruber »Was hat der Planer einer Innenbeleuchtung mit LED zu berücksichtigen und ermöglicht LED neue Freiheiten?« bzw. »Was hat der Planer einer Außenbeleuchtung mit LED zu berücksichtigen und ermöglicht LED neuen Freiheiten?« will die LTG vor allem die Planer verstärkt zum Congress locken: „Wobei wir speziell die Planer aus Tirol und Vorarlberg aufrufen, die Möglichkeit zu nutzen und den Congress zu besuchen! Natürlich sind auch alle anderen Planer, Lichttechniker und jene, die es noch werden wollen, eingeladen, nach Bregenz zu kommen“, unterstreicht Seibert die Tatsache, dass nicht nur eingetragene LTG-Mitglieder die Veranstaltung besuchen können. Seibert stellt in diesem Zusammenhang auch klar, dass keinesfalls Frontalvorträge zu erwarten sind: „Wir wollen den Teilnehmern vor allem Diskussionen anbieten und die Themen in der Tiefe behandeln – wir werden uns über jede Wortmeldung freuen! Und darüber hinaus werden die Vortragenden im Zuge der gesamten Veranstaltung für Fragen und Diskussionen zur Verfügung stehen.“
Neben dem Vortragsprogramm bietet die LTG den Teilnehmern auch ein umfangreiches Rahmenprogramm. Der Startschuss dafür ist am 19. 5. 2014 im Wirtshaus am See in Bregenz ein »Warm-up« in einem gemütlichen Rahmen.
Übrigens, Anmeldungen nimmt die Lichttechnische Gesellschaft auf der LTG-Website ltg.at jederzeit entgegen.

Die Gemeinschaftstagung der Lichttechnischen Gesellschaften Deutschlands, der Niederlande, der Schweiz und Österreichs findet vom 21. – 24. September 2014 in Den Haag statt.

Die Ziele der LTG
Ziel der LTG ist die Pflege und Förderung der gesamten Licht- und Beleuchtungstechnik in Theorie und Praxis insbesondere der Forschung, des Unterrichts und der Berufsausbildung sowie der Normung auf diesem Gebiet. Dazu gehören auch die Weckung, Belebung und Förderung des Interesses an lichttechnischen Fragen außerhalb der engeren Fachkreise.
Ein weiteres Ziel ist die zwischenstaatliche Zusammenarbeit auf lichttechnischem Gebiet vor allem mit den Lichttechnischen Gesellschaften von Deutschland (LiTG), den Niederlanden (NSVV) und der Schweiz (SLG).
Die LTG ist Mitglied der CIE – der Internationalen Beleuchtungskommission. Die CIE versteht sich als weltweit organisierte Interessensvertretung für Licht- und Beleuchtungstechnik und erarbeitet einschlägige internationale Richtlinien und Empfehlungen. Die LTG stellt das Nationalkomitee der CIE.

Mitglieder der LTG
Mitglieder der LTG sind auf dem lichttechnischen Sektor tätige oder interessierte Privatpersonen, Behörden, Zivilingenieure, Lichtplaner, Elektroplaner, Firmen, Stromnetz-Betreiber und Lichtkonsumenten. Jeder Interessierte kann Mitglied werden.

 

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