„Dadurch wird es einfacher, neue Angebote im Bereich Energieversorgung zu entwickeln. Speziell die Betreiber von Verteilnetzen für die Energie- und Wasserversorgungen werden von Konzepten wie Streaming Analytics und vorausschauender Instandhaltung profitieren“, fährt Rieche fort. „So lassen sich bestehende Netze optimieren und Störungen proaktiv vermeiden. Das kommt nicht nur den Betreibern solcher Infrastrukturen zugute, sondern auch deren Kunden.“ Für dieses Jahr erwartet die Software AG folgende Trends in der Energie- und Utilities-Branche.
Trend 1: Offene Plattformen
Auch Energieversorger setzen 2017 auf offene Plattformen. Sie bilden die Grundlage für neue Anwendungen und Geschäftsmodelle. Dazu werden Daten aus unterschiedlichen Bereichen erfasst und ausgewertet, etwa Informationen aus der IT und von operativen Systemen sowie Kundendaten. Hinzu kommen Informationen aus Stromnetzen sowie von Windenergie-Anlagen und Solarfarmen. Das sind beispielsweise Daten über die Verfügbarkeit der Netze oder der Systeme.
Diese Informationen kann ein Energieversorgungunternehmen dazu nutzen, das bestehende Serviceangebot zu verbessern und neue Dienstleistungen und Applikationen zu entwickeln. Außerdem lassen sich diese Daten auch anderen Unternehmen zur Verfügung stellen. Auch diese haben dann beispielsweise die Möglichkeit, neue Services im Bereich erneuerbare Energien zu entwickeln und zu vermarkten.
Trend 2: Elektrische Energiespeicher
Energie möglichst effizient zu speichern, ist die Herausforderung der Zukunft. Die Zahl und Kapazität der verfügbaren Stromspeicher wird 2017 deutlich zunehmen. Das liegt zum einen an der wachsenden Zahl von Elektromobilen und Ladestationen, zum anderen finden sich auch in Gebäuden immer mehr Energiespeicher, etwa in Form von Hausbatterien wie der „Powerwall“ von Tesla. Doch die Speicher-Herausforderung 2017 kann mit intelligenten Energiespeichern alleine nicht bewältigt werden – Energie-Unternehmen setzen auch auf Technologien, die Lastspitzen kompensieren.
Intelligenz ist hierbei das Stichwort. Künstliche Intelligenz (KI) und selbstlernende Systeme finden nach und nach ihren Weg in Strom- und Versorgungsnetze. Doch das geschieht langsam, um die Stabilität der Netze nicht zu gefährden. Mittel- und langfristig werden jedoch KI- und Machine-Learning-Verfahren dazu beitragen, die Stabilität von Verteilnetzen zu erhöhen: durch eine höhere Transparenz und das intelligente Ausbalancieren von Lastspitzen.
Trend 3: Intelligenz im Netz
Das Erfassen und Auswerten großer Datenmengen spielt auch für Versorgungsunternehmen eine wichtige Rolle. Allerdings wird dabei nicht nur Big Data zum Zuge kommen. Vielmehr gewinnt Streaming Analytics im Jahr 2017 an Bedeutung. Der Unterschied: Klassische Big-Data-Applikationen erlauben gewissermaßen einen Blick zurück. Dagegen korreliert und aggregiert Streaming Analytics in Echtzeit Datenströme aus unterschiedlichen Quellen, erkennt Muster in diesen Datenströmen und erlaubt es, proaktiv die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Somit ermöglicht es Streaming Analytics, den Blick nach vorne zu richten.
Der Betreiber eines Windenergie-Parks kann mithilfe dieser Technologie besser abschätzen, wann seine Windkraftanlage bestimmte Strommengen produziert. Das wiederum hilft dem Betreiber dabei, den Strom dann auf dem Markt anzubieten, wenn er höhere Erträge erzielen kann. Je präziser sich mithilfe von Streaming Analytics dieser ideale Zeitpunkt ermitteln lässt, desto besser für den Energieerzeuger.
Intelligente Lösungen werden im Utilities-Sektor zudem eine immer wichtigere Rolle bei der Optimierung vorhandener Versorgungsnetze spielen – Strom, Wasser und Gas. So wird in Versorgungsnetzen Predictive Maintenance Einzug halten, etwa bei der Überwachung von Ventilen, Turbinen und Pumpen. Eine vorausschauende Instandhaltung bietet eine Reihe von Vorzügen. So lassen sich Wartungszeiten besser planen und optimieren. Potenzielle Ursachen von Störungen werden bereits im Vorfeld erkannt und können beseitigt werden. Dies ist für alle Beteiligten von Vorteil: die Betreiber von Verteilnetzen, deren Partner und Lieferanten sowie die Endkunden.
Die Software AG bietet eine Digitale Business Plattform für durchgängige Prozesse auf Basis offener Standards mit den Kernkomponenten Integration, Prozessmanagement, In-Memory-Datentechnologie, flexible Anwendungsentwicklung, Echtzeit-Analyse und IT-Architektur-Management. Dank dieser modularen Plattform können Anwender ihre Applikationssysteme von morgen entwickeln, um heute ihre digitale Zukunft zu gestalten.
Seit über 45 Jahren steht die Software AG für Innovationen, die sich an den Bedürfnissen ihrer Kunden ausrichten. Die Software AG beschäftigt über 4.300 Mitarbeiter, ist in 70 Ländern aktiv und erzielte im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 873 Millionen Euro.