Bei Siblik ist man sich der Sache sicher: Der Photovoltaik gehört nicht nur die Zukunft – sie ist bereits in vollem Umfang in unserer Zeit angekommen. Und nicht nur dessen ist sich das Team rund um GF Norbert Ahammer im Klaren. Es weiß auch, dass zum Smart Home der Zukunft mehr gehört als nur das PV-Modul am Dach. Perfekt abgestimmte Wechselrichter, bestens dimensionierte Stromspeicher und die Wallbox für den Stromer müssen künftig Hand in Hand arbeiten. Bei Siblik gibt´s das aus einer Hand. Anlässlich der PV-Roadshow wurde dieser im Projektalltag immer wertvollere Aspekt den Gästen des Events eindrucksvoll vor Augen geführt. Ein Lokalaugenschein …
Das Interesse der Elektrotechniker, Planer und Architekten war im wahrsten Sinne des Wortes augenscheinlich. Alleine in Wien kamen rd. 130 Interessenten, um den Vorträgen der Experten zu lauschen, die abgesehen von den Systemen vor allem auch den Istzustand der erneuerbaren Energie auf internationaler und auf nationaler Ebene analysierten.
Für das Einstimmen auf das Thema sorgte Sibliks »Mann für die Erneuerbare« – DI (FH) Alfred Pichsenmeister ist der Branche als profunder Kenner der Materie bekannt. Er verwies zu Beginn seiner Rede auf den »BP Energy Outlook 2018«, der erst ein paar Tage vor der Veranstaltung veröffentlicht wurde und damit die Schlagzeile von Pichsenmeisters Einleitung war. Kein Wunder, der Bericht weist im Vergleich zur 2017er-Ausgabe ein signifikantes Wachstum der erneuerbaren Energie auf: „Es gibt nur einen Gewinner im Energiemix – und das ist die Erneuerbare“, freute sich Pichsenmeister zu berichten. Spätestens 2040 soll der Gleichstand von fossiler und nichtfossiler Energie erreicht werden, sind sich die Macher des BP Energy Outlook 2018 sicher. Dass man den Experten von BP dabei wohl kaum ein »grünes Einfärben« der Prognosen vorwerfen kann, ist naheliegend – schließlich erwirtschaftet der Konzern den Großteil seines Umsatzes nach wie vor mit fossilen Rohstoffen. Pichsenmeister zitierte den Bericht aber noch an einer anderen Stelle: „Während der Stromverbrauch in der Industrie in den nächsten Jahren deutlich steigen wird, sinkt der Kraftstoffverbrauch von neuen Fahrzeugen deutlich – wahrscheinlich auch deswegen, weil die Elektromobilität ihren Siegeszug fortsetzen und die Energie, die dafür notwendig sein wird, aller Voraussicht nach aus erneuerbaren Energieträgern kommen wird.“ Apropos Erneuerbare – der Siblik-Experte untermauerte seine Prognosen selbstverständlich mit Zahlen: „Der Photovoltaik-Weltmarkt wächst kontinuierlich – innerhalb von zwei Jahren kam es nahezu zu einer Verdoppelung. Während 2015 noch 51,2 GW Strom aus PV-Anlagen kam, waren es 2017 bereits 95 GW. Möglich machten dies vor allem die laufend sinkenden Kosten und Preise in diesem Sektor.“ Aber noch ein weiterer Aspekt scheint dafür mitverantwortlich zu sein: Neun der zehn größten Hersteller von PV-Modulen kommen aus China – in Zahlen gefasst bedeutet das: „Dass alleine die ersten sieben Produzenten dieses Rankings im letzten Jahr Module mit einer Gesamtleistung von 57 GW herstellten – das ist eindrucksvoll und zeigt, wo die marktbeherrschenden Player beheimatet sind“, wies Pichsenmeister auf die chinesische Dominanz hin.
Der österreichische Markt auf Seiten der Abnehmer hat jedoch noch deutlich Potenzial nach oben: „Wenn man die Entwicklung auf der österreichischen Landkarte betrachtet, so stellt man fest, dass es noch viele »weiße Flecken« gibt. Oder anders formuliert: Es gibt noch genügend Flächen, die darauf warten, mit PV-Anlagen verbaut zu werden“, stellte Pichsenmeister fest und merkte kritisch an, dass die Marktentwicklung seit dem Jahr 2014 hierzulande mit einem »Dahintümpeln« zu vergleichen ist.
Anstatt allerdings allzu sehr schwarzzumalen, bot der Siblik-Experte gleich wieder Anlass für Optimismus: „Wenn das aktuelle Regierungsprogramm in die Tat umgesetzt wird, könnte es zu einer deutlichen Verbesserung der Situation kommen. Schließlich stellt man sich abgesehen vom Bekenntnis zu europäischen und internationalen Klimazielen beachtenswerten Herausforderungen – unter anderem 100 % Strom aus erneuerbaren Energiequellen bis 2030 (bilanziell), eine Reform der Ökostrom-Förderung (mehr erneuerbare Energien), ein sogenanntes 100.000-Dächer-Programm (Investförderung PV & Kleinspeicher) und die Streichung der Eigenstromsteuer, die vor allem für Industriebetriebe mit Eigenanlagen von Vorteil sein wird“, so Pichsenmeister, der seinen Optimismus »pro Solar« insbesondere auch aus der Erkenntnis schöpft, dass die Wasserkraft in Österreich bereits relativ gut ausgebaut ist und das Potenzial für erneuerbare Energie daher hauptsächlich in der Photovoltaik und der Windkraft zu finden sein wird. Dass die Zeichen aber noch aus einem anderen Grund für einen Ausbau der Photovoltaik stehen, begründete Pichsenmeister vor allem auch damit, dass die Bereitschaft der Bevölkerung, in Photovoltaik und Speichertechnologie zu investieren, in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist: „Diese Erkenntnis können wir aus den Ergebnissen einer Studie der WU Wien in Kooperation mit Deloitte Österreich und Wien Energie ziehen, die ganz klar verdeutlicht, dass sowohl die Akzeptanz für die Technologien als auch der Wille für Investitionen signifikant gestiegen sind. Ja sogar das Preisbewusstsein dafür ist bei einem Großteil der Befragten vorhanden gewesen.“
Nachdem nun auch die Richtlinien für die Speicher-Förderung vor ein paar Wochen veröffentlicht wurden und ein Leitfaden samt »Erklär-Video« der PV-Austria in Zusammenarbeit mit der ÖMAG erschienen ist, hat für Pichsenmeister auch der Stromspeichermarkt in Österreich jede Chance, das Potenzial nach oben auszuschöpfen.
FH-Prof. Dipl. Ing. Hubert Fechner, MSc.,MAS, FH Technikum Wien – tätig am Institut Erneuerbare Energie, Obmann österreichische Technologieplattform Photovoltaik – TPPV und Stv. Vorsitzender des Photovoltaik Programmes der Internationalen Energieagentur IEA – könnte man als einen der aktuellen »Stars« am Wissenschaftssektor Österreichs bezeichnen. Kein Wunder, dass sich Siblik freute, ihn als Referenten für die PV-Roadshow gewinnen zu können. Fechner ließ schon bei seiner Einleitung mit dem Satz »Photovoltaik verändert die Energiewelt« aufhorchen und legte gleich mit einer Forderung nach: „Wenn Österreich die Klimaziele erreichen will, benötigen wir bis zum Jahr 2050 zumindest 30 GW Strom aus Photovoltaik“, stellte er klar. Der FH-Professor sorgte mit seinem Vergleich »China installiert aktuell (2017) jede Woche (!) etwa die Menge an Photovoltaik, die Österreich in den letzten 20 Jahren gesamt installiert hat« gleich darauf für ein Staunen im Publikum – das Reich der Mitte verzeichnete 2017 knapp über 50 GW Energie aus neuen PV-Kraftwerken.
Fechner setzt auch deswegen auf die PV-Technik, weil einerseits die Wirkungsgrade der Module steigen und andererseits die Systempreise fallen. Waren es im Jahr 2008 noch 5.138 Euro pro kWp exkl. VAT, so fielen die Preise bis zum Jahr 2015 auf 1.658 Euro. Auch wenn PV-Kraftwerke wie der chinesische Longyangxia-Solarpark, der mit 27 km2 und 4 Millionen Modulen 850 MW liefert, der aktuell größte der Welt ist, sind derartigen Projekten kaum Grenzen gesetzt. Fechner führte dem Publikum vor Augen, dass ein PV-Kraftwerk mit einem Umwandlungswirkungsgrad von 20 % und einer Fläche von 208 x 208 km an einem Standort mit einer Strahlungsenergie von 2.000 kWh/Jahr – wie etwa jener in der ägyptischen Wüste – ausreichen würde, um den Strombedarf der Welt mit 17.450 TWh/Jahr zu decken.
Fechner betonte, dass die Stromwende in Österreich noch gar nicht begonnen hätte und dass unsere Dächer noch viel Potenzial bieten würden. So untermauerte er seine Behauptung damit, dass Dachflächen in der Größenordnung von 230 km2 hierzulande für die PV-Technik sinnvoll nutzbar wären, aber nur 170 km2 ausreichen würden, um Österreich (theoretisch) komplett mit Strom zu versorgen.
Fechner vertritt darüber hinaus die Meinung, dass Störfälle im Stromnetz die Entwicklung von Mikronetzten vorantreiben werden: „Finanzielle Überlegungen werden dabei mehr und mehr in den Hintergrund treten“, so der Experte, der Photovoltaik und Speichertechnik als »Dream-Team« bezeichnet. Fechner räumte aber auch der Elektromobilität große Chancen und ließ seinen Vortrag schließlich mit einem weiteren Rechenbeispiel enden – eines, das abermals für Aufmerksamkeit an diesem Abend sorgte. Denn laut Fechners Angaben ist das PV-Potenzial in Wien ca. viermal so groß, wie der Strombedarf für eine 100%ige E-Mobilität in der Bundeshauptstadt notwendig machen würde.
Im Anschluss an die beiden Vorträge der »Theoretiker« hatten schließlich die »Produktverantwortlichen« das Wort. Den Anfang machte Dr. Michael Brüsewitz von LG Chem. Der Teilbereich des LG-Konzerns, der seit 1995 Lithium-Ionen-Akkus herstellt, zählt mittlerweile nicht nur die großen der Automobil-Hersteller zu seinen Kunden, sondern auch die Anbieter aus dem Speichergeschäft. Mit Partnern wie Siemens, ABB aber auch Siblik realisierte man weltweit bereits Speicher in der Größenordnung von 2,6 GWh. LG Chem setzt dabei auf eine Technologie, die laut Brüsewitz die höchste Energiedichte am Speichermarkt aufweist und damit auch die Kompaktheit der Speicher nach oben schraubt. Doch damit nicht genug: Ein weiterer wesentlicher Vorteil der HV-Resu-Speicher ist laut Brüsewitz die einfache Installation und die Kompatibilität zu gängigen Wechselrichtern bekannter Hersteller.
Wolfgang Zawrel von Kioto Photovoltaics führte dem Publikum zuerst die österreichische Kompetenz des Firmenverbunds von Kioto Solar, PVP und Sonnenkraft vor Augen, ehe er schließlich die Bandbreite an Möglichkeiten vorstellte. Er unterstrich vor allem die Flexibilität der heimischen Fertigungen im Bereich Glas-Folien-Hochleistungsmodule, Glas-Glas-Module und Smart-Module samt integrierter Modulintelligenz: „Den Abmessungen und Formen sind dabei nur wenig Grenzen gesetzt“, so der Verkaufsleiter. Vor allem dem Glas-Glas-Modul misst Zawrel besondere Bedeutung zu. Er bezeichnet es als »360°-Modul mit bifacialer Zelltechnologie«, das im Vergleich zu Polykristallinem (260 Wp) mit einer Leistung von rund 300 Wp Front-Effizienz bzw. 330-360 Wp Gesamteffizienz durch die Energieerzeugung an der Front und an der Rückseite (abhängig vom Hintergrund der Module) überzeugt. Zawrel versprach anlässlich der Siblik-Veranstaltung einen Mehrertrag von 20 bis 30 % bei einem grauen Flachdach (stärker reflektierend) bzw. ganze 30 bis 35 % Plus mit Schnee im Hintergrund der Module. Der PVP-Experte stellte dem Publikum darüber hinaus die neue Modultype »Deflect« vor. Sie ist ideal für Einsätze, die eine extrem niedrige Blendung (unter 20K cd/m2) voraussetzt und soll bei einem Einsatz künftig das Blendgutachten ersetzen: „Das ist bis dato einzigartig am Markt“, so Zawrel, der abschließend auf die steckdosenfertige Plug + Play-Lösung »Mein Kraftwerk« – das PV-Modul für den Betrieb am Balkon – Carport-, Fassaden- sowie Lösungen aus dem Bereich Hallenüberdachungen hinwies.
Den Abschluss des Tages machte schließlich Ing. Florian Nussbaumer, der die Gesamtkompetenz von Siblik in Sachen Photovoltaik, HKL und Elektromobilität ins Spiel brachte und die Gäste darauf aufmerksam machte, dass alleine 15 Mitarbeiter bei Siblik für die Abwicklung aller Aufgaben im Bereich der erneuerbaren Energien verantwortlich sind und dabei von den Kollegen in den Bundesländern unterstützt werden. Nussbaumer präsentierte darüber hinaus die Siblik-Highlights bestehend aus dem PVP-Carportmodul Bifacial, den Modulen von Jinko Solar (»Eagle MX«) und LG (»NeON R«), die PV Wechselrichter von Fronius (»Symo Hybrid«) und LG (ESS 1.0 VI) samt Speicherlösungen von Fronius, LG und Varta. Nach einem Ausflug in die Heizungstechnik – den laut Siblik leisesten Heizungs-Wärmepumpen am Markt von Remko – startete Nussbaumer abschließend seinen Vortrag über die Elektromobilitätslösungen von Mennekes. Mehr darüber in der aktuellen Ausgabe von eCarandBike …