„Das Geschäftsjahr 2014/15 wird für uns vor allem im Zeichen einer strukturellen Ergebnisverbesserung stehen. Abgeleitet von unserer neuen Organisationsstruktur haben wir konkrete Restrukturierungsmaßnahmen im Vertrieb und der Werksorganisation identifiziert, die wir nun zügig umsetzen werden. Damit werden wir die Synergieeffekte aus dem Mehrmarkenansatz heben, die seit mehr als einer Dekade im Unternehmen schlummern. Im neuen Jahr werden wir aber auch in den gezielten Ausbau unseres Produktportfolios, die Schärfung unserer Markenprofile, die Qualifikation unserer Mitarbeiter sowie unsere Marktpräsenz vor allem in Asien und im Mittleren Osten investieren,“ erläutert Ulrich Schumacher, CEO der Zumtobel Group, seine Agenda für das kommende Jahr.
Baukonjunktur und Technologiewandel geben Rückenwind für leichtes Umsatzwachstum
In der europäischen Bauwirtschaft gibt es nach den neuesten Euroconstruct-Daten Anzeichen auf eine Trendwende von einem rückläufigen hin zu einem leicht wachsenden Marktumfeld. In der Lichtbranche verstärkt sich dieser Trend durch den Technologiewandel hin zu LED, das Thema Energieeffizienz sowie die Wachstumschancen in den neuen Märkten. Vor diesem Hintergrund geht der Vorstand der Zumtobel AG für die kommenden drei Jahre von einem jährlichen organischen Umsatzwachstum zwischen 3% und 5% aus. Dieses Wachstum schließt Marktanteilsgewinne in den etablierten wie auch den neuen Märkten ein.
Signifikate Kosteneinsparungen in Vertriebsverwaltung und -infrastruktur
Ein wichtiger Schwerpunkt wird 2014/15 auf der Zusammenführung der beiden bislang getrennten Vertriebsorganisationen von Zumtobel und Thorn liegen. In allen sieben Vertriebsregionen werden die Verkaufsaktivitäten nach vier Vertriebskanälen – Projektgeschäft, Endkunden, Großhandel, öffentliches Außenlicht – transparent strukturiert. Signifikante Kosteneinsparungen werden durch die Zusammenlegung von Verwaltungsfunktionen, eine Konsolidierung der Infrastruktur wie z.B. Schauräume und Büros sowie schlankere Managementstrukturen erreicht. Auf der Kostenseite ist es das Ziel, bis zum Jahr 2016/17 die Vertriebs- und Verwaltungskosten im Konzern (SG&A) von derzeit ca. 29% vom Umsatz um zwei bis drei Prozentpunkte zu reduzieren. Die neue Vertriebsorganisation zeichnet sich zudem durch mehr Kundennähe und Unternehmertum in den Regionen sowie eine koordinierte, flächendeckende Vermarktung der Produktportfolios beider Leuchtenmarken aus.
Effiziente Werksorganisation: weltweiter Fertigungsverbund mit verbesserter Auslastung
Im Bereich der Werksorganisation werden 2014/15 die bisherigen Zumtobel und Thorn Werke in nur noch einen globalen Fertigungsverbund zusammengeführt. Dabei werden die Werke so aufgestellt, dass sie ihre regionalen und technologischen Stärken zum Nutzen der gesamten Gruppe am besten einsetzen können. Innerhalb des Netzwerks wird es verstärkte Zusammenarbeit und Produktverlagerungen, insbesondere nach Asien, geben. Zur Verbesserung der Auslastung sowie zur Kostensenkung wurden für die derzeit 18 Werke der Gruppe Projekte definiert, die eine deutliche Verkleinerung, einen Verkauf oder eine Schließung des Standorts zum Ziel haben. Davon werden vier bis sechs Standorte betroffen sein. Diese Projekte werden nun detailliert ausgearbeitet und bis spätestens im ersten Quartal 2014/15 eingeleitet. Neben weiteren Effizienz- und Qualitätsverbesserungen werden über eine gruppenweite Einkaufsfunktion zusätzlich deutliche Kosteneinsparungen erreicht. In Summe sollen die Herstellkosten bis 2016/17 von derzeit ca. 61,5% vom Umsatz um drei bis vier Prozentpunkte gesenkt werden.
Die beschriebenen Maßnahmen werden im vierten Quartal des noch laufenden Geschäftsjahr 2013/14 zu weiteren Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von ca. 15 bis 20 Mio EUR führen. Für 2014/15 erwartet der Vorstand Restrukturierungskosten in etwa der gleichen Größenordnung. Durch diese Maßnahmen wird sich der Mitarbeiterstand im Vertrieb um ca. 150 Mitarbeiter und in den Werken um bis zu 450 Mitarbeiter verringern.
Weitergehende Investitionen in Forschung & Entwicklung
Die Zumtobel Gruppe wird in den nächsten Jahren verstärkt in Forschung und Entwicklung investieren. Schwerpunkte liegen dabei auf den Themen LED-Effizienz und -Optiken, der Architektur zukünftiger Lichtsysteme, Sensorik und Controls. Durch die gruppeninterne Standardisierung von Komponenten und die Entwicklung von Plattformkonzepten werden Synergien genutzt, Komplexität reduziert und die Entwicklungsgeschwindigkeit gesteigert. In Summe werden die F&E-Kosten in den nächsten Jahren, insbesondere aufgrund höherer Ausgaben im Bereich der Softwareentwicklung, mit 5,5% bis 6% leicht über dem aktuellen Niveau liegen.
„Ich sehe in der Zumtobel Gruppe mit ihren starken Marken Thorn, Tridonic und Zumtobel ein enormes Potential, sich zu einem internationalen Innovations- und Marktführer der Lichtbranche zu entwickeln. 2014/15 wird das Jahr sein, in dem wir ein solides Fundament für profitables Wachstum errichten. Darauf aufbauend wird es darum gehen, effiziente Geschäftsprozesse zu schaffen und die Potentiale unser hervorragend qualifizierten Mitarbeiter weiter und gemeinsam ganz neue, innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln“, so der Ausblick von Ulrich Schumacher.
Ausblick: Ergebnisziele neues Geschäftsjahr und Mittelfristziele
Auf Basis der signifikanten Kosteneinsparungen und des leichten Umsatzwachstums erwartet der Vorstand der Zumtobel AG für das kommende Geschäftsjahr 2014/15 eine Verbesserung der bereinigten EBIT-Marge auf 5% bis 6%. Diese soll mittelfristig bis zum Geschäftsjahr 2016/2017 auf 8% bis 10% steigen.
• Umsatz soll bis 2016/17 jährlich zwischen 3% und 5% steigen
• Signifikante Kosteneinsparungen in Vertriebsverwaltung und -infrastruktur
• Gezielte Maßnahmen zu Effizienzsteigerung und besserer Auslastung der Werke
• F&E-Ausgaben werden leicht erhöht
• Ausblick 14/15: Verbesserung der bereinigten EBIT-Marge auf 5% bis 6%
• Mittelfristplanung: weitere Steigerung der EBIT-Marge auf 8% bis 10% bis 2016/17
*Aktueller Analystenkonsensus für die bereinigte EBIT-Marge im Geschäftsjahr 2013/14