Wien (OTS) – Österreichische Stromkunden hatten 2016 wegen ungeplanter Stromausfälle im Schnitt rund 24 Minuten keinen Strom. Das besagt die neue Ausfall- und Störungsstatistik des Energieregulators E-Control. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Ausfallsdauer um drei Minuten gesunken, 2015 betrug sie rund 27 Minuten.
„Die Zuverlässigkeit der Stromversorgung konnte neuerlich verbessert werden“, betont E-Control-Vorstand Andreas Eigenbauer. „Zwar wird die Stabilisierung des Stromnetzes durch die stark schwankende Erzeugung aus Sonnen- und Windstrom immer herausfordernder, die Kunden erhalten aber trotzdem verlässlich ihren Strom.“ Angesichts der Herausforderungen in diesem Winter, wo ein massiver Einsatz von Gaskraftwerken und hohe Importe die Versorgung bereitstellten, sei die weiter gesunkene Stromausfallsdauer „ein beachtliches Ergebnis“, betont Eigenbauer. „Die schweren Unwetter vergangenes Wochenende und die langanhaltenden Stromausfälle in Kärnten und Tirol haben einmal mehr gezeigt, wie wichtig Versorgungssicherheit ist. Von diesen punktuellen schwerwiegenden Störungen abgesehen, ist das Gesamtbild der österreichischen Stromversorgung aber sehr gut.“
Witterung häufigste Ursache für ungeplante Stromausfälle
Häufigste Ursache für ungeplante Stromausfälle waren im vergangenen Jahr natur- und witterungsbedingte Ereignisse, etwa Gewitter oder Sturm. Am zweithäufigsten wurden ungeplante Ausfälle durch netzbetreiberinterne Vorgänge, wie etwa Trafoausfälle, Alterung oder Überlastung von Anlagen, ausgelöst. Die meisten Ausfälle gab es im April, Juni und Juli 2016 wegen atmosphärischen Einwirkungen wie Gewitter oder Sturm, die wenigsten im Oktober.
Weniger Versorgungsunterbrechungen
Für 2016 meldeten die Stromnetzbetreiber insgesamt 15.994 Versorgungsunterbrechungen, das sind um knapp 200 weniger als im Jahr zuvor. Rund die Hälfte der Stromunterbrechungen waren geplante Unterbrechungen, etwa aufgrund von Wartungsarbeiten, die den Kunden vorher angekündigt wurden. Die andere Hälfte war ungeplant, etwa aufgrund von Gewitter. Die gesamte Nicht-Verfügbarkeit durch Stromausfälle (also geplante und ungeplante Unterbrechungen zusammen) lag im vergangenen Jahr bei 37,91 Minuten (2015: 42,31 Minuten).
Österreich im EU-Vergleich weiterhin sehr gut
„Im europäischen Vergleich liegen wir nach wie vor im sehr guten oberen Bereich“, betont E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch. „Die österreichischen Netzbetreiber machen eine sehr gute Arbeit. Alle Kunden können darauf vertrauen, dass sie zuverlässig und in hoher Qualität mit Strom versorgt werden.“ So hatten 2014 – neuere Zahlen für alle Länder liegen noch nicht vor – beispielsweise die Niederlande eine Stromausfallsdauer von im Schnitt 23,2 Minuten, Frankreich 50,2 Minuten, Italien 94 Minuten und Tschechien 120,89 Minuten.
Kundengewichteter Indikator seit 2012 maßgeblich
Die E-Control erhebt seit 2003 sowohl den in Europa üblichen Indikator SAIDI als auch den Indikator ASIDI. Seit dem Berichtsjahr 2012 verwendet die E-Control den international anerkannten kundengewichteten Indikator SAIDI als maßgeblichen Wert. Dieser Wert stellt den Kunden in den Mittelpunkt. Die Ausfallsdauer bezieht sich darauf, wie lange ein Kunde im Durchschnitt keinen Strom hatte.
Ausfall- und Störungsstatistik für das Berichtsjahr 2016
Bild: E-Control