ABB und Ballard Power Systems haben eine Absichtserklärung zur Entwicklung von Brennstoffzellensystemen der nächsten Generation für nachhaltige Elektromobilität in der Schifffahrt unterzeichnet. Es ist laut ABB zu erwarten, dass die branchenweite Anwendung nachhaltiger Lösungen in der Elektromobilität für die Schifffahrt durch das Brennstoffzellensystem, das ABB und Ballard Power Systems gemeinsam konzipieren, entwickeln und validieren wollen, vorangetrieben wird. Zudem wird es Reedereien dabei helfen, der steigenden Nachfrage nach umweltfreundlichen Angeboten gerecht zu werden.
ABB und Ballard Power Systems werden bestehende Brennstoffzellentechnologien mit Leistungen im Kilowattbereich optimieren, um eine zukunftsweisende Lösung im Megawattbereich zu entwickeln, mit der größere Schiffe mit Strom versorgt werden können. Trotz einer elektrischen Leistung von 3 MW (4.000 PS) wird das System in ein Modul passen, das nicht größer ist als ein herkömmlicher, mit fossilen Brennstoffen betriebener Schiffsmotor.
„Die Absichtserklärung ist ein wichtiger Schritt für die fortgesetzte Beziehung zu ABB, dem innovativen Marktführer für Schifffahrtslösungen“, sagte Rob Campbell, Chief Commercial Officer bei Ballard Power Systems. „Der schnell wachsende Schifffahrtsmarkt bietet interessante Wachstumsmöglichkeiten für emissionsfreie Brennstoffzellentechnologien. Zudem hat Ballard bereits containerisierte PEM- Brennstoffzellensysteme im Megawattbereich an Land entwickelt und eingesetzt. Dadurch haben wir die notwendige Erfahrung und das Know-how für eine effiziente Zusammenarbeit zur Entwicklung sauberer Energielösungen für zentrale Anwendungen in der Schifffahrt.“
Brennstoffzellensysteme bieten verschiedene Anwendungsmöglichkeiten für Schiffe, beispielsweise die Energieerzeugung für den Hotelbetrieb an Bord, während das Schiff vor Anker liegt oder für den Antrieb auf See. In der ersten Phase wird die Kooperation auf die Entwicklung von Brennstoffzellsystemen für Passagierschiffe ausgerichtet sein.
Protonenaustauschmembran-Brennstoffzellen (PEM-Brennstoffzellen) wandeln chemische Energie aus Wasserstoff durch eine elektrochemische Reaktion in elektrische Energie um. Dabei findet keine Verbrennung statt, sondern der Kraftstoff wird direkt in Strom, Wärme und sauberes Wasser umgewandelt. Werden zudem zur Herstellung des Wasserstoffs erneuerbare Energien verwendet, ist die gesamt Energiekette sauber.
„Die nächste Generation von Schiffen wird elektrisch, digital und vernetzt sein. Dafür werden Energiequellen benötigt, die nicht nur die steigenden Anforderungen an die Kraftstoffeffizienz erfüllen, sondern auch eine sauberere und sicherere Schifffahrt ermöglichen“, sagte Peter Terwiesch, Leiter der Division Industrieautomation bei ABB. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ballard Power Systems. Sie wird die Entwicklung neuartiger Brennstoffzellentechnologien beschleunigen, mit der die Schiffe von morgen angetrieben werden.“ ABB beteiligt sich bereits durch Forschung, Tests und eine Pilotanlage an der kollaborativen Entwicklung von Brennstoffzellentechnologien für die Anwendung im Schiffsverkehr.