Der Pool-Spezialist Steinbach mit der bekannten Marke Intex legt nicht nur größten Wert auf Qualität, sondern auch auf Lieferfähigkeit, insbesondere für Produkte zur Wasseraufbereitung. Deshalb werden diese am Firmensitz in Schwertberg (Oberösterreich) gefertigt. Wirtschaftlich gelingt dies nur mit einer automatisierten Fertigung und höchster Energieeffizienz. Alle Verbräuche sowohl der Produktion als auch der Logistik und der Verwaltung werden per Energiemonitoring genauestens erfasst, um jedes noch so kleine Leck aufzuspüren.
„We are pool“, so lautet das Motto der Steinbach Group. In der Tat bietet das Unternehmen wirklich alles für den Badespaß im eigenen Garten. Neben hochqualitativen Pools samt Zubehör, wie Heizungen, Abdeckungen oder Solarduschen, vertreiben die Schwertberger auch aufblasbare Fun-Produkte und Wasserpflegemittel. Letztere produziert Steinbach selbst direkt am Stammsitz in Schwertberg. Neben den Pflegemitteln werden auch die zugehörigen Gebinde spritzgussgefertigt, konfektioniert und über eine hochmoderne Logistik versendet. Vollautomatisierte Transportstrecken, Geräte zum Palettentransport und zur Regalbedienung (Bild 1) sowie Roboter für effizientes Verpacken der Ware (Bild 2) gewährleisten eine zuverlässige Lieferung direkt ab Werk.
Das Unternehmen wächst kräftig. Dies ist auch an der Ausweitung des Firmengeländes zu erkennen. Im Februar 2022 entstand auf dem Gelände ein neuer Hauptsitz (Bild 3). Erdwärmesonden versorgen ihn mit Wärme und kühlen ihn im Sommer. Eine PV-Anlage erzeugt jährlich rund 1.000 MWh Strom (Bild 4). Gleichzeitig beweist das Hitec-Gebäude, dass Energieeffizienz und Komfort kein Widerspruch sind (Bild 5). Die Büros mit vorwiegend zwei oder drei Arbeitsplätzen sind nach den neuesten Erkenntnissen für effizientes und angenehmes Arbeiten gestaltet. Zum Erholen und zum Tanken neuer Kreativität gibt es ein Restaurant mit exklusiver, gesunder Küche, eine Café-Bar, Fitnessstudios und – wie könnte es anders sein – ein Schwimmbad. Auch an einen Shop für Endkunden wurde gedacht (Bild 6). Fast schon überflüssig zu erwähnen, dass Steinbach aktuell den Fuhrpark auf E-Autos umstellt und das Maintenance-Personal längere Wege auf dem Gelände mit E-Scootern zurücklegt.
Automatisieren ist gut, feinjustieren noch besser
„Ich bin seit 29 Jahren im Unternehmen und habe immer versucht, alle Maschinen im Haus selbst bedienen zu können. Das gelingt natürlich längst nicht mehr, aber ich bin gern an der Front. So sehe ich, wo man noch optimieren kann.“ Firmeninhaber Peter Steinbach fühlt sich in der Fertigung sichtlich wohler als am Schreibtisch (Bild 7). Dabei scheint dies angesichts des hohen Automatisierungsgrad in allen Bereichen gar nicht mehr nötig zu sein. Sorgen die Steuerungen nicht ganz von allein für perfekte Abläufe? Das ist mitnichten der Fall. Automatisierung bietet zwar viele Potenziale, aber die Prozesse laufen nicht auf Knopfdruck perfekt. Sie eröffnen vielmehr zahlreiche Einflussmöglichkeiten und Spielräume, die erschlossen werden wollen. Peter Steinbach verdeutlicht dies an einem Beispiel: „Ich wusste, wir brauchen zu viel Druckluft, aber ich konnte es nicht bewerten. Wenn ich jedoch weiß, da gehen jeden Tag 20 Euro raus, gehe ich den Ursachen intensiver nach. 20 Euro sind nicht viel, aber ich kann das Geld sinnvoller einsetzen.“ Damit beschreibt er zugleich ein Problem: Einsparungen und Verluste zu beziffern. Als Unternehmer will er wissen, ob sich der Aufwand für eine Verbesserung lohnt.
Ein weiterer Anlass für detaillierte Messungen ist die korrekte Abrechnung der einzelnen Betriebseinheiten, um beispielsweise die Produktionskosten genau zu kalkulieren (Bild 8). Lange Zeit war Energie günstig zu haben, sodass Schätzungen hierfür ausreichend waren. Die rasant gestiegenen Strompreise erforderten jedoch belastbare Zahlen.
Hierfür konnte Steinbach auf die Erfahrungen seines Mitarbeiters Stefan Wagner zurückgreifen. Herr Wagner betreut die technischen Anlagen und Unternehmensprozesse am Standort. Bei einem früheren Arbeitgeber hatte er bereits ein Energiemonitoring-System aufgebaut und brachte so das nötige Know-how mit. Von ihm kam auch der Vorschlag, Messgeräte und die Visualisierungssoftware GridVis von Janitza einzusetzen. „Ich kannte die Geräte bereits und finde sie von der Funktionalität ideal. Deshalb habe ich vorgeschlagen, sie bei der Erweiterung der Logistik mit einzubauen“, so Wagner (Bild 9). „Es hat uns gerade einmal eine Woche Arbeit gekostet. Dafür können wir jetzt ganz einfach Berichte erstellen, mit denen wir die Stromverbräuche der einzelnen Abrechnungsbereiche erfassen können.“ (Bild 10)
Messtechnik enthüllt Einsparpotenziale
Seitens Janitza betreut Wolfgang Peherstorfer, der Niederlassungsleiter des Technischen Büros Österreich, das Projekt. Bei der Einrichtung der GridVis musste er nur unterstützen. „Stefan Wagner hat das ganze Projekt selbst aufgebaut. Wir haben nur kurz darüber gesprochen, wie die Software funktioniert“, lobt er die Arbeit des Steinbach Mitarbeiters (Bild 11). Steinbach nutzt die Messungen ausgiebig: „Für unser neues Bürogebäude hatten wir natürlich voraussichtliche Verbräuche für Heizung, Lüftung usw. berechnet. Nun können wir im Detail sehen, wie weit die Zahlen zutreffen und wo wir noch sparen können.“ Dank des Monitorings kann jede Maßnahme getestet und sofort bewertet werden. Auf Basis der historischen Daten lassen sich auch Ursachen für Lastspitzen erkennen und entschärfen. Demnächst sollen hierfür die Ladesäulen der E-Fahrzeuge ins Lastmanagement integriert werden.
Die Zukunft wird berechenbarer
Steinbach strebt weiterhin danach, die Produktion zurück in die Region zu holen. Bei der Wasserpflege ist dies bereits erfolgt. Flüssigmischungen und Tabletten werden bereits am Standort produziert (Bild 12). Auch die Verpackungen stellt Steinbach mit Extrusions-Blasformmaschinen her (Bild 13). Steinbach: „Wir produzieren als eines der wenigen Unternehmen die Gebinde selbst. Wenn ich 80–90 % Vollstunden Auslastung habe, kann ein Lieferant nicht billiger sein als ich selbst. Und diese Logistik macht uns krisensicher. Wir hatten Erfolg, weil wir immer Ware hatten, wenn die anderen nicht mehr liefern konnten. Im nächsten Schritt wollen wir die Wertschöpfung von China nach Europa holen.“
Für all diese Pläne benötigt der Unternehmer verlässliche Zahlen. Auch hierfür setzt Steinbach auf die Technik von Janitza. Seine Idee: „Wir planen einen durchgängig besetzten Leitstand. Die Idee ist, dass die Ursache für eine Störung an einer bestimmten Stelle in einem völlig anderen Bereich liegen kann. Das lässt sich mit Monitoring und Aufzeichnungen viel besser nachverfolgen.“ Mit dem Energiemonitoring von Janitza ist der Standort Schwertberg hierfür bestens vorbereitet (Bild 14).
Weitere Informationen auf: www.janitza.de