Besonders in diesem Jahr war der Fokus auf die eigenen vier Wände groß. Damit einher geht auch, dass die Smart-Home-Industrie stetig weiter wächst. War der Umsatz der Branche in Deutschland 2019 noch bei 4,2 Mrd. Euro, wird laut Statista bis Ende dieses Jahres eine Steigerung auf fast 5 Mrd. Euro erwartet. Doch wofür genau geben Kunden ihr Geld aus?
In einer aktuellen Umfrage ging reichelt elektronik der Frage auf den Grund, wofür Smart-Home-Geräte primär genutzt werden und mit welchen Herstellern die Nutzer besonders zufrieden sind. Die Umfrage wurde vom internationalen Umfrageinstitut OnePoll für reichelt elektronik im November 2020 erhoben und umfasst 4.000 Teilnehmer, 1.000 davon aus Deutschland.
Unterhaltung und Wohlfühlambiente als Zugpferde der Branche
Mit großem Abstand sind Multimediageräte die Lieblinge im Smart-Home-Bereich. Mit 60 Prozent sichern sich Smart TVs, Sprachassistenten, Audiosysteme und Co. den ersten Platz vor Lichtsteuerungen (51%). Somit sind vor allem Unterhaltung und eine angenehme Ausleuchtung von Räumen im Fokus der Besitzer von Smart-Home-Geräten.
Die Kontrolle über den Wohnraum in Bezug auf Energie oder auf Sicherheit geben jeweils nur 37 Prozent der Befragten als Nutzungszweck ihrer Geräte an. Anschaffungen von smarten Putzhilfen (30%) und Beschattungssystemen (17%) haben eine geringere Priorität.
Preis wichtiger als Datenschutz
Klares Hauptkriterium für den Kauf eines intelligenten Alltagshelfers ist der Preis. So geben über zwei Drittel der Befragten an, dass der Preis (66%) wichtiger ist als die Kompatibilität mit anderen Produkten oder Systemen (64%). Weitere 41 Prozent sagen gar, dass sie sich gegen den Kauf eines Smart-Home-Geräts entschieden haben, weil ihnen dieses zu teuer war.
Ebenfalls berücksichtigt werden vor einem Kauf der Schwierigkeitsgrad der Installation (63%) und der Mehrwert (60%), den das Gerät bietet. Datenschutz und Sicherheit reihen sich mit 58 Prozent als fünftes Kriterium ein.
Top-Marken für Entertainment und Beleuchtung
Im Bereich Lichtsteuerung hat Philips als traditionsreicher Hersteller von Elektrogeräten ganz klar die Nase vorn. 70 Prozent geben an, dass sie mit Philips zufrieden sind und fast die Hälfte davon ist sogar sehr zufrieden.
Auf den zweiten Platz schafft es der Möbelhersteller Ikea, der seit einigen Jahren auch den Smart-Home-Markt für sich entdeckt hat. Mit den Lichtsteuerungen aus dem Möbelhaus sind 57 Prozent der Befragten zufrieden. Besonders bei einer jungen Zielgruppe bis 35 sind die Produkte im skandinavisch-minimalistischen Stil beliebt, während Philips in allen Altersklassen gut ankommt.
Auch in der Sparte Multimedia sind etablierte Hersteller beliebt. Besonders hervor sticht Samsung mit 84 Prozent zufriedenen Kunden, gefolgt von Sony (75%) und LG (70%). Bisher eher unbekannt und ungenutzt in Deutschland sind die Produkte von CHiQ. 45 Prozent der Befragten gaben an, dass sie keine Geräte von CHiQ kennen oder nutzen.
Ebenfalls keine große Überraschung gibt es bei den beliebtesten Sprachassistenten. Klarer Sieger in puncto Zufriedenheit ist Amazons Alexa (78%) vor dem Google Sprachassistenten (65%). Hier sticht hervor, dass über 50 Prozent der Nutzer angaben, dass sie sehr zufrieden sind. Bei Google waren es mit 37 Prozent lediglich gut ein Drittel der Befragten.
Fritz!Dect als beliebter Allrounder
Der Hersteller AVM schneidet sowohl in der Kategorie Energiesteuerung als auch bei Schaltaktoren besonders gut ab. Mit seinen Produkten zur Kontrolle und Steuerung des Energieverbrauchs, wie etwa intelligenten Heizungsthermostaten und Steckdosen, sind 56 Prozent der Befragten zufrieden. Auch bei den Schaltaktoren des Berliner Unternehmens hat über die Hälfte (55%) der Nutzer keine Beanstandungen.
Zudem ist Fritz!Dect als umfassendes Heimnetz mit Steuerung über eine Fritz!Box als Basis bei 56 Prozent der Befragten das Produkt der Wahl und landet so noch vor den Smart-Home-Systemen von Bosch (54%). Ein bisher eher unbekannter Hersteller für Schaltaktoren, Lichtsteuerungen und Smart-Home-Systemen ist Shelly. Zwar gaben in allen drei Bereichen knapp die Hälfte der Befragten (jeweils 46%) an, die Marke nicht zu kennen oder zu nutzen, sie konnte aber mit einer Zufriedenheit von bis zu 38 Prozent punkten.
Auch die Energiesteuerungen Magenta der Deutschen Telekom stoßen bei der Hälfte der Nutzer auf Zufriedenheit, fast ein Drittel sind sogar sehr zufrieden mit den Geräten. Bisher noch eher unbekannt auf dem deutschen Markt ist der französische Hersteller Netatmo. 47 Prozent gaben an, die Heizthermostate der Firma nicht zu kennen oder zu nutzen. In seinem Heimatland schafft es der Hersteller dagegen mit 31 Prozent auf den zweiten Platz und muss sich nur Xiaomi (48%) geschlagen geben.
Quelle: reichelt elektronik GmbH & Co. KG