BIM Andreas Wirth zur Lage der (Elektro-)Nation:

Gemeinsam meistern wir die Situation!

von David Lodahl
Geschätzte Kollegen, liebe Mitkämpfer und stolze Elektrotechniker,

der Sturm, der über uns und ganz Europa hinwegfegt, scheint sich langsam zu legen. Immer mehr Branchen können wieder arbeiten und – wenn auch mit massiven Beschränkungen – Umsätze erwirtschaften, ihre Mitarbeiter beschäftigen und so zum Anlaufen der österreichischen Wirtschaft beitragen. Ihr und eure Mitarbeiter habt in den letzten Wochen Enormes geleistet und auch viel aushalten müssen. Die Hilfspakete greifen – wenn auch verzögert, viele Notfallmaßnahmen wurden realisiert – die Solidargemeinschaft Wirtschaftskammer hat funktioniert und setzt überall dort an, wo wir können.

von Andreas Wirth

Jetzt, da unser Wirtschaftsmotor anläuft, darf nicht vergessen werden, dass auch für unsere Branche(n) noch durchaus schwere Zeiten ins Haus stehen. Wir verzeichnen in Österreich eine nie da gewesene Rekordarbeitslosigkeit, einen darniederliegenden Tourismus und massive Verunsicherung. Daher liegt es auch an uns kleinen und mittleren Betrieben, unseren Teil zur Wiederbelebung der Konjunktur beizutragen. Ja, der Rettungsfallschirm steht noch, ja, die Kurzarbeit läuft noch und auch was Stundungen betrifft, hat das Rettungspaket funktioniert. Wir dürfen uns aber gerade jetzt nicht im Schatten dieser Rettungsinstrumente verstecken, sondern müssen rasch wieder starten und versuchen, auf unseren eigenen unternehmerischen Beinen zu stehen.

Eine Berufsgruppe allerdings ist von dieser epochalen Krise am heftigsten getroffen: Die Beleuchtungs- und Beschallungstechniker, die zu unserer Innung gehören, waren die Ersten, die eine 100%ige Vollbremsung hinlegen mussten und werden auch zu den Letzten gehören, die wieder Umsätze machen können. Während die klassischen Elektrotechniker – wenn auch mit Einschränkungen, aber doch – weiterarbeiten konnten und können, stehen die ca. 2.000 Mitglieder dieser Berufsgruppe tatsächlich vor dem Nichts. Hier arbeite ich Hand in Hand mit Berufsgruppensprecher Alexander Kränkel, denn besondere Härtefälle müssen auch seitens der Regierung besonders behandelt werden. Überbrückungsmaßnahmen müssen auch tatsächlich über die Krise hinweghelfen und dürfen nicht mitten im Fluss enden… Daher werden wir hier all unsere Überzeugungsarbeit einbringen, um hier ein Branchendesaster zu vermeiden!

Sie alle, wir alle haben in den letzten Tagen und Wochen zahlreiche Situationen erleben müssen, die viele von uns – auch seelisch – an die Grenzen der Belastbarkeit geführt haben. Am Ende des Tages hat in weiten Zügen tatsächlich der Hausverstand gesiegt, wenn auch nicht überall. Unser allerwichtigstes Ziel, weiterarbeiten zu dürfen, wurde jedenfalls erreicht und unter Einhaltung der aktuellen Regeln kann sich das Rad unserer Wirtschaft weiterdrehen. Daher meine Bitte an alle: Macht wieder auf, startet weiter durch, denn die Hilfen der Regierung werden nicht unbeschränkt zur Verfügung stehen und gestundete Forderungen müssen auch bedient werden.

Die Auszahlungen zur Kurzarbeit werden leider noch dauern, die doppelten Löhne stehen ins Haus – daher gilt es, überall dort, wo es geht, rasch wieder aktiv zu werden. Um aktiv werden zu können, laufen aktuell intensive Verhandlungen mit der Politik, um Investitionen zu ermöglichen. Diese Krise kann auch Anlass sein, verstärkt auf erneuerbare Energieformen wie Photovoltaik zu setzen – auch gewerblich und diese Investitionen zu fördern bzw. als ersten Anreiz gar von der Steuer zu befreien. Wir alle arbeiten lieber, als auf Almosen angewiesen zu sein, daher dieser unser Vorstoß, den ich in den nächsten Tagen an allen geeigneten Stellen deponieren werde.

Aber auch die öffentliche Hand ist aufgerufen zu handeln. Indem Wartungs- und Sanierungsarbeiten vorgezogen werden und nicht auf die billigsten sondern auf die besten Anbieter zurückgegriffen wird, können wesentliche Wirtschaftsimpulse gesetzt werden!

Wir kämpfen weiter auf allen Linien für unsere Branche und ich bin der festen Überzeugung: Wir werden den Funken setzen, um gestärkt aus diesem Tal der Tränen zu kommen.

Euer Andi

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2 Kommentare

Rettung 24. April 2020 - 16:07

Sehr geehrter Herr Wirth,

mögen wir hoffen, das das so ist. Die ersten Aktionen die da so laufen, versprechen nichts gutes. Härtefonds danebengegangen, Aktionen die laufen wieder mit Billigschienen aus China, ….. und zum Überdruss digitale Plattformen mit technisch veralteten Material. Die Energieverschwendung geht weiter. Beratung bleibt hinan! Auf allen Fronten läuft das Geld wieder weit weg um es hier zu reinvestieren. Es wäre an der Zeit – vielleicht auch in der Not – Nachhaltigkeit und Regionalität zu fördern. Die Landwirtschaft zeigt uns vor – anstatt eine Nummer im Internet – eine bedarfsorientierte , lebendiger Genuss und Beschäftigung. Selbst die Nebengewerbe haben jetzt erkannt, dass da 9.000 Jobs für Fleischhacker drin sind! Wann werden wir unsere Claims abstecken. Wann werden wir begreifen, dass uns Produkte mit ungeeigneten Eigenschaften, wie Lebensdauer, hohen Energieaufwand , … ungewissen Versorgungswegen nichts bringen -außer die Umwelt zu zerstören.
Mein Vorschlag ist, versuchen wir wenigstens 50% der benötigten Waren von regionalen Herstellern/Händlern zu kaufen – dann sind wir schnell wieder stark! In disem Sinne Xsundheit!

Antworten
Thomas Graf-Zoufal 25. April 2020 - 6:34

Guten Morgen „Rettung“,
Gute Idee, wir sind schon in Vorbereitung und Andreas Wirth ist sicher kein Gegner von europäischer Produktion und heimischen Know-how.

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