Eine von Wissenschaftlern des Forschungszentrums Jülich entwickelte Hochtemperatur-Brennstoffzelle hat bei einer Temperatur von 700 Grad Celsius mehr als elf Jahre lang durchgehalten. Über zehneinhalb Jahre lang lieferte die Hochtemperatur-Brennstoffzelle während dieser Zeit Strom, so lange wie noch keine andere Zelle dieser Art zuvor.
Anwendungsreife bestätigt
„Anfangs hätte kaum jemand gedacht, dass es möglich ist, Hochtemperatur-Brennstoffzellen über so einen langen Zeitraum zu betreiben. Der äußerst erfolgreich verlaufene Test hat nun gezeigt, dass die in Jülich entwickelte Variante dieses Brennstoffzellentyps der Anwendungsreife einen großen Schritt näher gekommen ist“, erklärt Ludger Blum vom Jülicher Institut für Energie- und Klimaforschung (IEK-3).
Keramische Hochtemperatur-Brennstoffzellen erreichen die höchsten Wirkungsgrade und gelten als besonders wartungsarm. Die hohe Betriebstemperatur stellt aber auch große Anforderungen an die verbauten Materialien. Mögliche Anwendungsgebiete sind die dezentrale Strom- und Wärmeversorgung im Haushalt, in größeren Wohngebieten oder in der Industrie sowie Systeme für Züge oder Schiffe. Fünf bis zehn Jahre oder umgerechnet 40.000 bis 80.000 Stunden müssen Hochtemperatur-Brennstoffzellen laufen, damit der Einsatz wirtschaftlich ist.
Beginn am 6. August 2007
Die Jülicher »Solid Oxide Fuel Cell«, was übersetzt Festoxid-Brennstoffzelle heißt, hielt sogar noch deutlich länger durch. Mit dem Langzeitexperiment haben die Forscher weltweit erstmalig eine Lebensdauer von 100.000 Stunden nachgewiesen. Seit dem Start des Versuchs am 6. August 2007 lieferte der aus zwei Zellen bestehende Zellstapel über 93.000 Stunden kontinuierlich Strom, insgesamt rund 4.600 Kilowattstunden. Zum Vergleich: Das entspricht in etwa der Strommenge, die ein Einfamilienhaushalt in einem Jahr verbraucht.
Quelle: pressetext.com